Angefangen hat alles im Jahr 2004 im bayerischen Lindenberg mit einer einzigen Maschine vom Typ Droop+Rein FOGS. Daraus entwickelte sich eine der leistungsfähigsten Partnerschaften im Bereich Fahrwerksfertigung. Zur EMO 2025 wurde dieses Zusammenspiel sichtbar: Starrag zeigte ein vollständig montiertes Bugfahrwerk (Nose Landing Gear) des Airbus A350 – gefertigt bei der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH, bearbeitet auf einem Droop+Rein-Bearbeitungszentrum aus Bielefeld.

Fahrwerk-Partnerschaft auf Augenhöhe
Das gezeigte Exponat steht für den gemeinsamen Weg zweier Weltmarktführer – einer auf Systemebene, der andere im Maschinenbau. Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die auf technischem Verständnis, langfristigem Denken und globaler Perspektive basiert. „Das Vertrauen, das Liebherr-Aerospace uns seit zwei Jahrzehnten entgegenbringt, ist für uns Verpflichtung und Ansporn zugleich“, betont Heiko Quack, Director Sales Large Projects. „Gemeinsam haben wir Prozesse entwickelt, die weltweit als Benchmark gelten – gerade wenn es um sicherheitskritische Komponenten geht.“
Seit über 20 Jahren arbeiten die beiden Unternehmen eng zusammen, um eines der anspruchsvollsten Bauteile der Luftfahrtindustrie effizient, zuverlässig und mit maximaler Fertigungstiefe zu produzieren – das Flugzeugfahrwerk. Starrag liefert die Bearbeitungstechnologie, Liebherr die Systemlösung.
Am Standort Lindenberg betreibt Liebherr-Aerospace einen der modernsten Fahrwerksfertigungsstandorte Europas. Hier stehen vier Bearbeitungszentren vom Typ Droop+Rein FOGS im Verbund – ergänzt durch robotergestützte Werkzeugsysteme, Lasermessung und integrierte Automatisierung. Bereits 2004 fiel die Entscheidung für die erste Droop+Rein-FOGS-Maschine, weil sich deren Konzept – ursprünglich für den Werkzeug- und Formenbau entwickelt – ideal auf die komplexe Außenkontur und Toleranzanforderungen von Fahrwerksteilen übertragen ließ.
Die Philosophie: Möglichst viele Arbeitsschritte in einer Aufspannung.
Bugfahrwerk: zuverlässiger Partner des Hauptfahrwerks

Das ausgestellte Bugfahrwerk ist kleiner als das Hauptfahrwerk, erfüllt aber zentrale Aufgaben: Es ermöglicht Richtungswechsel beim Rollen, fängt hohe Stoßkräfte beim Aufsetzen ab und funktioniert unter allen klimatischen Bedingungen. Für die Langversion A350-1000 mit 308 Tonnen Startgewicht wurde das System erneut ausgelegt. Liebherr konnte dabei auf seine jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen.
Derartig anspruchsvolle Systeme entstehen nicht mehr nur inhouse, sondern im globalen Fertigungsverbund: Bis 2022 wurden zusätzlich zu den vier Droop+Rein-Maschinen in Lindenberg neun weitere Maschinen in Europa und Asien installiert. Möglich wurde dies durch die enge technologische Kooperation mit Starrag: Die Bielefelder Maschinen liefern nicht nur die nötige Präzision, sondern auch die Grundlage für einen weltweit standardisierten Fertigungsansatz – abgestimmt auf die Anforderungen sicherheitskritischer Komponenten und deren hohe Wiederholgenauigkeit.
Zuverlässigkeit von Anfang an: über 95 Prozent Verfügbarkeit
„Seit den ersten Installationen arbeiten wir mit einer vertraglich zugesicherten Verfügbarkeit von über 95 Prozent“, betont Heiko Quack, Director Sales Large Projects. „Diese Verlässlichkeit ist eine wichtige Voraussetzung für stabile Serienprozesse und damit für das Vertrauen unserer Partner.“ Das gilt auch für die Bearbeitungszentren der ersten Stunde – sie sind bis heute im Einsatz und erreichen unverändert diese hohe Verfügbarkeit.
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