Die Hairpin-Technologie gilt als Herzstück moderner E-Motoren. Gehring übernimmt das Fügen, Vertwisten, Schweißen und Isolieren der einzelnen Spulen – vom Prototyp bis zur Serienlinie. Im hauseigenen Technikum entstehen seriennahe Musterstatoren, die mit professioneller Fügetechnik, seriennahen Aufweit- und Twistmaschinen, Laserschweißen und erprobten Isolierverfahren wie Slotliner, Trickling oder Powder Coating ausgestattet sind.
In der Serienfertigung montiert Gehring Hairpins und Eisenkerne automatisiert, übernimmt die Umformvorgänge zum Schließen der Wicklungen und verschweißt diese in vollintegrierten Laserschweißzellen zu komplexen Statorbaugruppen. Je nach Kühlkonzept folgen klassische Isolationsverfahren – oder die innovative Feststoffkühlung. „Wir entwickeln Muster nicht im Labor, sondern seriennah – das ermöglicht eine schnelle Überführung in automatisierte Produktionsprozesse“, so Tobias Thom, Projektleiter Musterbau bei Gehring.
Kühlung neu gedacht – Feststoff statt Öl
Für das Thermomanagement setzt Lambda Resins auf eine hocheffiziente Lösung: das keramisch basierte Solid Cooling System, eine echte Alternative zu klassischen
Ölkühlungen. Diese innovative Feststoffkühlung ersetzt klassische Ölkühlungen und sorgt für eine exzellente Wärmeableitung bei gleichzeitig hoher elektrischer Isolation. Die Imprägnierung und Verfüllung wärmeisolierender Hohlräume im Inneren des Stators ermöglichen einen gezielten Wärmefluss von der Kupferwicklung zum Gehäuse.
Das Material härtet fest aus, leitet effizient, isoliert sicher – und steigert die Lebensdauer der Motoren erheblich. „Wir verbinden Werkstoffkompetenz mit Anwendungspraxis. Unsere Feststoffkühlung ist der nächste Schritt in der Elektromotorenentwicklung“, erklärt Uwe Köhler, Geschäftsführer bei Lambda Resins. Das firmeneigene Technikum ermöglicht es, Prototypen professionell mit der Solid Cooling Technologie auszurüsten und neue Lösungen praxisnah zu validieren.
Automatisierte Dosiertechnik für industrielle Dauerbelastung
Die Integration der Feststoffkühlung erfolgt automatisiert durch speziell entwickelte Vakuum-Dosiersysteme von Nagel Technologies. Die Anlagen sind auf 24/7-Betrieb ausgelegt und verarbeiten hochgefüllte Harzsysteme auch bei längeren Stillständen, bei Schichtwechsel oder an Wochenenden. Digitale Steuerung, wartungsarme Keramikpumpen und modulare Kammerkonzepte sorgen für höchste Reproduzierbarkeit und Flexibilität:
- Einzelkammern
- Drehteller-Kammern für kleinere Statoren
- Durchlauf-Dreifachkammern für die Großserie

Die Vorheizung der Statoren erfolgt über energieeffiziente Induktivstationen. Ergänzend bietet Nagel Technologies auch Temperöfen für die thermische Nachbehandlung. „Unsere Anlagen sind wartungsfreundlich, langlebig und hochpräzise – genau das, was Industriekunden für stabile Serienproduktion brauchen“, sagt Philipp Schuh bei Nagel Technologies.
Effizienz durch Integration
Zum Abschluss liefert Gehring die passende Lösung für die finale Montage: Statoren werden mit speziell entwickelten Zellen direkt ins Motorgehäuse gefügt – bei Solid Cooling sogar unmittelbar nach dem Schweißen. Der zeitkritische Isolationsschritt entfällt, der Prozess wird gestrafft.
Technologieverbund mit maximaler Integration
Die industrielle Fertigung von Elektromotoren ist komplex – der strategische Schulterschluss von Nagel Technologies, Gehring und Lambda Resins bietet eine vollständige, durchgängige Lösung: von der Montage und Kühlung bis zur Serienlinie. Schnittstellen, die üblicherweise zwischen verschiedenen Zulieferern liegen, werden innerhalb der Gruppe geschlossen. Das garantiert einen reibungsarmen und damit wirtschaftlicheren Ablauf in jeder Projektphase. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist die nahtlose Integration – technologisch führend, wirtschaftlich überzeugend, bereit für die Zukunft der E-Mobilität“, so Dr. Wiens bei Gehring.
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