UCIMU – Der Italienische Maschinenbau im 3. Quartal

Statement von Riccardo Rosa, Präsident von UCIMU–SISTEMI PER PRODURRE, zur Situation der Werkzeugmaschinen-Industrie in Italien im dritten Quartal.

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Bild: UCIMU

Riccardo Rosa erklärte: „Die Inlandsnachfrage bleibt trotz des ‚Pluszeichens‘ noch immer zu schwach; kein Lichtschein in der Automobilbranche und die ‚Made in USA–Unsicherheit‘ sind die kritischen Faktoren, die den Arbeitsalltag der italienischen Hersteller begleiten, die Sorge um die nahe Zukunft haben. Entscheidend werden die wirtschaftspolitischen Instrumente sein, die die Regierungsbehörden derzeit für den Zeitraum 2026–2027 festlegen.“

Im dritten Quartal 2025 zeigte sich der vom Centro Studi & Cultura di Impresa von UCIMU–SISTEMI PER PRODURRE erarbeitete Auftragsindex für Werkzeugmaschinen mit +1,1 % gegenüber dem Zeitraum Juli–September 2024 stabil. Der absolute Indexwert lag bei 53,3 (Basis 100 im Jahr 2021). Insbesondere verzeichneten die auf dem Inlandsmarkt gesammelten Aufträge eine Zunahme von 12,4 % gegenüber dem dritten Quartal 2024, bei einem absoluten Wert von 15,4. Auf dem Auslandsmarkt verzeichnete der Auftragseingang im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres einen Rückgang von 7,7 %. Der absolute Indexwert belief sich auf 87,1.

Riccardo Rosa, Präsident von UCIMU–SISTEMI PER PRODURRE, erklärte: „Auch wenn diese jüngste Erhebung des UCIMU-Indexes die positive Entwicklung der Inlandsnachfrage bestätigt, zeigt der absolute Indexwert, dass diese noch immer sehr schwach ist. Tatsächlich wird der Rückgang der Auslandsaktivität nur knapp durch die Erholung des Inlandsmarktes ausgeglichen.“

„Der Kontext, in dem wir derzeit tätig sind – fuhr Riccardo Rosa fort – ist äußerst schwierig. Europa leidet stark unter der deutschen Krise und der geopolitischen Instabilität, die durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine verursacht wird. Insbesondere der Übergang zum Elektromotor hat zu einem deutlichen Rückgang der gewerblichen Tätigkeit geführt: Die europäischen Automobilhersteller investieren nicht, da unklar ist, was die Zukunft bringt, und die Unternehmen der Zulieferkette kündigen nahezu täglich Werksschließungen und Personalabbau an.“

„Andererseits sehen wir italienische Hersteller, dass der Rückgang der Aktivitäten in unserem wichtigsten Absatzsektor, nämlich der Automobilindustrie, nicht durch Investitionen in die sogenannten alternativen Branchen ausgeglichen werden kann. Aus diesem Grund halten wir es für entscheidend – um das Gespenst einer industriellen Verödung des alten Kontinents abzuwenden – die Übergangsfristen hin zur grünen Mobilität zu verlängern und auf Ebene der EU-Institutionen eine gründliche Überlegung zu alternativen Antriebsformen anzustellen, die niedrige Emissionen gewährleisten und zugleich Produktion, Fabriken und Arbeitsplätze sichern.“

„Mit Blick über den Ozean – so der Präsident von UCIMU – haben sich die Vereinigten Staaten bislang gut behauptet. Wir stellen jedoch fest, dass einige italienische Unternehmen Schwierigkeiten bei der Lieferung von Maschinen in die USA haben – bedingt durch die Zölle. Auch in dieser Hinsicht herrscht große Besorgnis, da die Haltung der US-Regierung erhebliche Unsicherheit auf dem internationalen Markt ausgelöst und dadurch tatsächlich zu einer Verlangsamung der Exporttätigkeit geführt hat, wie unser Auftragsindex deutlich zeigt.“

„Wir wissen – sagte Präsident Riccardo Rosa abschließend – dass auf nationaler Ebene das Ministerium für Unternehmen und Made in Italy sowie das Finanz- und Wirtschaftsministerium derzeit an der Darlegung eines neuen industriepolitischen Programms arbeiten, das die Unternehmen in den kommenden zwei Jahren begleiten soll. Die nicht zufriedenstellende Erfahrung mit dem Programm 5.0, das erst in seiner Schlussphase interessante Ergebnisse gebracht hat, sollte eine Mahnung sein, sodass den Unternehmen künftig ein wirklich nützliches und wirksames Instrument zur Verfügung steht, um die Modernisierung der italienischen Produktionsanlagen zu unterstützen.“

„Wir begrüßen die Idee einer einheitlichen Maßnahme, auch wenn für uns der Steuererstattungsanspruch die bessere Lösung wäre. Wir fordern jedoch, dass ein Bonus-Element eingeführt wird, das an die Produktion innerhalb der EU gekoppelt ist. Entscheidend werden zudem Laufzeit und finanzielle Ausstattung sein, die den Wandel unserer Fabriken in einer Phase unterstützen müssen, in der KI und Digitalisierung, wenn sie richtig eingesetzt werden, den Unterschied ausmachen können. Was die Laufzeit betrifft – so Riccardo Rosa abschließend – fordern wir, dass die Maßnahme zu Jahresbeginn in Kraft tritt, um die übermäßige Wartezeit zu vermeiden, die wir bereits beim Programm 5.0 erlebt haben. Hinsichtlich der finanziellen Mittel erfordern der Druck des asiatischen Angebotes sowie die allgemeine Instabilität – der Hauptfaktor für den Stillstand der Investitionen in Investitionsgüter – ein ernsthaftes Eingreifen die gesamtwirtschaftliche Ressourcen betreffend, um die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen verarbeitenden Industrie zu unterstützen.“

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