Im März 2025 hat Sandvik Coromant den CoroDrill DE10 vorgestellt. Mit seiner universellen M5-Geometrie und Plug-and-Play-Funktionalität – ein Pilotbohrer ist nicht erforderlich – setzt dieser Wechselkopfbohrer neue Maßstäbe in puncto schnellere Einrichtung, verbesserte Leistung und größere Vielseitigkeit. Mikael Carlsson, Global Product Specialist for Indexable Rotating Tools bei Sandvik Coromant, gibt Einblicke, wie Kundenfeedbacks und eine offene Zusammenarbeit die Entwicklung dieser neuen Bohrergeneration vorangetrieben haben.
Alles begann mit der Einführung des CoroDrill 870, bei dem ein System mit Wechselkopf die Bohreffizienz verbesserte. Doch mit der Zeit wuchsen die Anforderungen der Kunden. Sie erwarteten mehr Zuverlässigkeit, längere Standzeiten und eine einfachere Handhabung. Daraufhin startete Sandvik Coromant ein ambitioniertes Entwicklungsprojekt für einen Bohrer, der maximale Produktivität, bessere Benutzerfreundlichkeit und nahtlose Anpassungsfähigkeit an die moderne Fertigung vereinen sollte.
Plug-and-Play für alle Anwender
Eine der größten Herausforderungen in der heutigen Fertigung ist die zunehmende Kompetenzlücke vieler Mitarbeitender. Aus diesem Grund sind leistungsstarke Werkzeuge erforderlich, die sich einfach einrichten und handhaben lassen. Genau das bietet der CoroDrill DE10. Er ist intuitiv bedienbar, auch für weniger erfahrene Nutzer, und überzeugt durch minimale Einrichtungszeit bei maximalem Output.
Außerdem ist er äußerst vielseitig. Er meistert Bohrungen in hohen Stückzahlen in den unterschiedlichsten Materialien, darunter Stahl, rostfreier Stahl, hitzebeständige Superlegierungen, Gusseisen, Nichteisenwerkstoffe und gehärteter Stahl. Selbst bei anspruchsvollen Schnittparametern, die normalerweise den Verschleiß beschleunigen, ist er widerstandsfähig und überzeugt mit einer langen Standzeit.
Die Entwicklung eines so zuverlässigen und benutzerfreundlichen Werkzeugs erfordert einen innovativen und präzisen Ansatz bei der Entwicklung, Prüfung und Herstellung. Bei Sandvik Coromant folgte die Produktentwicklung einem strukturierten Prozess: Von den konzeptionellen Entwürfen über den Prototypenbau und die Labortests bis hin zu den Feldversuchen fand alles unter einem Dach statt. So konnte das Team schnell iterieren und das Design durch kontinuierliches Feedback optimieren.
Innovationen im Detail
Ein Highlight des CoroDrill DE10 ist sein Bohrerkörper aus hochfestem Stahl mit einer patentierten Schnittstelle zwischen Wechselkopf und Bohrerkörper. Diese sorgt für eine hervorragende Stabilität und Leistung. Besonders innovativ ist der Spritzguss-Wechselkopf, der erste seiner Art aus dem Hause Sandvik Coromant. Hierzu wurde das üblicherweise für Kunststoffe genutzte Pulverspritzgussverfahren erstmals für Vollhartmetall adaptiert.
Das Ergebnis ist ein detaillierteres und optimiertes Design des Wechselkopfs. Zusätzlich wurden die Ecken verstärkt, um die Leistung, Produktivität und Bohrungsqualität zu steigern. Das Ergebnis ist ein Wechselkopf, der eine lange Standzeit bei konstant hoher Bohrqualität über ein breites Spektrum an Parametern ermöglicht.
Kontinuierliche Verbesserungen
Um ein Höchstmaß an Haltbarkeit und Prozesssicherheit zu erzielen, waren bei der Entwicklung des CoroDrill DE10 kontinuierliche Verbesserungen und ausgiebige Tests unter Extrembedingungen erforderlich. Anschließend wurde die Geometrie des Bohrers feinjustiert. Die Vorschubgeschwindigkeit wurde optimiert, die Schnittkräfte verringert und die Bohrungsqualität verbessert.
Bild: SandvikDigitale Zwillinge spielten dabei eine Schlüsselrolle. In virtuellen Simulationen wurde der Bohrer bis an seine Grenzen gebracht, um Schwachstellen zu ermitteln und das Design zu optimieren. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass der CoroDrill DE10 auch für die Massenproduktion skalierbar ist und eine maximale Leistung bietet.
Ein weiterer Erfolgsfaktor war das kontinuierliche Feedback der Kunden während des gesamten Entwicklungsprozesses – vom CoroDrill 870 bis hin zum endgültigen Design des CoroDrill DE10. So wurde beispielsweise ein Kunststoffgriff mit Kragensatz für den Montageschlüssel des Wechselkopfs entwickelt. Dieser verbessert nicht nur die Handhabung, sondern auch die Sicherheit. Deshalb kann, obwohl jede Bohrerbox einen Standardschlüssel für das gesamte Sortiment enthält, ein Kunststoffgriff für den Montageschlüssel auch separat bestellt werden.
Hintergrund ist, dass einige Anwender während der Feldtests Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der einfachen Handhabung des Schlüssels äußerten. Dies veranlasste das Team, einen Kunststoffgriff zu entwickeln, um die Ergonomie zu verbessern und die Gefahr von Hartmetallsplittern zu vermeiden.
Zusammenarbeit – der Schlüssel zum Erfolg
Der Erfolg des CoroDrill DE10 ist das Ergebnis echter Teamarbeit. Experten aus verschiedenen Disziplinen arbeiteten eng zusammen. Die von flachen Hierarchien und offenem Dialog geprägte skandinavische Arbeitskultur bot Raum für Innovationen und ermöglichte es dem Team, Grenzen zu überschreiten.
„Unser besonderes Umfeld und das Kundenfeedback waren für unseren Entwicklungsprozess entscheidend“, erklärt Ulrik Sunnvius, Senior R&D Engineer bei Sandvik Coromant und Mitglied des Entwicklungsteams.
„Es gibt keine Barrieren. Jeder kann Fragen stellen und Ideen einbringen. Dieser freie Wissensfluss ermöglicht es uns, innovativ zu sein und einen Bohrer zu entwickeln, der die Bedürfnisse der Anwender nicht nur erfüllt, sondern übertrifft.“
Fazit
Die Entwicklung des CoroDrill DE10 zeigt: Teamwork, anspruchsvolle Tests und eine praxis- und kundenorientierte Entwicklung führen zum Durchbruch. Entstanden ist ein vielseitiges und leistungsstarkes Werkzeug, das optimal für die Anforderungen der modernen Fertigung geeignet ist.
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