»Werkzeugbau des Jahres« steht fest

Bereits zum zweiten Mal konnte sich die Fritz Stepper GmbH & Co. KG den Titel »Werkzeugbau des Jahres« sichern. Mit leistungsfähigen Technologien, stetigen Investitionen und Innovationen sowie einer stringenten Auftragsabwicklung konnte das Unternehmen überzeugen.

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Fritz Stepper GmbH & Co. KG ist der Gesamtsieger des Wettbewerbs »Excellence in Production« und damit »Werkzeugbau des Jahres 2022« (v.l.n.r. Raimund Ochs, Michael Stepper, Bernd Rexroth, Daniel Ast (alle Fritz Stepper GmbH & Co. KG)). (Bildnachweis: WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH / Foto: Vincent Sima)

Schon im Jahr 2019 überzeugte Fritz Stepper die Jury mit exzellenten Kennzahlen und Technologieführerschaft bei hochpräzisen Folgeverbundwerkzeugen. Nun konnte das Werkzeugbau-Unternehmen aus Pforzheim die Wettbewerbsjury erneut begeistern: Fritz Stepper setzte sich unter 262 Unternehmen durch, aus denen in vier Kategorien insgesamt elf Finalisten hervorgingen.

Am 26. Oktober nahm Michael Stepper, Geschäftsführer und Inhaber der Fritz Stepper GmbH & Co. KG, während einer feierlichen Preisverleihung im Aachener Rathaus vor rund 300 Gästen den Preis stellvertretend für seine Mitarbeitenden entgegen. Die Laudatio auf den Gesamtsieger hielt traditionsgemäß der Vorjahressieger – in diesem Jahr Steffen Drabek, Director Electrified Powertrain Technology der ZF Friedrichshafen AG aus Schweinfurt.

Fritz Stepper GmbH & Co. KG: Leistungsfähiger Maschinenpark und Fokus auf höchste Qualität

Der Werkzeugbau der Fritz Stepper GmbH & Co. KG konnte die Jury vor allem durch seine technologische Leistungsfähigkeit überzeugen: Er verfügt über einen Maschinenpark höchster Qualität und nutzt innovative Technologien, die das Unternehmen proaktiv in Kooperation mit führenden Werkzeugmaschinen- und Anlagenherstellern weiterentwickelt.

Die verwendeten Maschinen und Anlagen verfügen über einen hohen Automatisierungsgrad in sämtlichen Fertigungstechnologien und ein sehr geringes Durchschnittsalter. Zudem entwickelt der Werkzeugbau konsequent Industrie-4.0-Anwendungen, beispielsweise zur Prozessdatenaufnahme in der Serienfertigung für eine automatisierte Qualitätssicherung.

Auch auf organisatorischer Ebene konnte das Unternehmen die Jury überzeugen: Die effiziente Planung durch den Einsatz standardisierter Arbeitspläne im eigens entwickelten ERP-System gewährleistet die automatisierte Einplanung von Aufträgen. Den produktiven Einbezug der Auszubildenden und die sehr hohe Eigenverantwortung der Mitarbeitenden hob die Jury ebenso positiv hervor.

Das Unternehmen Fritz Stepper fokussiert sich auf hochpräzise Folgeverbundwerkzeuge für Elektronikkomponenten für die Automobil- und Elektroindustrie. Mit 103 Mitarbeitenden und 35 Auszubildenden verfügt Fritz Stepper über eine sehr hohe Auzubildendenquote. Als erster Werkzeugbau entwickelte das Unternehmen bereits 1975 ein erstes modulares Stanzwerkzeug, das auf Basis eines universellen Grundgestells mit modularen Einschüben individuelle Anpassungen der zu fertigenden Produkte ermöglicht.

Mit praktisch 100 Prozent Fertigungstiefe und einem leistungsfähigen Maschinenpark für die Herstellung aller individuellen Bauteile ist Fritz Stepper in der Lage, Kundenanforderungen besonders schnell umzusetzen. Verschleißoptimierung und hohe Genauigkeit werden durch eine Vielzahl an Innovationsprojekten und eine eigene Abteilung für die Entwicklung von Beschichtungen gewährleistet.

Auch bester externer Werkzeugbau mit mehr als 50 Mitarbeitenden

Zusätzlich zum Gesamtsieg erklärte die Jury des Wettbewerbs Fritz Stepper auch zum Sieger der Kategorie »Externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende«. Als weitere Finalisten dieser Kategorie zeichnete die Jury außerdem die Haidlmair GmbH aus Nußbach in Österreich und die WEBO GmbH aus Amtzell im Allgäu mit einer Urkunde aus.

Sieger in der Kategorie »Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende« ist die RKT Rodinger Kunststoff-Technik GmbH

Der Sieg in der Kategorie »Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende« geht in diesem Jahr an die RKT Rodinger Kunststoff-Technik GmbH aus Roding in der Oberpfalz.

Besonders überzeugte RKT durch die systematische Implementierung von Lean-Prinzipien im Werkzeugbau: Ein strukturiertes Fehlermanagement inklusive Ursachenanalyse und Wirksamkeitsprüfung dient dazu, die implementierten Maßnahmen im Alltag zu überprüfen.

Hohe Effizienz in der Arbeitsvorbereitung gewährleistet RKT durch standardisierte Arbeitsplanvorlagen und eine gute Planungssystematik mit transparenter Projektverfolgung. Durch die Segmentierung der Montage in Neuwerkzeugbau und Service können Werkzeuge immer effizient bereitgestellt werden. Zusätzlich engagiert sich RKT in besonderem Maße für Nachhaltigkeitsinitiativen auf der gesamten Unternehmensebene.

RKT ist ein Hersteller von Spritzgieß-Werkzeugen, Anlagen und Sondermaschinen für die Medizintechnik und die Elektroindustrie. Der Fokus liegt auf hochkavitätigen Spritzgießwerkzeugen mit kürzester Zykluszeit für die Medizintechnikbranche.

Das Unternehmen entwickelt nicht nur Werkzeuge für die eigene Serienproduktion unter Reinraumbedingungen, sondern verkauft zusätzlich auch einen Großteil der hergestellten Werkzeuge an externe Kunden. Der Werkzeugbau beschäftigt 43 Mitarbeitende sowie rund 10 Auszubildende an seinem Standort im bayerischen Roding und verfügt damit über eine sehr hohe Auszubildendenquote.

Als weiterer Teilnehmer stand in diesem Jahr die Schnurr GmbH aus Bischofswiesen bei Berchtesgaden im Finale.

Gewinner der Kategorie »Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende« ist der Werkzeugbau der igus GmbH

Bester »Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende« im Jahr 2022 wurde der Werkzeugbau der igus GmbH aus Köln.

Bei igus zeigte sich die Jury besonders beeindruckt von der organisatorischen Exzellenz: Diese äußert sich in einem hohen Grad an Standardisierung und Automatisierung in der Auftragsabwicklung. So minimiert igus beispielsweise Planungsaufwände durch eine automatisierte, regelbasierte Vermeidung von Engpässen und nutzt eine standardisierte, automatisierte Kalkulation für ein fokussiertes Produktspektrum. Auch die Konstruktion ist aufgrund des modularen Werkzeugaufbaus weitreichend standardisiert.

Der igus Werkzeugbau verfügt über eine eigene »FastLine«, die für alle relevanten Technologien des Werkzeugbaus passende Anlagen vorhält und ausschließlich für Eilaufträge zur Verfügung steht. So schafft es der Werkzeugbau von igus, dass erste werkzeugfallende Teile bereits innerhalb von sieben Tagen nach Kundenauftrag vorliegen.

Weitere Finalisten in dieser Kategorie waren die internen Werkzeugbaubetriebe der beiden Standorte der BMW AG in Landshut und München sowie die fischer Werkzeug- und Formenbau GmbH in Horb am Neckar.

Bester »Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende« ist die Böllhoff Produktion GmbH

Gewinner in der Kategorie »Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende« ist die Böllhoff Produktion GmbH aus Bielefeld.

Besonders positiv bewertete die Jury bei Böllhoff die definierte Industrie-4.0-Umsetzungsstrategie inklusive der Konzeption konkreter Lösungen und die gute Nutzung technologieübergreifender Automatisierungslösungen. Im Zuge der Industrie-4.0-Umsetzung hat Böllhoff seine Produktionsstandorte zur Übersicht über den aktuellen Werkzeugstatus in der Produktion vernetzt: Tritt ein Problem mit einem Werkzeug auf, wird auf einem Dashboard mittels Farbcodierung die Störungsursache dargestellt.

Die Böllhoff Gruppe ist weltweiter Anbieter von »360° Verbindungstechnik« mit Montage- und Logistiklösungen für verschiedene Branchen: Böllhoff-Verbindungen werden beispielsweise in der Automobilindustrie, in der Luft- und Raumfahrt und im Maschinenbau eingesetzt. An ihrem Stammsitz in Bielefeld und im weltweiten Unternehmensverbund beschäftigt Böllhoff mehr als 3200 Mitarbeitende. Der Werkzeugbau von Böllhoff versorgt die gesamte Unternehmensgruppe mit Spritzgießwerkzeugen für die Serienproduktion.

Als weiterer Finalist in der Kategorie »Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende« wurde die Rohde und Schwarz GmbH & Co. KG aus dem niederbayerischen Teisnach ausgezeichnet.

Excellence in Production: Auswahl der besten Werkzeugbaubetriebe im deutschsprachigen Raum

Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT ermittelten auch in diesem Jahr gemeinsam mit einer fachkundigen Jury die besten Werkzeug- und Formenbaubetriebe im deutschsprachigen Raum in vier Kategorien.

Grundlage des ausführlichen Vergleichs bilden ein umfangreicher Fragebogen sowie die Vor-Ort-Besuche der bestplatzierten Unternehmen während der Sommermonate. Auf dieser Basis bestimmten die zehn Juroren aus Industrie, Politik, Verbänden und Wissenschaft die elf Finalisten, die Kategoriesieger sowie den Gesamtsieger. Insgesamt hatten sich im Jahr 2022 262 Werkzeug- und Formenbaubetriebe am Wettbewerb beteiligt, 191 von ihnen hatten den Fragebogen vollständig ausgefüllt, 50 kamen in die engere Auswahl.

Der Wettbewerb »Excellence in Production« fand in diesem Jahr bereits zum 19. Mal statt. Am Tag nach der Preisverleihung stellten auch in diesem Jahr wieder ausgewählte Finalisten und Partner der Aachener Institute ihre Erfolgsstrategien während des mittlerweile bereits 21. Internationalen Kolloquiums »Werkzeugbau mit Zukunft« vor.

Unter dem Motto »Ganzheitliche Lösungen durch den Werkzeugbau – Nachhaltig, digital und vernetzt« zeigten die Veranstalter und ausgewählte Referenten strategische und technologische Lösungen für den Weg hin zum nachhaltigen Werkzeugbau im Angesicht der aktuellen Krisen und setzten Impulse für eine langfristig erfolgreiche Ausrichtung der Werkzeugbaubranche.

Neue Chance im nächsten Jahr

Auch im kommenden Jahr werden sich die besten deutschsprachigen Werkzeug- und Formenbaubetriebe wieder untereinander messen. Interessenten können sich schon jetzt unter www.excellence-in-production.de detailliert über den Wettbewerb informieren und ab dem 1. Dezember 2022 registrieren. Alle Teilnehmenden des Wettbewerbs erhalten eine individuelle Auswertung über ihre Stärken und Verbesserungspotenziale. Im Rahmen des Jubiläums zum 20-jährigen Bestehen des Wettbewerbs erwarten die teilnehmenden Unternehmen zusätzliche Preise und Vorteile bei einer Wettbewerbsteilnahme.

Nach der Anmeldung füllen alle Teilnehmenden zunächst nur den ersten Teil des Fragebogens mit einer geringen Anzahl zentraler Fragen aus und erhalten auf dieser Basis eine erste Kennzahlenauswertung. In der zweiten Wettbewerbsphase sind detailliertere Fragen zu beantworten und die Teilnehmenden erhalten eine umfangreichere Kennzahlenauswertung. Unter allen Teilnehmenden der zweiten Phase werden außerdem zwei zusätzliche Vor-Ort-Besuche der Aachener Werkzeugbau-Experten verlost.

Der diesjährige Wettbewerb wird von der Hasco Hasenclever GmbH & Co. KG, dem Kunststoffcluster Österreich und dem Schweizer Werkzeugbau-Verband Swissmem, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. sowie der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH unterstützt. Die Medienpartner FORM+Werkzeug, VDI nachrichten sowie werkzeug&formenbau fördern den Wettbewerb durch ihre umfassende Berichterstattung über die Sieger und Finalisten. Weiterer Partner des Wettbewerbs ist die Fachmesse »formnext«.

Kontakt:

www.wzl.rwth-aachen.de

www.ipt.fraunhofer.de