Schnittige Lösungen für Titan und rostfreien Stahl

Boehlerit setzt bei der Beschichtung der Wendeschneidplatten auf die HiPIMS-Beschichtungstechnologie von CemeCon.

245
Die CC800 HiPIMS-Beschichtungsanlage bei Boehlerit im Einsatz. Foto: CemeCon AG

Um schwer zerspanbare Hochleistungswerkstoffe wie Titan und rostfreie Stähle wirtschaftlich zu bearbeiten, sind leistungsstarke Präzisionswerkzeuge zum Drehen und Fräsen unabdingbar. Boehlerit ist seit vielen Jahren ein kompetenter Partner für angepasste Wendeschneidplatten – gerade auch für die Bearbeitung schwer zerspanbarer Materialien. Ein wichtiger Baustein, um die Wendeschneidplatten perfekt auf diese anspruchsvollen Anwendungen abzustimmen, ist die HiPIMS-Beschichtungstechnologie von CemeCon. Die Möglichkeit, eigene Beschichtungen zu entwickeln und gezielt an unterschiedliche Anwendungen anzupassen, verschafft Boehlerit den entscheidenden Vorsprung – besonders bei anspruchsvollen Zerspanaufgaben.

Die Kombination aus ausgewähltem Hartmetall, spezieller Spanformer-Geometrie und leistungsstarker HiPIMS Beschichtung sorgt für beste Ergebnisse bei der Titan-Drehbearbeitung: Foto: Boehlerit

Hartmetalle und Präzisionswerkzeuge von Boehlerit lösen weltweit anspruchsvolle Bearbeitungsaufgaben und setzen Maßstäbe in der Bearbeitung von Metall, Holz, Kunststoff und Verbundwerkstoffen. Zum Erfolgsrezept der österreichischen Experten gehören ohne Zweifel die hohe Fertigungstiefe mit modernsten Technologien und das große Know-how in allen Facetten der Werkzeugherstellung – von der Konstruktion bis zur Beschichtungstechnologie. Mit der CC800 HiPIMS-Beschichtungsanlage als einer der Schlüsselkomponenten setzt Boehlerit neue Standards in der Bearbeitung von Hochleistungswerkstoffen.

HiPIMS-Technologie bringt Wettbewerbsvorteile

Die HiPIMS-Technologie steigert die Qualität und Leistungsfähigkeit der Beschichtungen nochmals deutlich: HiPIMS-Beschichtungen sind sehr glatt, gleichzeitig hart und zäh. Sie besitzen eine ausgezeichnete Haftung und sorgen dank der gleichmäßigen Schichtdickenverteilung für optimalen Verschleißschutz des Werkzeugs.

Boehlerit profitiert sowohl von der außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit der HiPIMS-Beschichtungen als auch von der Flexibilität der Beschichtungsanlagen. Die Möglichkeit, Beschichtungen individuell an die Anforderungen spezieller Anwendungen anzupassen, macht den Unterschied – gerade bei anspruchsvollen Anwendungen. Die Technologie ermöglicht es beispielsweise, Beschichtungen mit angepassten Eigenspannungen zu erzeugen – ein entscheidender Vorteil für die Bearbeitung schwieriger Werkstoffe.

Titanbearbeitung auf höchstem Niveau

Boehlerit setzt auf HiPIMS-Beschichtungstechnologie: Foto: Boehlerit

Um unlegierte Titansorten wie Ti (ASTM1-11), α-Legierungen oder α+β-Legierungen (z. B. Ti-6Al-4V) mit hoher Sicherheit zu bearbeiten, hat Boehlerit neue Wendeschneidplatten entwickelt. Diese erreichen in der Praxis bis zu 40 Prozent höhere Standzeiten als herkömmliche Lösungen. „Diese tollen Ergebnisse verdanken wir der abgestimmten Kombination aus ausgewähltem Hartmetall, spezieller Spanformer-Geometrie und leistungsstarker HiPIMS-Beschichtung“, so André Feiel, Segmentleiter Zerspanung bei Boehlerit. „Die Hartmetall-Basis ist ein K10-Feinstkornsubstrat.

Es ist besonders temperaturstabil und zeigt eine geringe Neigung zur plastischen Verformung. Der speziell entwickelte Spanformer MT (Mittel Titan) sorgt mit scharfen Schneiden für einen sicheren Spanbruch bei mittlerer und leichter Schruppbearbeitung. Und das i-Tüpfelchen ist die 3 µm dicke HiPIMS-Beschichtung auf der Basis von AluCon (TiB2).“

Die geringe Affinität zu NE-Metallen und die hohe Härte machen die TiB2-Beschichtung so erfolgreich bei der Zerspanung von Titan mit scharfen Schneiden. Der HiPIMS-Schichtwerkstoff schützt optimal vor Aufbauschneiden. Die extrem glatte Schichtoberfläche sorgt für eine effiziente Spanabfuhr. Dank der verminderten Reibung wird die Temperatur im Zerspanprozess reduziert. Das Ergebnis: deutlich längere Standzeiten. Die sehr gute Haftung, gepaart mit der hohen Härte von bis zu 5.000 HV0,05, ermöglicht eine Spitzenperformance in der Nass- und Trockenzerspanung – und das oft bei gesteigerten Schnittdaten.

Unübertroffen bei rostfreien Stählen

Hoher Abrasionsverschleiß, schlechter Spanbruch, Aufbauschneiden – die Fräsbearbeitung von rostfreien Stählen zählt zu den anspruchsvollsten Aufgaben in der Zerspanungstechnik. „Solch hohe Anforderungen verlangen ein perfekt ausgefeiltes Werkzeugkonzept. Unsere neu entwickelten Sorten BCM35M und BCM40M für das Fräsen von rostfreien Stählen liefern Anwendern die perfekte Lösung für diese Herausforderungen“, so André Feiel.

Eigene HiPIMS-Beschichtung für maximale Leistung

Beide Frässorten bestehen aus Feinstkorn-Hartmetallen mit optimiertem Härte-Zähigkeits-Verhältnis – also Abrasionsbeständigkeit gepaart mit Bruchzähigkeit. Spanformer und Kantenzurichtung hat Boehlerit nach umfangreichen Simulationen und Anwendungstests festgelegt. Das Ergebnis: beste Schnittigkeit und perfekter Spanablauf. André Feiel: „Bei der Beschichtung gehen wir neue Wege und haben eine Multilayer-HiPIMS-Beschichtung entwickelt: Sie besteht aus wechselnden AlTiN- und AlCrN-Einzelschichten. Der Multilayer-Aufbau führt zu einer ausgezeichneten Abrasionsbeständigkeit, auch bei höheren Temperaturen, kombiniert mit einer guten Bruchzähigkeit. Dabei verzögert er zudem die Rissbildung. Extrem glatte Schichtoberflächen minimieren die Aufbauschneiden und sorgen für hervorragende Bearbeitungsergebnisse beim Fräsen von rostfreien Stählen.“

Kontakt:

www.boehlerit.com

www.cemecon.de