Viel Betrieb in der Horn-Welt

Mit viel Engagement, einer beeindruckenden Organisation und auf die aktuellen Herausforderungen der Zerspanungswelt gewählten Schwerpunktthemen, begrüßte die Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH im Mai rund 3.300 internationale Fachleute aus der Zerspanung zu den Horn Technologietagen 2025.

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©DOM

Schon bei der Ankunft am Firmensitz in der Horn-Straße 1 hatte man nicht das Gefühl auf eine Hausausstellung, sondern eher auf eine Fachmesse zu kommen. Viele Menschen und volle Parkplätze forderten die vielen um die imposanten Gebäude des Unternehmens platzierten Ordner, einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Innerhalb der Gebäude war es ein ähnliches Bild zu sehen. Alle Gäste wurden freundlich in Empfang genommen und durch die Horn-Welt in Tübingen geleitet, wo sie sich in nahezu allen und mit Technik „State oft he Art“ ausgestatteten Produktionsbereichen frei bewegen konnten. Und zu sehen gab es einiges.

Schnell von der Idee zum Werkzeug

Viel Bewegungsfreiheit in den beiden Werken hatten die Besucher der Technologietage 2025 bei Horn. ©DOM

Die Anforderungen ein Unternehmen erfolgreich zu führen sind enorm. Ob Weltpolitisch, Inlandspolitik oder durch neue Verordnungen wie zum Beispiel die REACH- und RoHS-Verordnungen, die den Zerspanern einiges an Kopfzerbrechen bereiten, da Bleibestandteile in den Werkstoffen verboten wurden.

An dieser Stelle hat Horn schnell reagiert und mit den neuen Supermini-Werkzeugen der 3. Generation schon im vergangenen Jahr eine komplett gesinterte Spanformgeometrie vorgestellt, die den Spanbruch bei sonst langspanenden Werkstoffen deutlich optimiert und bis heute um weitere neue Varianten stetig erweitert hat. „Die neue Supermini-Generation kommt bei unseren Kunden sehr gut an. National und international. Wir haben sogar in China ein kräftiges Wachstum erreicht“ macht Vertriebschef Andreas Vollmer den Erfolg der neuen Entwicklung deutlich.

Produktion „State of the Art“ zur Herstellung der Mini- und Supermini Werkzeuge von Horn. ©DOM

Zu den Technologietagen 2025 hat Horn diese neue Geometrie auch erstmals für das Werkzeugsystem Mini vorgestellt. Bei der Entwicklung der I-Geometrie hat Horn auch die Zerspanung bleifreier Werkstoffe berücksichtigt und in der Praxis den Besuchern vorgestellt.

Mit den Horn Supermini- und Mini Werkzeugen deckt Horn ein beachtliches Spektrum an Zerspanungswerkzeugen für unterschiedlichste Anwendungen und Materialien ab.

Immer den Span im Blick. Für welche Anwendung das richtige Werkzeug ist, wurde an verschiedensten und praxisnahen Darstellungen gezeigt. ©DOM

Die Tübinger produzieren sehr viel Sonderwerkzeuge. Der Anteil ist aktuell bei 50 Prozent mit steigender Tendenz.  Horn verspricht für Sonderlösungen eine Lieferzeit von 5 Arbeitstagen ab Zeichnungsfreigabe. „Die Anforderungen der Kunden sind breiter geworden und wir müssen schnell reagieren können. Wir haben unsere Prozesse, die Technik sowie die Logistik noch einmal verbessert und können unsere neuen Supermini- und Mini Werkzeuge zu einem unschlagbaren Preis anbieten.,“ so Geschäftsführer Matthias Rommel.

Gespräche von Spezialisten direkt in der Produktion. ©DOM

Ein weiteres High Light war die Live-Präsentation des ebenfalls erweiterten PKD Fräsprogramms. Für taktzeitorientierte sowie universelle Einsatzzwecke konzipiert, bietet Horn jetzt mit der Baureihe DM 50 ein Wechselkopffrässystem für die Alu-Bearbeitung an.

Der Weg zum perfekten Präzisionswerkzeug

ICE-Bremsanlage. ©DOM

Live-Zerspanung, Vorträge, Anwendungsbeispiele, offene Ansprechpartner und viel Bewegungsfreiheit. Die Gäste der Technologietage konnten hautnah erleben, was es bedeutet, qualitativ hochwertigste Präzisionswerkzeuge zu entwickeln, herzustellen und dabei den Kundenvorteil zu erkennen. Das Zusammenspiel von Substrat, Mikrogeometrie (Schneide), Makrogeometrie (Spanbruch) und Beschichtung wurde den Besuchern deutlich gemacht.

Ob die im Horn-Werk durchgeführten Sinterprozesse, oder die Schleif- und Laseranlagen zur Herstellung der Schneiden-Geometrien oder die Beschichtungsanlagen haben gezeigt, was am Standort Tübingen entwickelt und produziert wird. Und die Vielfalt an Präzisionswerkzeugen in unterschiedlichsten Geometrien lässt erahnen, was täglich in den Horn-Werken passiert.

Exponate unterstreichen die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten

Brennkammer eines Ariane-Triebwerks. ©DOM

„Das Stechen in jeglicher Form ist die Königsdisziplin in der Zerspanungstechnik. Und hier haben wir von Horn unseren Ursprung und daher viel Erfahrung und Lösungen“ vermittelte ein stolzer und zufrieden wirkender Geschäftsführer Markus Horn während des von ihm persönlich moderierten Rundgangs.

Während diesem erklärte er die interessanten Einsatzbeispiele anhand der dargestellten Exponate. Von der ICE-Bremsanlage, Herzklappen-Implantate oder der Brennkammer eines Ariane-Triebwerks über eine Pasta-Maschine (Schwäbisch Nudel-Maschine) einer E-Gitarre aus dem 3D-Drucker oder hochpräzisen Sportwaffen, wurden außergewöhnliche Endprodukte ausgestellt, die von den Besuchern interessiert begutachtet wurden.

Zukunftsorientiert aus jedem Blickwinkel

Hochpräzise Sportwaffe. ©DOM

Die Ausbildungsabteilung mit einer Fläche von rund 1.200 m² ist mit modernen CNC-Maschinen ausgestattet. Unter dem Motto „Azubis für Azubis“ hat sich der aktuelle Jahrgang etwas Besonderes einfallen lassen und als Geschenk für Besucher die sich für eine Ausbildung interessieren, einen Horn-Werkstatthammer gefertigt.

„Azubis für Azubis“: Horn-Werkstatthammer. ©DOM

„In der Ausbildungsabteilung liegt ein wichtiger Teil unserer Zukunft und wir legen sehr großen Wert darauf, dass wir unseren Azubis optimale Bedingungen für deren Weiterentwicklung bieten können“ erklärt Markus Horn während des Rundgangs. Horn hat durchschnittlich 70 Auszubildende. Jährlich kommen ca. 20 neue Azubis dazu.

Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1500 Mitarbeiter.  Am Standort Tübingen sind es ca. 900 Menschen, die in den Werken 1 und 2 arbeiten. Damit ist Horn in Tübingen der größte industrielle Arbeitgeber.

v.l.: Die Geschäftsführer Markus Horn und Matthias Rommel. ©DOM

Horn hat das Jahr 2024 mit einem Umsatz von 305. Mio. abgeschlossen, davon rund 200 Mio. in Deutschland.

„Die Ausbildung und die Technologie sind der Schlüssel für die langfristige Zukunftssicherung. Und wir hoffen auch auf die Politik, dass diese in diesen schwierigen Zeiten die Unternehmen unterstützt und für Planungssicherheit sorgt“ konstatiert der Geschäftsführer Markus Horn abschließend.

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Fazit:

Auf den Technologietagen 2025 konnten die Besucher Horn Live erleben. Von neuen Maschinen, Produktionsprozesse bis zu innovativen und zukunftsweisenden KI-Projekten. Horn präsentierte sich als ein Unternehmen „State of the Art“.

Kontakt:

www.horn-group.com