Auslandsgeschäft zunehmend attraktiv

Eine interne Umfrage unter den über 135 Mitgliedsunternehmen des Verbands der Deutschen Drehteile-Industrie zeigt, dass das Auslandsgeschäft für Zulieferbetriebe in Deutschland an Bedeutung zunimmt. Zum Jahreswechsel erreicht deren Exportanteil 38,5 Prozent – nach nur 36 und 32 Prozent in den Vorjahren.

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Drehteilehersteller erwarten überdurchschnittliche Geschäftsentwicklung.

Für die kommenden sechs Monate bewerten die Zulieferbetriebe ihre geschäftlichen Aussichten als gut bis sehr gut. Ursache dafür ist der aktuell um 4,3 Prozent deutlich gestiegene Auftragseingang. Das Auftragspolster der Unternehmen reicht derzeit über die nächsten 28,2 Wochen. Einhergehend geben 94 Prozent der Drehteilehersteller an, dass sie gut bis sehr gut ausgelastet sind.

Wie der Vorstandsvorsitzende des Verbands, Willy Gaule, berichtet, hat sich allerdings der Personalbedarf abgeschwächt. Beim Personalstand gab es im Jahr 2016 sogar einen Rückgang um 1 Prozent. Derzeit planen nur noch 24 Prozent der Umfrageteilnehmer, ihr Personal weiter aufstocken zu wollen – gegenüber noch 43 Prozent im Jahr 2015. Allerdings sehen sich die vorwiegend mittelständischen Zulieferbetriebe mit steigenden Kosten konfrontiert. Dies betrifft zum einen das Personal. So nahm der Anteil der Personalkosten am Umsatz von 33 über 34 auf nunmehr knapp 35 Prozent in den letzten drei Jahren zu.

Zudem hat sich Rohmaterial in den zurückliegenden fünf Monaten überdurchschnittlich verteuert. Beispielsweise kostete Warmbreitband (Blech) Ende Januar 2017 beinahe doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Ebenso stiegen die Kosten für Warmbandstahl und Walzdraht um 15 bis 25 Prozent. Ursachen sehen Experten vor allem in der weltweit deutlichen Verteuerung grundlegender Rohstoffe – Kohle, Koks, Eisenerz. Deutsche Verarbeiter sind bei deren Beschaffung auf Einfuhren angewiesen, es gibt keine Alternativen. Zusätzlich ergeben sich daraus sehr lange, schwierig kalkulierbare Beschaffungszeiten.

Sicher werden die teilweise rasch steigenden Kosten die Automation in den Betrieben beschleunigt vorantreiben. Allerdings halten sich die Zulieferer bei Investitionen bislang zurück. Wie die Umfrageteilnehmer angeben, investieren sie derzeit nur wenig mehr als 7 Prozent vom Umsatz gegenüber knapp 10 Prozent im Jahr 2015 und noch 9 Prozent in 2016. Bezogen auf die Investitionssumme pro Mitarbeiter bedeutet dies einen Rückgang um knapp 21 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren. Konkret werden nur noch etwa 10000 Euro pro Mitarbeiter gegenüber mehr als 13000 Euro pro Mitarbeiter im Jahr 2015 investiert.

Kontakt:

www.drehteileverband.de