Wie gewohnt präsentierten die Kooperationspartner DMG Mori AG und DMG MORI Co. LTD ihr Portfolio auf der Hausausstellung im Allgäu. Auf einer Ausstellungsfläche von 5800 m² wurden den rund 8.700 Besuchern 76 Maschinen, davon 4 Weltneuheiten und verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten vorgeführt.
Übernahme durch den japanischen Partner
Neben der Technik war in diesem Jahr die geplante Übernahme der deutschen DMG Mori AG durch den japanischen Partner, die bis spätestens 2020 erfolgen soll, ein zentrales Thema. Beide Unternehmen machten nochmals deutlich, dass die Übernahme unter Abwägung verschiedener Möglichkeiten gemeinsam und freundschaftlich geplant wurde. Ursprünglich standen drei Möglichkeiten in der engeren Wahl:
- Beide Unternehmen verschmelzen zu einem, an zwei Börsenplätzen gehandelten, Unternehmen
- Die deutsche AG übernimmt die gleichnamige, japanische Co. LTD
- Die japanische Co. Ltd übernimmt die deutsche Aktiengesellschaft
Die erste Möglichkeit wurde aufgrund der hohen Kosten für Planung und Umsetzung, bei gleichzeitiger Transaktions-Unsicherheit, verworfen. „Niemand konnte uns garantieren dass diese Lösung auch funktioniert“, so Dr. Rüdiger Kapitza, Vorstandsvorsitzender der DMG MORI AG.
Die DMG Mori AG verfügt über einen Aktienanteil von ca. 10 % des japanischen Partners und hätte somit deutlich mehr Anteile erwerben müssen, als es im umgekehrten Fall notwendig ist, um eine Mehrheit zu erreichen. Da sich die Umsetzung bzw. Finanzierung der Aktion in Deutschland deutlich schwieriger als in Japan dargestellt hat (der japanische Partner verfügt bereits über Anteile von rund 25% der der deutschen AG), hat sich der Aufsichtsrat der früheren Gildemeister AG (seit 2014 in DMG Mori AG umbenannt), einstimmig für die dritte, der genannten Möglichkeiten entschieden. „Unser Ziel ist es, mindestens 50 % der Aktien auf die DMG MORI SEIKI Co. Ltd. zu vereinen um eine stabile Mehrheit zu erreichen, so Dr. Kapitza“.
Seit 2009 vertiefen die Unternehmen sukzessive ihre Partnerschaft. Angefangen von der gemeinsamen Vertriebs- und Service Kooperation über die Überkreuzbeteiligungen bis hin zur identischen Namensgebung DMG MORI. Dass ein deutsches Traditionsunternehmen künftig unter anderer Flagge läuft, erscheint auf den ersten Blick und aus deutscher Sicht nicht erfreulich. Die Tatsache, dass weder Standorte noch Arbeitsplätze gefährdet sind und der weltweite Marktauftritt ohnehin schon einheitlich erfolgt, macht die „freundliche Übernahme“ nachvollziehbar.
Die DMG MORI SEIKI AG erzielte im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von über 2 Milliarden Euro während der japanische Partner in 2013 Umsatzerlöse von über 1,1 Milliarden Euro erreichte.
20. Hausausstellung in Pfronten
DMG MORI registrierte auf der diesjährigen Veranstaltung nach eigenen Angaben fast 8.800 Besucher mit einer Internationalität von 59%. Der Konzern vermeldet nach den 5 Tagen einen Auftragseingang von 177,1 Mio € (Vorjahr: 167,6 Mio €) und 688 verkauften Produkten. Größere Aufträge aus den USA (+11,7 Mio €), aus China (+10,4 Mio €) und Japan (+4,9 Mio €) inklusive.
Neben 4 erstmals vorgestellten Neuheiten stand die Steuerungstechnologie CELOS, die jetzt auch als PC Version zur Verfügung steht, im Focus der Ausstellung. Celos ermöglicht die Anbindung der Maschine an bestehende IT-Systeme wie z.B. ERP, PPS oder PDM. Die neue Celos-Version wird ab April 2015 ausgeliefert.
Erstmals vorgestellt wurden in Pfronten die 4. Generation der Universalfräsmaschinen DMU 100 P duoBlock, der DMC 125 FD duoBlock für die Fräs-Dreh-Bearbeitung mit Palettenwechsler, das Universal-Bearbeitungszentrum DMU 270 U für die Großteilbearbeitung und das Dreh-Fräszentrum CTX beta 1250 TC.
Ziele werden mit Rekordergebnis erreicht
Das vergangene Geschäftsjahr hat sich nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Dr. Rüdiger Kapitza zum besten Jahr der Unternehmensgeschichte entwickelt. „2014 war das beste Geschäftsjahr unserer Aktiengesellschaft“, so Kapitza. Zur Bilanzpressekonferenz im März wird der Vorstand eine Leistungsbilanz der Aktiengesellschaft mit Rekordergebnissen präsentieren.
Das Geschäftsjahr 2015 stuft Dr. Kapitza als schwieriges Jahr ein. Durch die Kursentwicklungen des Rubel (DMG MORI eröffnet noch 2015 in Russland ein neues Werk), Schweizer Franken, der Euro-Dollar-Entwicklung sowie den weltweit politischen Unsicherheiten, Embargos etc., sieht er für das aktuelle Jahr wenig Chancen, ein weiteres Rekordergebnis zu erreichen. „Wir werden aber auch nicht hinten runter fallen“, so Kapitza.
FDZT
