Volle Energie voraus

2. Internationales Energie-Forum von Walter in Tübingen

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Andreas Evertz, Vorstandsvorsitzender der Walter AG
Prof. Dr. Peter Jeschke, Leiter des Instituts für Turbo-Arbeitsmaschinen an der RWTH Aachen
Dr. Henning Rohkamm von Siemens Energy
Trendspotter Magnus Lindkvist
Live-Demonstration auf dem Energie-Forum bei Walter

Wie Energieerzeugungsanlagen effizienter und kostengünstiger produziert werden können, war Thema des 2. Internationalen Energie-Forums von Walter. 120 Teilnehmer aus aller Welt waren der Einladung des Herstellers von Präzisionswerkzeugen nach Tübingen gefolgt. In Fachvorträgen berichteten hochkarätige Referenten von Herstellern, Zulieferern und aus der Wissenschaft über neueste Entwicklungen und Herausforderungen in der Branche.

Um 5,6 Prozent stieg der weltweite Energieverbrauch im Jahr 2010 – vor allem dank des kräftigen Aufschwungs in den Schwellenländern, aber auch dank des nach wie vor hohen Energiebedarfs in den westlichen Industrienationen. Auch 2011 wird dieser Trend anhalten und angesichts zur Neige gehender fossiler Brennstoffe wird regenerativ erzeugter Strom aus Wind- und Wasserkraft immer wichtiger. Auf dem Walter-Energie-Forum diskutierten hochkarätige Experten aus Industrie und Wissenschaft die daraus resultierenden Herausforderungen für Kraftwerksausrüster, die diese nur mit optimierten Fertigungsprozessen und den dafür notwendigen leistungsstarken Werkzeugen bewältigen werden. Dazu zählt beispielsweise der Trend zu größeren Turbinen, die bei höheren Temperaturen und mit höheren Drücken betrieben werden als bisher. Zudem wird die Vielfalt an möglichen Brennstoffen, mit denen diese Turbinen angetrieben werden können, immer höher.

„Ziel des Walter-Energie-Forums war, diese Branchentrends aufzuspüren, den Teilnehmern neue Anstöße für ihre tägliche Arbeit zu geben und eine Plattform für den persönlichen Austausch zu bieten“, sagt Andreas Evertz, Vorstandsvorsitzender der Walter AG.

Prof. Dr. Peter Jeschke, erster Gastredner und Leiter des Instituts für Turboarbeitsmaschinen an der RWTH Aachen setzte mit seinen Ausführungen über Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung von Gas- und Dampfturbinen den Rahmen für die Vorträge der Vertreter von Turbinen- und Turbinenkomponentenherstellern. Jeschkes These: Für größere und effizientere Turbinen müssen die Hersteller teurere und anspruchsvollere Werkstoffe einsetzen – die Anforderungen an die Metallzerspanung steigen dadurch enorm.

Dr. Henning Rohkamm von Siemens Energy griff diese Gedanken auf und erläuterte, dass die Kosten zur Herstellung von Dampfturbinen nur durch innovative Entwicklungen im Bereich der Werkzeuge und Werkzeugmaschinen reduziert werden können. Zur Qualitätssteigerung kämen vermehrt integrierte Messverfahren zum Einsatz, um die Prozessstabilität sicherzustellen und zur Steigerung der Durchlaufzeiten seien Komplettbearbeitungen und eine synchrone Produktion erforderlich.

Ein weiterer Höhepunkt des Walter–Energie-Forums waren neben den Fachvorträgen Live-Demonstrationen von speziell für die und mit der Energiebranche entwickelten Walter-Werkzeuge. Damit demonstrierte Walter die hohe Qualität und Haltbarkeit seiner Werkzeug- und Schneidstofflösungen und das dazugehörige Servicekonzept. Andreas Elenz, Branchen Manager Energy bei Walter, hatte zuvor in seinem Vortrag mehrere unabhängige Vergleichstests vorgestellt, bei denen Walter-Werkzeuge in mehreren Kategorien als Testsieger hervorgingen. Bei einem Besuch des Walter-Werks in Münsingen konnten sich die Gäste zudem ein Bild von der modernsten Wendeschneidplattenfertigung der Welt machen.

„Die Vorträge hatten ein sehr hohes Niveau und durch die unterschiedlichen Themen erhielten unsere Gäste einen sehr guten Überblick über die Turbinenfertigung von morgen“, fasste Andreas Evertz, Vorstandsvorsitzender der Walter AG, die Veranstaltung zusammen.

Abgerundet wurde das Energie-Forum von Magnus Lindkvist, einem der derzeit weltweit erfolgreichsten Trendspotter, Futurologen und Motivationsredner. In seinem Vortrag analysierte er die Welt auf unterhaltsame Weise, stellte überraschende Zusammenhänge her und hinterfragte bekannte Thesen und Meinungen. Lindkvists Geheimnis ist die genaue Analyse von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie die oftmals erfrischende Neuinterpretation von Fakten. Eine seiner Thesen lautete beispielsweise, dass der Wettbewerb in vielen Industrien in Europa künftig noch zunehmen wird. Dies begründete er damit, dass die Intensität des Wettbewerbs in den USA ungleich höher ist als in der „alten Welt“ und Europa diese Entwicklung noch bevorstehe. Die drei wichtigsten Merkmale eines erfolgreichen Unternehmens sind für Lindkvist der Mut, zu experimentieren, aus Misserfolgen zu lernen und Geduld zu haben, bis sich der Erfolg einstellt. Seine sympathische und gleichzeitig mitreißende Art begeisterte die Teilnehmer. Andreas Evertz, der gleich im Anschluss an Lindkvists Vortrag das Schlusswort des Forums sprach, versicherte den Gästen, dass Walter durchaus die Geduld habe, die eingeschlagene Strategie umzusetzen, dass dies jedoch nicht bedeute, auf den Erfolg einfach nur zu warten

Kontakt:  www.walter-tools.com