Zuwachs bei der MS40-Baureihe von Index

Neuer Hochleistungs-CNC-Mehrspindeldrehautomat INDEX MS40P auf der AMB vorgestellt.

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Die »Pinolen-Version« ist eine Weiterentwicklung der MS40C (Compact-Version) um einen gegenüberliegenden Pinolenkasten mit sechs Werkzeugträgern und einer Gegenspindel. Sofern komplexe Werkstücke mit großem Werkzeugbedarf, in höchster Präzision, und in einem Arbeitsablauf hergestellt werden sollen – dann darf es auch gerne etwas »mehr« an Mehrspindel-Technologie sein.

Die neue INDEX MS40P (Pinolen-Version) basiert auf der im Jahr 2009 erfolgreich eingeführten MS40C (Compact-Version). Das Kernstück der Maschine bildet die kompakte Spindeltrommel. Sechs flüssigkeitsgekühlte Hohlwellenmotoren können Stangenmaterial bis max. 40 mm stufenlos und unabhängig voneinander auf Drehzahl bringen. Weitere Charakteristika der Spindeltrommel sind: hohe Durchzugskraft, geringe Baugröße, Wartungsfreiheit sowie moderne Synchrontechnik. Das erweiterte Maschinenkonzept basiert auf der Ergänzung A-Seite (Trommelseite) und einen gegenüberliegenden Pinolenkasten auf der B-Seite. Dort sind sechs weitere Werkzeugträger und eine Gegenspindel in einem hochsteifen Monoblock untergebracht.

Die durchdachte Anordnung der Werkzeugträger im Arbeitsraum, ohne einen Längsschlittenblock, erlaubt den Einsatz mehrerer Werkzeuge an jeder Spindel. Der großzügig dimensionierte Arbeitsraum ist über zwei seitliche Schiebetüren gut zugänglich. Für den Anwender ist dies nicht nur ausgesprochen komfortabel, sondern führt auch zu messbaren Zeiteinsparungen beim Rüsten. Durch die vorteilhafte Schlittenanordnung ist ein freier Spänefall und damit eine hohe Prozesssicherheit gewährleistet.

Aus dem INDEX-Systembaukasten können auf der A-Seite kundenspezifisch bis zu zwölf hydrostatisch gelagerte CNC-Kreuzschlitten, mehrere Y-Achsen sowie zahlreiche feste und angetriebene Werkzeuge (für die Vorderseitenbearbeitung) konfiguriert werden. Somit sind die verschiedensten Bearbeitungstechnologien und -abläufe frei realisierbar: Außermittiges Bohren, Tieflochbohren, Gewinden, Schrägbohren, Querbohren, Konturfräsen, Abwälzfräsen und Mehrkantdrehen sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Die V-förmige Anordnung der Werkzeugträger gewährleistet dabei, dass allein der optimale technologische Ablauf die Bearbeitungsart bestimmt. So können beispielsweise in jeder Station Außen- und Innenbearbeitungen mit festen oder angetriebenen Werkzeugen erfolgen. Während der Bearbeitung ist für jede Spindellage und jede Werkzeugschneide stets die optimale Drehzahl, die selbst im Schnitt noch variiert werden kann, programmierbar. Das Ergebnis sind bester Spänebruch, höchste Oberflächengüte, kurze Stückzeiten und längere Werkzeugstandzeiten. So können auch schwierige Werkstoffe zerspant werden, die früher für Mehrspindler kaum geeignet waren. Drehzahländerungen sind auch während der Trommelschaltung möglich, somit entstehen keine zusätzlichen Nebenzeiten.

Sollten die Bearbeitungsmöglichkeiten der A-Seite (Spindeltrommel) nicht ausreichend sein, dann greifen die Erweiterungen auf der B-Seite – die Pinolen-Version. Die Lagen 1 bis 5 verfügen jeweils über einen Schlitten, mit welchem die Werkstücke auf der A-Seite bearbeitet werden können. In der Lage 6 ist eine Gegenspindel montiert, die in Z-Richtung verfährt und somit die Teile nach dem Abstechen in Lage 6.2 und 6.4 bearbeiten kann. Ein Novum ist dabei, dass der Schlitten 6.2 durch eine Hubverlängerung wahlweise zur Bearbeitung auf der A-Seite oder zur Rückseitenbearbeitung mit bis zu 3 Innenbearbeitungs-Werkzeugen an der Gegenspindel eingesetzt werden kann. Desweiteren verfügt die Lage 6.4 über einen Hinterbohrschlitten welcher mit drei Bohr- oder Drehwerkzeugen jedoch auch mit angetriebenen Werkzeugen ausrüstbar ist. In Summe bedeutet dies: Es sind bis zu drei Werkzeuge gleichzeitig an der A-Seite einsetzbar, sechs weitere Werkzeuge stehen für die Rückseitenbearbeitung zur Verfügung. Vorteilhaft ist auch der große Z-Verfahrweg der Gegenspindel, der die Längs- und Querbearbeitung von längeren Werkstücken (Wellenteilen) erlaubt.
Die Teile werden mittels einer Schwenkeinrichtung auf ein Transportband abgelegt und anschließend abgeführt. Dabei kann der Greifer noch während der Rückseitenbearbeitung zeitsparend über das Teil fahren. Anstelle der Ablage auf das integrierte Transportband können die Fertigteile alternativ an ein Handlingsystem übergeben werden.

Mit der MS40P wird die INDEX-Mehrspindlerbaureihe um einen weiteren CNC-Mehrspindeldrehautomat ergänzt, welcher die Bearbeitungsmöglichkeiten der Werkstückvorder- und -rückseite enorm erweitert. Die rationelle Komplettbearbeitung von Serienteilen, mit aufwendiger Werkstückgeometrie und/oder umfangreicher abstichseitiger Bearbeitung, ist das Haupteinsatzgebiet der MS40P. Aber nicht nur bei mittleren bis hohen Losgrößen überzeugt die Maschine durch Wirtschaftlichkeit; insbesondere bei Teilefamilien spielt sie durch ihre Flexibilität und Umrüstfreundlichkeit ihre Trümpfe gekonnt aus.

Bild 1: INDEX MS40P Mehrspindeldrehautomat.

Bild 2: Der Arbeitsraum mit den Werkzeugträgern der MS40P ausgelegt für komplexe Teile, die viele Werkzeuge erfordern. Die Teile werden mittels Schwenkeinrichtung auf einem Transportband abgelegt und abgeführt.

Bild 4: Der Aufbau der MS40P: Spindelkasten (links) und zusätzlicher Pinolenkasten (rechts) mit 5 Schlitten zur Bearbeitung an der Hauptspindelseite und 1 Schlitten zur Rückseitenbearbeitung.

Kontakt:

Web: www.index-werke.de