Mit standardisierter Qualität zum CNC-Führerschein

Seit knapp einem Jahr bietet die DEKRA Akademie einen CNC-Führerschein an. Ziel ist es, damit künftig standardisiertes Fachwissen nachweisen zu können. In Deutschland wird dies zunächst an 10 Standorten angeboten. Bis Anfang 2011 sind die ersten fünf Standorte mit je einer Spinner CNC-Drehmaschine und einem Spinner-Bearbeitungszentrum ausgestattet. 2012 sollen noch weiter Standorte/Maschinen folgen.

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In Deutschland gibt es für nahezu alles Normen. Wenn es allerdings um die Qualifizierung von Fachkräften geht, stellt man erhebliche Defizite fest. So gibt keine Norm, die beispielsweise definiert, wie eine Qualifikation auszusehen hat. Es gibt zwar eine PAL-Prüfung, die sich aber mehr mit der Theorie beschäftigt. Auch der Beruf des Zerspanungstechnikers beinhaltet nur einen kleinen Teil CNC-Technologie. International gesehen, sind uns im technischen Know-how einige Länder sogar voraus. Deshalb hatte die Europäische Union das Unternehmen Keller, einen führender Hersteller von Simulationssoftware beauftragt, im Rahmen eines Projektes Untersuchungen durchzuführen und daraus eine Lösung zu erarbeiten. Das Ergebnis ist ein mehrstufiges Lernkonzept. Über die Simulationssoftware soll der Übergang zur Praxis geschaffen werden. Seit einem Jahr baut die DEKRA Akademie auf dieser Grundlage auf und bietet einen CNC-Führerschein an. Dabei differenziert man in Drehen und Fräsen. Entscheidend waren deshalb zunächst die einzusetzenden Steuerungen. Beim Drehen fiel die Wahl auf eine Siemens Sinumerik 840 D SolutionLine und beim Fräsen auf eine Heidenhain TNC620. Bei der Suche nach geeigneten Maschinen sind die Verantwortlichen bei Spinner fündig geworden. Beim Drehen setzt man auf die Universaldrehmaschine TC 400 und beim Fräsen auf das Universalbearbeitungszentrum MVC650.

Bild rechts: Rainer Lill (li.), Competence Center Dekra, Claus Widmer (mi.), Verkaufs- und Serviceleitung Spinner NRW und Hubertus Möhrer (re.), Leiter ServiceCenter: „Es war eine anerkannte Produktionsmaschine wichtig. Da sich die Spinner-Maschinen aber auch ausgezeichnet für Schulungszwecke eignen, waren wir uns schnell einig.“

Mit Produktionsmaschine Qualifizierung sichern

Für Hubertus Möhrer, Leiter ServiceCenter der DEKRA Akademie in Brühl deckt man mit der Auswahl der Steuerungen zirka 80 Prozent des Bedarfs in Deutschland ab: „Das sind bislang zwar die gängigen Steuerungen, denkbar ist bei einem Erfolg des CNC-Führerscheins aber auch eine europaweite Ausweitung und damit eine Ergänzung mit Fanuc- oder Fidia-Steuerungen. Für die Spinner-Maschinen haben wir uns aus unterschiedlichen Gründen entschieden. Das war einerseits das unschlagbare Preis-Leistungsverhältnis, anderseits aber auch die Schulungsfreundlichkeit.“ Das heißt, weder das hohe Drehmoment, die Spindelleistung oder die dynamischen Motorspindeln sind bei der Qualifizierungsmaßnahme wichtig. Dafür aber die einfache Bedienung, die Zugänglichkeit und Sicht auf den Drehstahl durch das 60° Schrägbett. Ähnliche Argumente zählten beim Bearbeitungszentrum MVC650. Das „Arbeitspferd“ für hohe Zerspanleistung beim Fräsen war nicht gefragt. Dafür aber auch hier das ausgezeichnete Preis-Leistungsverhältnis und die ausgesprochen gute Sicht durch zwei Türen über Eck. Für die Standorte Brühl, Kaiserlauter, Leipzig, Stuttgart und Ulm sind die Maschinen bereits ausgeliefert. Fünf weitere Standorte sollen noch in 2012 damit ausgestattet werden.

Bedenkt man, dass die DEKRA Akademie pro Standort zirka 100.000 Euro investiert, wird schnell klar, dass neben der einfachen Bedienung und guten Sicht noch andere Gründe zu Gunsten Spinner entscheidend waren. Dazu Hubertus Möhrer: „Die Philosophie der DEKRA ist es, wenn möglich, Produkte aus dem eignen Land zu beziehen. Da wir aus Servicegründen die Dreh- und Fräsmaschinen aus einem Hause haben wollten, kamen für uns deshalb nicht mehr so viele Anbieter in Betracht. Unabhängig davon, haben wir es als ausgesprochen positiv gesehen, dass Herr Spinner sich persönlich engagiert hat.“ Das ist sicher mit ein Grund, weshalb in den deutschen Ausbildungszentren nahezu ausschließlich Spinner-Maschinen arbeiten. Allerdings ging es den Verantwortlichen bei der DEKRA Akademie auch darum, dass mit im Markt anerkannten Produktionsmaschinen ausgebildet wird. Und die erfüllen ja bekanntlich die Zwecke der Anwender vollkommen.

Interessantes am Rande

Die CNC-Technologie nimmt zunehmend eine bedeutende Stellung in den verschiedensten Produktionsbereichen ein. Der europäische CNC-Führerschein (ECNCDL) ist ein Weiterbildungsprogramm im Bereich der CNC-Technik, zur einheitlichen Bestätigung von Kenntnissen und Fertigkeiten der wichtigsten CNC-Anwendungen. Er soll europaweit eingeführt und als einheitlicher Ausbildungsstandard gelten. Dieser Führerschein bestätigt nachvollziehbar vorhandene Kenntnisse und Fertigkeiten für Teilnehmer/innen und für die Personalabteilungen der Unternehmen.

Die DEKRA Akademie im Blickpunkt.

Die DEKRA Akademie GmbH mit ihrem Schwesterunternehmen DEKRA Qualification gehören zu den größten Bildungsunternehmen in Deutschland. An über 100 permanenten sowie 50 projektbezogenen Standorten wird Kunden ein umfassendes, aktuelles und flexibles Dienstleistungsangebot offeriert. Die Palette reicht vom Tagesseminar bis zum mehrjährigen unternehmensspezifischen Bildungskonzept. Acht dezentrale Competence Center verantworten die Entwicklung und Pflege der einzelnen Produktbereiche.

Bild links: Die Zugänglichkeit beim Bearbeitungszentrum MVC650, vor allem aber die gute Sicht auf das Werkzeug war den Ausbildern bei der DEKRA wichtig.

Kontakt: www.dekra.com oder www.spinner.eu.com