Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie bekennt sich zu Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Produktion

Unter der Marke Blue Competence® präsentieren 27 Hersteller in und um den Werkzeugmaschinenbau auf der AMB in Stuttgart Lösungen zu Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Produktion. Damit wollen sie ihre Kompetenz unter einer gemeinsamen Marke ins Rampenlicht rücken.

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„Mit Blue Competence® hat die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie das Thema Nachhaltigkeit mit einer aufmerksamkeitsstarken Marke aktiv besetzt und sich damit an der Spitze im internationalen Wettbewerb positioniert“, erklärt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW, anlässlich der Pressekonferenz des Verbands auf der AMB. Der VDW hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Unternehmen mit Blue Competence® für ihre Lösungen werben können. Mit der Unterschrift unter die Nutzungsbedingungen bekennen sie sich zu ihrer Verantwortung für Umwelt und Klimaschutz und dokumentieren ihre Bereitschaft, darüber in den aktiven Dialog mit Kunden und Lieferanten zu treten.

Blue Competence® ist jedoch nicht nur marktgetrieben. Die europäische Umweltpolitik will im Rahmen der EuP-Richtlinie konkrete Anforderungen für die energieeffiziente Werkzeugmaschine definieren. Verbesserungsmaßnahmen sollen kontinuierlich erfolgen und quantifizierbar sein. Die Richtlinie präferiert für die Umsetzung die Selbstregulierung durch die Industrie.

Dafür hat die europäische Werkzeugmaschinenindustrie ein Konzept erarbeitet. Demnach ….

1. sind Werkzeugmaschinen keine funktionalen Einheiten und können nicht mit einheitlichen Kriterien bewertet werden. Deshalb hat die europäische Werkzeugmaschinenindustrie ein modulares Konzept entwickelt, mit dem das Verbesserungspotenzial für den Energieverbrauch einzelner Module in der Maschine berechnet werden kann. Durch Veränderungen bei den Modulen wird die Energieeffizienz optimiert ohne andere Fertigungsaufgaben zu vernachlässigen.
2. müssen Maßnahmen die Betreiber von Werkzeugmaschinen mit berücksichtigen, denn die größte Auswirkung auf die Umwelt hat der Energieverbrauch während der Nutzung einer Werkzeugmaschine.
3. will die europäische Werkzeugmaschine die EuP-Richtlinie mit der Selbstregulierung umsetzen.
4. werden international einheitliche Bewertungsmaßstäbe mit Hilfe der Normung definiert, damit es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommt.

Die Europäische Kommission habe jedoch kein Vertrauen in die Industrie, bemerkt Schäfer vom VDW. „Anstatt Finanzmittel zu bündeln und Erfahrungen mit der Selbstregulierung und der von uns erarbeiteten Berechnungsmethode zu sammeln, verschwendet die EU Steuergelder für eine Studie“, kritisiert er. Sie soll den SRI-Ansatz evaluieren und andere Bewertungsverfahren erarbeiten. Damit müssen die beauftragten Institute bereits jetzt etwas prüfen bzw. für die Umsetzung im Rahmen von EuP empfehlen, von dem noch niemand wirklich weiß, wie es geht, also ohne Absicherung durch die Praxis, so Schäfer weiter.

Der VDW spricht sich für den Erfolg der energieeffizienten Werkzeugmaschine aus, weil die Branche gute Voraussetzungen hat, ihre Leistungsfähigkeit auszuspielen. Allerdings müssten die Maßnahmen praktikabel sein. Ansonsten werde ein funktionierender Markt zerstört.

Quelle: VDW