Modernste Laser-Messtechnik nach den ersten 20 Jahren

Das erste Unternehmen, das ein Laser-Mess-System zur Werkzeugüberwachung entwickelte und auf den Markt brachte (Helium-Neon Laser), war der deutsche Hersteller Blum-Novotest, heute weltweit bekannt als Entwickler von Spitzen-Mess- und Prüftechnik, mit mehr als 40 Jahren Erfahrung als Lieferant der internationalen Werkzeugmaschinen-, Luftfahrt- und Automobilindustrie.

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Die Geburtsstunde der Idee war 1982, fünf Jahre vor der eigentlichen praktischen Einführung, als das Thema bei einer Diskussion zwischen dem Firmengründer Günther Blum und einem führenden Maschinenhersteller während eines informellen Mittagessens in München aufkam.

Prinzipiell ist ein in eine Werkzeugmaschine integriertes Lasersystem eine hochpräzise Lichtschranke, die ein Schaltsignal erzeugt wenn ihr Strahl von einem Werkzeug unterbrochen (abgeschattet) wird. Die ermittelten Positionswerte der einzelnen Maschinenachsen werden dann von der Steuerung zur Messwerterfassung genutzt.

Die Verwendung von Laserlicht für diesen Zweck schien vielversprechend zu sein, so dass Blum beschloss, ein derartiges System zu entwickeln und anzubieten. Nach gründlicher Überlegung war jedoch klar, dass der Einsatz der noch neuen Technologie zu diesem frühen Zeitpunkt der Entwicklung noch zu teuer wäre, um die benötigten Investitionen schnell wieder einzubringen. Unerschrocken und ermutigt durch das Interesse der Industrie an den unbestreitbaren physikalischen Attributen der Lasermesstechnik, forcierte Blum beharrlich Forschung und Entwicklung an der Technologie, in die sie so viel Vertrauen hatten.

Zusammen mit interessierten und potentiellen Kunden wurden verschiedene Einsatzbereiche in Betracht gezogen – mit dem Ergebnis, dass BLUM 1987 in der Lage war, das erste Laser-Mess-System der Welt zur Werkzeugbruchkontrolle in Bearbeitungszentren zu liefern. Ein Nachteil jedoch blieb, nämlich die Tatsache, dass die ersten Laser-Mess-Systeme eine 30-minütige Aufwärmzeit benötigten, bevor der damals noch eingesetzte Helium-Neon-Laser betriebsbereit war.

Bild: BLUM LaserControl NT-H 3D: Das neueste Mess-System speziell für die kombinierte Dreh-Fräs-Bearbeitung.

Der große Durchbruch

Der große Durchbruch kam, als drei Jahre später Laserdioden mit sichtbarem Licht erhältlich waren. Diese ermöglichten es BLUM, die Aufwärmzeit zu eliminieren und der Forderung nach Erhöhung der Messgenauigkeit von einem Hundertstel Millimeter zu einem Mikrometer nachzukommen. Somit konnte BLUM 1991 bei der EMO in Paris neue, kompakte Systeme von höchster Zuverlässigkeit zur Werkzeugeinstellung, Bruchkontrolle und thermischen Kompensation vorstellen.

Ständige technische Verbesserungen folgten: das Mini-System mit Schmutzblenden zum Schutz der Optik 1992; die Micro-Systeme in Träger- und Einzelversion 1993; und ein weiterer großer Wendepunkt, 1996 der „Innovation Award“ für das BLUM Laser-System, verliehen bei der MACH in Birmingham, gefolgt von seinem Einschlag bei der IMTS in Chicago und der JIMTOF in Tokyo im selben Jahr.

Von diesem Zeitpunkt an war die Technologie bei der weltweiten Werkzeugmaschinenindustrie voll akzeptiert und wurde in immer mehr Bereichen eingesetzt. Zuerst für die Bruchkontrolle von Werkzeugen unter 2 mm Durchmesser, dann unter einem halben Millimeter bis hin zu Größen 20 Mikrometern. Vor allem bei sehr kleinen Durchmessern wurden die Laser-Systeme schnell zum Standard, da eine mechanische Überwachung generell keine Chance hat in solchen Dimensionen zu messen.

Dann, im Jahre 2003, führte BLUM die NT-Technologie ein, welche durch die intelligente Elektronik den Einfluss von Kühlmittel und Spänen auf ein Mindestmaß reduzierte und somit das System zu höchster Zuverlässigkeit auch unter rauesten Bedingungen brachte.

Bild: BLUM LaserControl Maxi: eines der ersten Systeme

Die Technik wird nun für alle Arten von Messungen verwendet, z.B. zur Schaftbruch- und Einzelschneidenkontrolle, Werkzeugeinstellung, Verschleiss- und Formkontrolle, Kompensation der Maschinenachsen, etc.

Mehr als 50.000 BLUM-Systeme sind nun weltweit im Einsatz

Seit das erste BLUM Laser-Mess-System vor 20 Jahren installiert wurde, sind nun weltweit mehr als 50.000 Systeme im Einsatz. Dies ist ein guter Grund, sowohl den Erfolg dieser innovativen, hochpräzisen Technik als auch die Firma, die es auf den Weg gebracht hat zu feiern.

Erwartungen für die Zukunft

Alexander Blum, heute Geschäftsführer des Unternehmens, sagt: “Die neuesten Entwicklungen von Blum werden in Bereichen eingesetzt, in denen die Nachfrage bereits jetzt sehr groß ist. Dazu gehören Mess-Systeme für kombinierte Fräs-Dreh- und Dreh-Fräsmaschinen sowie Tastsysteme für Schleif- und Drehmaschinen, z.B. zur Messung von Schleifscheiben oder der Werkzeugeinstellung von Drehwerkzeugen.
Das neueste Blum-System LaserControl NT-H 3D, das auf der EMO 2007 vorgestellt wurde, ist speziell für kombinierte Dreh-Fräsmaschinen konzipiert worden und kombiniert taktiles Messen mit der berührungslosen Lasermessung in einem System. Außerdem wurde auf dieser Messe der neue Messtaster TC76 mit dem revolutionären shark360-Messwerk vorgestellt. Nach Aussage der Ravensburger Messtechnik-Spezialisten, setzt der Messtaster neue Maßstäbe in Zuverlässigkeit und Genauigkeit im Bereich der Messtechnik für Schleif- und Drehzentren.

Unternehmen:
Mit Sitz in Ravensburg, Deutschland, ist Blum weltweit als Hersteller von Spitzen-Mess- und Prüftechnologie mit mehr als 40-jähriger Erfahrung als Lieferant für internationale Werkzeugmaschinen-, Luftfahrt- und Automobilhersteller bekannt. Weitere Nieder-lassungen wurden in Großbritannien, Italien, Frankreich, USA, China, Japan, Taiwan, Korea und erst kürzlich in Singapur gegründet.

Bild: Günther Blum: Der Gründer der Blum-Novotest GmbH

Kontakt

www.blum-novotest.com