Fehlerquoten auf nahezu Null reduzieren

KRAUS & WIMMER GmbH und Co. KG entwickelt Optisches Mess-System für die Zerspanungsindustrie

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Der Komponentenhersteller KRAUS & WIMMER hat aus Eigenbedarf heraus ein optisches Mess- und Prüfsystem entwickelt, das derzeit in der Zerspanungsindustrie einzigartig ist. Gerade in der Serienfertigung messintensiver Teile gab es bisher auf dem Markt keine zufriedenstellende Lösung, erklärt KRAUS & WIMMER Projektleiter Bernhard Heese. Das Unternehmen hat deshalb umfassend in die Entwicklung eines eigenen Systems investiert, das sich vor allem an den vielfältigen Erfordernissen der Zerspanungsindustrie orientiert. „Das besondere daran ist, dass wir das System angefangen vom Know How der technischen Entwicklung bis hin zum Bau hausintern fertig gestellt haben.“ Das so genannte OM-System ist jetzt erfolgreich zur Marktreife gelangt und weckt zunehmend das Interesse der Zerspanungsindustrie. „Mit unserem System lassen sich in dieser Branche Fehlerquoten auf nahezu Null reduzieren“, betont Heese. Durch die zeitnahe Messung lässt sich jeder Fehler oder Abweichung sofort lokalisieren und entsprechende korrigierende Maßnahmen ergreifen.

Individuelle Anpassung und exakte Messung garantiert
Bisher sah die Praxis so aus, dass einzelne Teile aus der Produktionskette entnommen und in einem separaten Messraum in einer 3D-Maschine geprüft wurden. Eine 100prozentige Prüfung einer Produktionsserie ist mit einem entsprechenden Personal- und Zeitaufwand verbunden und verursacht damit hohe Kosten. Verschiedene Serien sorgen für zusätzlichen erheblichen Mehraufwand. „Für den Einsatz eines optischen Mess-Systems sind die Anforderungen eines Zerspanungsunternehmens ganz individuell“, erklärt Bernhard Heese. Deshalb werden durch unseren Fachbereich die Mess-Systeme auf die kritischen Messpunkte optimiert und auf die Prozessabläufe beim Kunden abgestimmt. So ist 100prozentiges ergebnisorientiertes Messen möglich.
Die Mess-Systeme kombinieren die bildtechnische, taktile und laserbasierte Messwerterfassung und können so auch an schwer zugänglichen Innen- und Außenflächen die Maßhaltigkeit prüfen. Da das System aus einem produzierenden Unternehmen heraus entwickelt wurde, ist es flexibel, in verschiedene Abläufe integrierbar, robust und für den Dauerbetrieb ausgelegt.

Die Bedienung ist dabei so einfach wie möglich gehalten. Ein Mitarbeiter legt ein Werkstück in die Maschine ein und spannt es. Dann wird nur noch die entsprechende Nummer des Werkstücks eingegeben und auf Knopfdruck startet die Prüfung automatisch. Stegbreite, Position, Durchmesser, Bohrungs- sowie Gewindetiefe und Oberfläche werden genau vermessen, die Daten sofort in Form von Prüfplänen gespeichert und das Werkstück ausgefahren. Manuell geführte und damit fehleranfällige Prüfpläne gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Das System, dem komplexe Prozessstrukturen zu Grunde liegen, garantiert Zerspanungsunternehmen eine schnelle, kompakte und vor allem mitlaufende Qualitätskontrolle der produzierten Teile. Diese Messtechnik steigert den Grad der Automatisierung, erhöht die Produktqualität und bewirkt eine enorme Zeitersparnis in der Qualitätskontrolle. „Wer dauerhaft passgenaue Komponenten liefern kann, erhöht seine Wettbewerbsfähigkeit im hart umkämpften Markt.“

Das Unternehmen KRAUS & WIMMER mit Firmensitz in Passau beschäftigt an vier Standorten rund 150 Mitarbeiter und befindet sich auf starkem Wachstumskurs. In den letzten Jahren konnte der Jahresumsatz in den Sparten Komponentenfertigung und Maschinenbau stark gesteigert werden.

Anmerkungen:
Unternehmen:
KRAUS & WIMMER GmbH & Co. KG ist aus drei bayerischen Familienbetrieben entstanden. Dem heutigen Unternehmen liegen die zukunftsweisenden Ideen von Hans Kraus sowie der Pioniergeist von Benedikt und Otto Wimmer zu Grunde.

Familienunternehmen Wimmer
Die Wurzeln reichen zurück bis in Jahr 1898, als Benedikt und Otto Wimmer eine gleichnamige Schmiede und Schlosserei für Landmaschinen gründeten. Nur wenige Jahre später wurden im niederbayerischen Sulzbach am Inn das erste Wimmer Automobil und Motorräder gefertigt. Bis ins Jahr 1936 konnte Wimmer im Motorradrennsport bis 500ccm große Siege im deutschsprachigen Raum einfahren. Der Name Wimmer wurde in einem Atemzug mit den großen Automobilingenieuren Daimler und Benz genannt. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens war die Entwicklung des Segelflugzeuges Planik im Jahre 1958. Ein Jahr später wurde in Fürstenzell ein Werk zur Flugmotorenüberholung gebaut.

Familienunternehmen Kraus
1966 entwickelten und bauten die Flugzeugpioniere Hans Kraus, Ernst Heinen und Hermann Milius das Sport- und Kunstflugzeug Monsun (Bo 209). Hans Kraus gründete dafür die AMB GmbH in Brunnthal bei München. Seit 1972 ist die Familie Kraus alleiniger Inhaber des Flugzeugwerks Wimmer und ist am Standort Fürstenzell als Sondermaschinenbauer tätig. Das 1998 übernommene zweite Werk in Sulzbach/Inn wurde als Fertigungsbetrieb für Komponenten der Nutzfahrzeugindustrie, des Maschinenbaus und der Luft- und Raumfahrt ausgebaut.
2004 wurde ein weiterer Komponentenfertigungsbetrieb in Passau übernommen, 2006 erfolgen der Ausbau und die Erweiterung des Werks in Passau auf über 12.000 Quadratmetern. Seit 2007 erfolgt der Aufbau des Produktionswerkes in Gotha.

Mitarbeiter: 150 Fachkräfte (Maschinenbau, Ingenieure)
Standorte: Sulzbach am Inn, Fürstenzell, Passau, Gotha

Kontakt:

www.kraus-wimmer.de