Wer ist FRED?

Drehteile-Industrie setzt auf Online-Tool zur Carbon Footprint-Berechnung

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Das Klimatool FRED ermittelt den exakten CO2-Abdruck von Produkten und Unternehmen. Bild: Industrieverband Massivumformung,

Der Product Carbon Footprint ist die Kennzahl für den gesamten CO2-Ausstoß eines Bauteils. Auch Drehteile-Hersteller nutzen den Wert, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Bei der Berechnung unterstützt sie jetzt FRED – das Online-Tool spürt die Kohlendioxid-Hotspots im Unternehmen auf.

Wie viel Kohlendioxid ein Bauteil während seines gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über die Fertigung bis hin zur Entsorgung – ausstößt, gibt der Product Carbon Footprint (PCF) an. Unternehmen, die diese Daten dokumentieren, schaffen Transparenz. Sie gewinnen so das Vertrauen von Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Ein klarer Fokus auf Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion kann also ein Wettbewerbsvorteil sein. Deshalb ist es sinnvoll, den PCF in die Unternehmensstrategie zu integrieren.

Ermitteln lässt sich diese Kennzahl entweder manuell oder mithilfe von Tools wie beispielsweise FRED (Footprint REDuction). Dieser Kalkulator ist aus der Initiative NOCARBforging 2050 entstanden, die der Industrieverband Massivumformung (IMU) ins Leben gerufen hat. Was den smarten Helfer auszeichnet: Er stellt speziell für die mittelständische Industrie maßgeschneiderte PCF-Berechnungen bereit. Als weiteren Pluspunkt bildet FRED alle wesentlichen Schritte und individuellen Anforderungen der verschiedenen Produktionsbereiche ab.

In der Zulieferindustrie angekommen

Bei einigen Unternehmen ist FRED bereits erfolgreich im Einsatz. Jetzt nimmt er Kurs auf weitere Branchen, um dort Bauteile nachhaltig zukunftsfit zu machen. Im Onboarding-Prozess befinden sich aktuell neue Branchenmodule für Oberflächentechnik, Blechumformung, Drehereien, Werkzeugindustrie und Drahtwebereien.

Auch die Drehteile-Industrie profitiert von einer auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lösung: „Wir unterstützen unsere Mitglieder dabei, ihre Klimaziele zu erreichen und ermutigen sie, mit FRED zu arbeiten“, erklärt Werner Liebmann vom Verband der Deutschen Drehteile-Industrie. „Gespannt sind wir auf die Erfahrungen, die die Hersteller mit dem neuen Modul sammeln.“ Die Verantwortlichen bei Maier Präzisionstechnik stehen bereits in den Startlöchern, um ihre Prozesse mit FRED zu optimieren und die Kommunikation nach außen transparenter zu gestalten. „Es gibt schon erste Kunden, die nach dem PCF unserer Bauteile fragen“, erzählt Geschäftsführer Thomas Braun. „Sobald das neue Drehteile-Modul einsetzbar ist, wollen wir die ermittelten Werte in unser internes Umweltmanagementsystem aufnehmen.“ Wenn es dann im nächsten Schritt um die Nachhaltigkeits-Berichterstattung gemäß der Richtlinien CSRD und CSDDD gehe, soll der CO2-Rechner auch dabei unterstützen – mit FRED können Unternehmen nämlich zudem den Corporate Carbon Footprint (CCF) kalkulieren, also ihren eigenen CO2-Fußabdruck.

Kontakt:

www.fred-footprint.de