Handspannfutter bewährt sich in Ausbildungshalle

Die Hirschvorgel Group in Denklingen setzt in ihrem technischen Ausbildungszentrum auf Spanntechnik von Hainbuch. Fünf Spannmittel und mehr als 100 Spannköpfe sorgen dort für sicheres Drehen und schnelles Umrüsten auf den Maschinen.

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Das Handspannfutter Torok auf der konventionellen Drehmaschine im Ausbildungsbereich (Bildnachweis: Hainbuch)

Hirschvogel bildet derzeit 160 Auszubildende in neun Berufen am Standort Denklingen aus. Für die Technikaffinen und die, die aus Stahl oder Aluminium gerne Neues erschaffen, gibt es ein Ausbildungszentrum mit 3.000 Quadratmetern. Dort tummeln sich die Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker, Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik und die technischen Produktdesigner.

Das Zentrum bietet den Auszubildenden topmoderne Maschinen, Roboter, Schulungsplätze für Steuerungs- und Regelungstechnik sowie spezielle Räume für das technische Produktdesign, das elektromechanische Arbeiten und die handwerklichen Tätigkeiten.

Auch nach 20 Jahre unvergessen

In der Maschinenhalle des Ausbildungszentrums standen vier konventionelle Drehmaschinen – denen man ihr hohes Lebensalter ansah. An diesen starteten die Auszubildenden ihre ersten Drehversuche. Attraktiv war das eher nicht, denn die Auszubildenden sollten natürlich mit den besten und neuesten Präzisionsdrehmaschinen arbeiten und dabei alles für ihren späteren Beruf erlernen.

Hirschvogel beschloss, die in die Jahre gekommenen Drehmaschinen zu ersetzen. Daraufhin wurde Osman Yavsan, Ausbilder im Drehbereich, 2018 damit beauftragt, sich um das Spannmittel für die erste neue konventionelle Drehmaschine zu kümmern. Auf den alten Maschinen wurde mit 3-Backenfuttern und Zugspannzangenfuttern gespannt. Beide haben ihre Berechtigung, doch sie spannen mit weniger Kraft, nicht so stabil und nicht so genau wie beispielsweise ein Spannkopffutter.

Das neue Spannmittel sollte laut Yavsan einige Kriterien erfüllen. »Eine stabile, zuverlässige und kraftvolle Spannung ist die Basis für ein sicheres Arbeiten. Nur dann kann ein gutes Endergebnis erzielt werden. Die oberste Priorität hat die Sicherheit. Das ist uns sehr wichtig. Außerdem muss die Handhabung simpel und das Funktionsprinzip einfach sein, denn es sind Neulinge an der Maschine. Ist es dann noch wartungsarm und garantiert ein schnelles Umrüsten, ist das das i-Tüpfelchen.«

Oliver Nolte von Hainbuch [rechts im Bild] berät Osman Yavsan bei allen Spanntechnikfragen. (Bildnachweis: Hainbuch)
Für Yavsan war sofort klar, Hainbuchs Handspannfutter Torok soll es sein. Warum? Yavsan erinnert sich: » Ich hatte die ersten Berührungspunkte mit Hainbuch beziehungsweise mit dem Handspannfutter Torok in meiner Ausbildung 2002 – also vor 20 Jahren. Ich war damals schon begeistert und ein Fan davon. Auch als Facharbeiter habe ich immer wieder mit den Spannmitteln von Hainbuch gearbeitet. Für mich ist Hainbuch einer der führenden Spannmittelhersteller. Deshalb kam mir das Handspannfutter Torok sofort wieder in den Sinn. Also habe ich es bestellt.«

Der Torok punktet bei den Auszubildenden

2021 wurden dann die drei anderen konventionellen Drehmaschinen durch neue ersetzt. Da alle Azubis wunderbar mit dem Torok zurechtkamen, klopfte Yavsan wieder bei Hainbuch an. Oliver Nolte, Key-Account-Manager bei Hainbuch, packte verschiedene Spannmittel ins Auto und fuhr nach Denklingen. Schnell waren sich aber beide einig, dass der Torok das beste Spannmittel für die drei Maschinen und die Auszubildenden ist. Er bestellte drei weitere Handspannfutter Torok und 106 Spannköpfe in verschiedenen Durchmessergrößen von 3 bis 65. Teilweise mehrfach, damit an allen vier Maschinen gleichzeitig gearbeitet werden kann.

»Zusätzlich haben wir noch das 4-Backenfutter Inoflex bestellt. Hin und wieder haben wir ein viereckiges Bauteil zum Spannen. So lernen die Auszubildenden auch das zentrische Spannen mit vier Backen. Wir hatten das Inoflex anfangs als Leihbasis – diese Möglichkeit bietet Hainbuch auch an – so konnten wir das Produkt in Ruhe testen und dann kaufen«, erläutert Yavsan.

Eine ganze Bandbreite an Fertigungswissen

Hirschvogel vermittelt das gesamte Wissen der verschiedenen Spannmöglichkeiten und zeigt die Bandbreite der Spannmittel. Das ist wichtig für die Prüfungen, aber auch für Hirschvogel selbst. In der eigenen Fertigung gibt es immer wieder Bauteile, die ungewöhnlich gespannt werden. Die Werkstücke im Allgemeinen werden immer komplexer und die Vielfalt größer. Da punkten die ausgelernten Auszubildenden dann mit Praxiswissen, das über den Tellerrand hinausgeht.

Doch wenn es darum geht, Bauteile an den Drehmaschinen zu fertigen, dann wird vorwiegend der Torok genutzt. Anfangs fertigen die Auszubildenden Übungsbauteile. Sitzen die Grundlagen, dann werden Teile, die intern zum Einsatz kommen, gefertigt. »Außerdem ist es so, dass in den Werken bei Hirschvogel auf vielen Drehmaschinen Hainbuch Spannmittel drauf sind und das sind die zukünftigen Arbeitsplätze. Somit lernen sie schon in der Ausbildung damit zu arbeiten und haben es später leichter«, fügt Yavsan hinzu.

Schnelle Wechseln der Spannköpfe ohne auszurichten

»Das geniale am Torok oder generell bei den Hainbuch Spannmitteln ist das schnelle Wechseln der Spannköpfe ohne auszurichten. »Wir nehmen beispielsweise ein Rohteil mit einem 60er Durchmesser. Dieses spannen wir mit einem 60er Spannkopf. Wir drehen die erste Seite auf Durchmesser 45 ab, nehmen das Bauteil raus und tauschen den 60er Spannkopf mit der Wechselvorrichtung gegen einen 45er. Das dauert keine 30 Sekunden. Würde ich das mit einem 3-Backenfutter machen, bräuchte ich fünf Minuten. Ich habe mit den glatten Spannköpfen auch keine Spannabdrücke. Die Backen müsste ich erst ausdrehen«, erklärt Yavsan.

Elisa Jäger wechselt ganz leicht und im Handumdrehen die Spannköpfe aus. (Bildnachweis: Hainbuch)

Die Vorteile des Torok kann auch Elisa Jäger, Auszubildende zur Werkzeugmechanikerin im zweiten Lehrjahr, bestätigen. »Ich muss schon sagen, es ist um einiges angenehmer mit dem Torok zu arbeiten. Das 3-Backenfutter muss man täglich schmieren und den Torok nur einmal pro Woche. Außerdem können sich Späne zwischen den Backen festsetzen und das passiert beim Torok nicht.«

Elisa Jäger erzählt weiter: »Das Wechseln geht viel einfacher. Spannkopf raus, anderen Spannkopf rein und losdrehen. Ich muss auch nichts ausrichten. Die Spannköpfe bekomme ich mit der Wechselvorrichtung leicht gewechselt. Das ist bei manch anderen Spannmitteln sehr schwer. Gegenüber einem 3-Backenfutter ist der Torok auch um einiges leichter. So ist für uns Mädels das Montieren des ganzen Futters machbar – das können wir noch heben.«

Yavsan gibt noch zu Protokoll: »Hätten wir alle Spannkopfgrößen vom Torok da, dann würden die Azubis nur noch damit arbeiten und auf das 3-Backenfutter ganz verzichten.«

Kontakt:

www.hainbuch.com