Etwa 70 Kunden aus der zerspanenden Industrie waren nach Spangenberg gekommen und tauschten sich während des WIforums 2022 bei WIKUS zur aktuellen Lage aus. Sie erfuhren, wie Krisen nachhaltiges Wachstum ermöglichen können und wie die Symbiose aus Produkt, Partnerschaft, Service und Zukunftsgeist helfen kann, mit gestärktem Optimismus voranzugehen.
Wichtige Themen, denn jedes fünfte metallverabeitende Unternehmen ist infolge der angespannten Weltlage – laut einer Umfrage von Gesamtmetall – wirtschaftlich gefährdet. Zu schaffen macht ihnen die Explosion bei Energie- und Rohstoffpreisen. Die Folgen: weniger Gewinn und Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Hinzu kommt: Obwohl die Zeitenwende Investitionen erfordert, werden diese oft gekürzt. Sie sind jedoch wichtig, um notwendige Veränderungen voran zu bringen, ebenso wie gute Partnerschaften und ein positiver Zukunftsgeist.
Aus der Krise eine Chance machen: Ein Blick in die Zukunft
Wie wichtig der optimistische Blick in die Zukunft ist, erläuterte Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx gleich zu Beginn des Branchentreffs in seiner Keynote und forderte einen anderen Umgang mit der neuen Realität: Globale Krisen sorgten für einen Wandel, der nicht nur negative Auswirkungen haben werde. Zwar stocke aktuell die Globalisierung, gleichzeitig beschleunige sich aber die ökologische Wende oder die Re-Lokalisierung von Lieferketten.
Diese Tatsachen biete Chancen, daher sollten Veränderungen nicht nur als Zwang, sondern als positive Entwicklung gesehen werden, so Horx in seinem Vortrag. Echte Wandlungskräfte würden dabei nicht durch Bedrohungen freigesetzt, sondern durch ein gemeinsames visionäres Mindset. Dieser positive „Future Spirit” helfe letztlich, den Blick auf den eigenen Wandel zu schärfen – und so aus Krisen zu wachsen.
Branchentalk: Erfolg mit Kundenfokussierung und Schulterschluss!
Der Wille zum positiven Wandel ist aktuell besonders wichtig, denn fast alle deutschen Unternehmen sehen sich laut AHK World Business Outlook gezwungen, strategische Entscheidungen und Lieferantenportfolios kurzfristig anzupassen.
„Unser Credo bei WIKUS lautet: Vorausschauend planen, effizient produzieren und gezielt entwickeln. Gleichzeitig wollen wir agil und schnell auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren können“, sagte Dr. tech. Jörg H. Kullmann, Geschäftsführender Gesellschafter/ Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführungsbereich Technologie und Fertigung, im Rahmen des Branchentalks – moderiert von Markus Philipp, Redakteur und Moderator bei ARD und hr.
Außerdem betonte er die positive Ausrichtung von Europas größtem Sägehersteller mit Blick auf den Kundennutzen: „Wir unterstützen unsere Kunden mit qualitativ hochwertigen Sägelösungen, um das vielfältige Spektrum der Materialien effektiv und effizient zu zerspanen. Uns treibt die Frage an, welche Werkstoffe in Zukunft eine Rolle spielen und wie wir diese mit WIKUS-Produkten zerspanen können.“
„Das Sägen muss noch schneller, zuverlässiger und mit noch langlebigeren Werkzeugen möglich sein, um zukunftsfähig zu bleiben. Wir entwickeln uns als Innovationstreiber immer weiter – im Schulterschluss zwischen Investitionswille und Wachstumschancen, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Enkelfähigkeit.“
Wie sich diese Kundenfokussierung konkret in der Praxis darstellt und welche Maßnahmen andere Marktteilnehmer und Branchenkollegen ergreifen, um in volatilen Märkten zu agieren, besprach Dr. Kullmann während des Talks mit Vanessa Weber, CEO der Werkzeug Weber GmbH & Co. KG, Sebastian Wichert, Head of Metal & Metal Processing, Horváth AG, und Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest GmbH.
Gemeinsam kamen sie zum Schluss, dass neben einer Service- und Kundenfokussierung, die Tragweite der aktuellen Krisen nur mit partnerschaftlichem Handeln sowie innovativen Lösungen zu meistern sind.
Dazu ergänzte Dr. Waldschmidt: „Ziel ist es, optimale Bedingungen vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen am Wirtschafts- und Technologiestandort Hessen nachhaltig zu sichern. Angesichts der immer komplexeren, globalen Herausforderungen ist das ein Kraftakt, den wir nur gemeinsam im Netzwerk stemmen können und für den Treffen wie das WIforum 2022 wichtig sind.“
Praxisnahes Workshop-Wissen zu volatilen Märkten
Wie wichtig Partnerschaft, strategische Kooperationen und steter Wissensaustausch für die Agilität und Resilienz im Weltmarkt sind, wurde im Workshop mit den drei WIKUS-Geschäftsführern deutlich.
In praxisnahen, sich aus Erfahrungen speisenden Impulsvorträgen erläuterten sie unter anderem das Navigieren zwischen Preissteigerungen und Kostendruck. Langfristige Prognosen der Stahlpreise sind aktuell schwierig, da auch Produzenten unter wechselnden Bedingungen agieren. Es gilt: Wer früh Spezialwissen aufbaut und Lieferketten durch Vielfalt absichert, ist im Vorteil.
„Wir sind bei WIKUS überzeugt davon, dass wir Herausforderungen hoher Preisvolatität nur partnerschaftlich lösen können. Deshalb tauschen wir uns eng mit Kunden und Lieferanten aus, dafür bietet das WIforum 2022 eine ideale Plattform“, sagte Jörg Utech, Geschäftsführer des Geschäftsführungsbereichs Finanzen und Ressourcen bei WIKUS.
Er ergänzte: „Als Hersteller haben wir vieles auf den Weg gebracht von dem aktuell wir profitieren: Dank einer besseren Organisation können wir schneller auf starke Nachfrageschwankungen reagieren. Dazu investieren wir kontinuierlich an unserem Produktionsstandort in Spangenberg und optimieren unsere Prozesse, das beste Beispiel ist die Inline-Fertigung zur Sägebandproduktion.“
Wie sich eine Fertigung bedarfsgerecht anpassen lässt und welche Rolle Partnerschaften zwischen Kunden und Werkzeughersteller spielen, um das eigene Unternehmen zukunftssicher aufzustellen, waren ebenfalls Themen, die im Rahmen des Workshops besprochen wurden.
Ein Blick hinter die Kulissen: Innovationen und effiziente Sägelösungen
Ein Blick hinter die Kulissen – im Rahmen eines geführten Rundgangs – durfte beim Branchentreff nicht fehlen. Unter dem Motto „Höchste Schnittleistung und Produktivität beim Sägen“ erhielten die Teilnehmer Einblicke in die innovative Fertigungswelt und das WIKUS-Sägezentrum und konnten dadurch viel Praxis-Know-How mit nach Hause nehmen.
Mehrere Spotlights vertieften das Wissen und boten Einblicke in vielleicht noch unbekannte Bereiche: So präsentierte beispielsweise Produktentwickler Mirco Lange die von WIKUS entwickelten Präzisions-Kreissägeblätter MIRUS und KREOS für dünnwandige Rohre und Profile.
Weitere Themen waren das Hochleistungssägen sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der WIKUS-Produkte druch Forschung und Entwicklung zu preisgekrönten Sägelösungen. Seinen Ausklang fand der Abend gemäß dem Motto „Austausch“ beim gemeinsamen Abendessen mit Networking.
Einzigartiges Live-Event setzt positive Impulse
Michael Möller, Geschäftsführer des Geschäftsführungsbereichs Unternehmensgruppe und Vertrieb, fasste den Tag in einem Fazit zusammen: „Große Umbrüche erfordern Mut zu Veränderungen. Die aktuelle Weltlage setzt alle produzierenden Unternehmen unter hohen Anpassungsdruck. WIKUS hat frühzeitig reagiert und mit einer Wachstumsstrategie und neuer Vertriebsstruktur die Weichen auf noch mehr Kundennähe gestellt.“
„Viele andere Unternehmen haben dies – wie wir heute gehört haben – ebenfalls getan. Dass wir damit gemeinschaftlich auf dem Erfolgsweg sind, bestätigte der Austausch mit unseren Kunden beim WIforum 2022. Wir freuen uns, dass wir als Partner neben unseren innovativen und am Kundennutzen orientierten Technologien und Serviceleistungen mit diesem einzigartigen Live-Treff eine Plattform zum Wissensaustausch und zum Netzwerken schaffen konnten. Die Resonanz war so gut, dass wir mit solchen Branchen-Events auch zukünftig viele positive Impulse setzen wollen.“
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