Individuelle Lösung anstatt „Katalogware“

Die Georg Utz AG war einer der ersten Kunden, der die pneumatische Variante der Nullpunktspannsysteme vb-DockLock von Vischer & Bolli einsetzte.

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Die formschlüssige Spannung sowie das problemlose Schrägzughandling haben überzeugt, minimale Differenzen im µm-Bereich bei der Präzision waren zu vernachlässigen.

Beim Senkerodieren und teilweise beim Fräsen setzt das Unternehmen Georg Utz AG seit Jahren auf Nullpunkt-Spannsysteme. Deren Einsatz prüfte man seit Jahren auch für den Bereich der Grobzerspanung. Gescheitert ist dieses Vorhaben meist daran, dass diese Systeme für die Verantwortlichen in keinem vertretbaren Preis-Leistung-Verhältnis standen. 2017 war es dann eine Diplomarbeit von Produktionsfachmann Yannik Meier, in der für die Fertigung ein Logistikprojekt ausgearbeitet wurde, das die Rüstzeiten an der Maschine in den Mittelpunkt stellte. Gleichzeitig sollte die Lösung unter dem Aspekt von Kosten und Nutzen betrachtet werden.

Deshalb stellte Yannik Meier neben der Handhabung auch die individuelle Auslegung, Support und Preise auf den Prüfstand. Versprochen wurden von den Herstellern qualitativ hochwertige Lösungen, hohe Positioniergenauigkeit mit entsprechenden Spannkräften. In der engeren Auswahl waren dann aber nur zwei Hersteller. Entschieden hat man sich nach einer Nutzwertanalyse für das pneumatische Nullpunkt-Spannsystem DockLock Airline von Vischer & Bolli. Airline deshalb, weil man Hydraulikaggregate als zu aufwändig empfand.

Für Yannik Meier war diese Entscheidung allerdings die Summe aller Vorteile unter dem Gesichtspunkt von Preis und Leistung: „Bei der Präzision der Systeme gab es nach meinen Untersuchungen kaum Unterschiede. Ob nun drei oder fünf µm Positionier- oder Wiederholgenauigkeit, bei uns geht es um die Grobzerspanung von Blöcken mit 800 x 400 x 400 mm. Da sind solch minimale Differenzen bei der Präzision zu vernachlässigen. Wichtig waren deshalb vielmehr die Einzugs- und Haltekräfte. Mit 12.000 N bzw. 40.000 N sind wir da mit dem DockLock Airline gut aufgestellt.“

Bevor allerdings die Entscheidung für DockLock Airline fiel, wurde bei den Zerspanungsspezialisten noch intensiv diskutiert und abgewogen, denn das Ziel damit sollte ja auch sein, hauptzeitparallel zu Rüsten für kurze Maschinenstillstände und damit kostengünstiger, schneller und flexibler produzieren zu können.

Kundennahe Flexibilität in Verbindung mit technischen Highlights

Solche Ziele in der Summe lassen sich nur realisieren, wenn Nullpunkt-Spannsysteme auch individuell auf die Anforderungen ausgelegt sind. Bei der Georg Utz AG ging es deshalb konkret auch um Stichmaße (Abstand der Spannzylinder), wie viele Nullpunkte man auf der Maschine setzt, ein- oder zweiseitig, welche Paletten etc. Das Ergebnis war, dass bei den Verschlussplatten, die entgegen der Katalogware doppelt so groß sein sollten, Sonderanfertigungen erforderlich wurden.

Ein Situation, die Markus Spengler, verantwortlich für die Werkzeugbeschaffung, in der Entscheidung für DockLock Airline nochmals bestätigte: „Wir arbeiten bereits seit Jahren sehr erfolgreich mit Vischer & Bolli zusammen. In diesem Fall war es so, dass uns die anderen Anbieter empfohlen haben, die Grundplatten selbst zu fertigen. Da wäre natürlich möglich gewesen, stand für uns aber auf Grund unserer hohen Auslastung und damit mangelnder Ressourcen nicht zur Diskussion. Bei Vischer & Bolli dagegen war das kein Problem, die sind sofort auf unsere Sonderwünsche eingegangen.“

Das ist bei dem Spannmittelhersteller in Dübendorf problemlos möglich, so Roland Wyss, Anwendungstechniker bei Vischer & Bolli: „Wir kennen die Problematik der Katalogware, denn zahlreiche Kunden benötigen solch individuelle Lösungen. Deshalb arbeiten wir mit drei Konstrukteuren, über die solche Sonderanfertigungen flexibel und ohne Umwege möglich sind. Fertigungskanäle sind zu 100% in der Schweiz und es handelt sich um Kunden von uns, um diese Anforderungen schnell, maßgeschneidert und kostengünstig herzustellen.“

So waren es einerseits die kundennahe Flexibilität, andererseits haben aber auch die technischen Highlights von DockLock Airline überzeugt. Dazu zählen unter anderem die formschlüssige Spannung, das problemloses Schrägzughandling, der konische nur 17 mm kurze Spannbolzen oder auch die selbsthemmende Spannung über einen 3-Flächen-Kontakt. Obwohl nun die AirLine-Zylinder mit nur drei bewegten Bauteilen nahezu wartungsfrei und durch die robuste Bauweise für fast alle Einsatzarten geeignet sind war für die Verantwortlichen in Bremgarten auch der Support von hoher Bedeutung.

Wie es scheint, sind die Verantwortlichen bei der Georg Utz AG damit auf dem richtigen Weg, denn in naher Zukunft beabsichtigt man, mehrere Bearbeitungszentren mit Nullpunkt-Spannsystemen auszurüsten. Und da, so Markus Spengler, hat die Zusammenarbeit mit Vischer & Bolli beeindruckt: „Es ist ja nicht nur das Produkt an sich. Solche Projekte sind häufig auch personenbezogen, denn es geht auch darum, dass man die gleiche Sprache spricht, der Partner Probleme erkennt und diese auch löst.“ Für Yannik Meier stellt sich diese Frage aber wohl eher nicht, denn Roland Wyss bzw. Vischer & Bolli haben ihn bei seiner Diplomarbeit tatkräftig und umfassend unterstützt und das Ergebnis war überzeugend.

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