Universell fertigen mit neuer A-Achse

STUDER bringt frischen Wind in das Gewindeschleifen

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Für technologisch anspruchsvolle Aussen- und Innengewinde mit grossen Steigungen waren bisher Sonder-Schleifmaschinen die erste Wahl. Das ändert sich mit der Einführung einer A-Achse auf den STUDER-Rundschleifmaschinen S41 und S22 ab sofort. Dank der neuen A-Achse können in Zukunft z.B. Kugelumlaufspindeln, Gewindelehren oder Gewinderollen mit grossen Steigungen perfekt geschliffen werden.

Mit der neuen A-Achse auf den beiden STUDER Rundschleifmaschinen S41 und S22 verbessert STUDER das Gewindeschleifen auf Rundschleifmaschinen. Mussten Anwender bisher auf investitionsintensive Sonder-Schleifmaschinen zurückgreifen, um beispielsweise Kugelumlaufspindeln oder Schnecken zu schleifen, kann dies ab sofort auf den beiden Rundschleifmaschinen STUDER S41 und S22 geschliffen werden. Möglich macht das eine neu integrierte A-Achse, die seit September 2013 optional erhältlich ist. Das ist ein grosser Schritt in Richtung effiziente Komplettbearbeitung in einer Aufspannung.

Nicht neu – nur anders

Die neue A-Achse von STUDER

Gewindeschleifen auf STUDER-Schleifmaschinen ist nicht neu. Seit 1997 beherrscht der Thuner Schleifmaschinenhersteller das Verfahren und hat es in den letzten Jahrzehnten perfektioniert. Der Unterschied zum neuen Verfahren mit A-Achse: Bisher setzte STUDER auf das achsparallele Gewinde-Schleifverfahren. Mit diesem Verfahren können zirka 75 Prozent aller nachgefragten Gewinde-Arten abgedeckt werden, doch für die restlichen 25 Prozent ist eine neigbare Schleifscheibe (A-Achse) erforderlich, abgestimmt auf den Gewindesteigungswinkel.


Investition in Spezialmaschine lohnte nicht

Für Gewindetypen mit grosser Steigung gab es in der Vergangenheit immer wieder Anfragen an die STUDER-Spezialisten. Der Grund war, dass viele Kunden zu kleine Losgrössen für diese spezifischen Gewinde haben. Eine Investition in eine Spezial-Gewindeschleifmaschine lohnte nicht. Alternativen gab es bisher keine am Markt. Antonio Bottazzo (Verkaufsleiter): „Die A-Achse hatten wir schon länger in Planung. Sie wurde jetzt aufgrund des steigenden Marktbedürfnisses innert einem Jahr entwickelt. Mit Erfolg, seit der EMO 2013 können die beiden STUDER-Schleifmaschinen S41 und S22 mit zusätzlichem A-Achsen-Modul für komplexes Gewindeschleifen ausgerüstet werden.”

Erhard Kämpf (Abteilungsleiter Formen und Gewinde) kennt aber auch die Bedenken einiger Kunden: „Spätestens jetzt kommt die Frage: ‚Kann die Rundschleifmaschine mit modularer A-Achse einer Spezialmaschine Paroli bieten?‘ Wir gehen davon aus, dass es immer Skeptiker geben wird. Deshalb muss unsere Aufgabe sein”, führt Antonio Bottazzo fort, „solche Anwender zu überzeugen. Das ist nun unser Job.”

Entscheidender Vorteil

Erhard Kämpf hebt in diesem Zusammenhang die Vorzüge von Universalmaschinen hervor: „Der entscheidende Vorteil gegenüber Spezialmaschinen ist, dass es Universal-Rundschleifmaschinen sind. Die können nicht nur perfekt Gewindeschleifen, die können – je nach Schleifkopfvariante (S41) – auch Komplettbearbeitungen durchführen. Das heisst, die Werkstücke sind komplett in einer Aufspannung zu fertigen. In den meisten Fällen ist man deshalb erstens präziser und zweitens schneller.”

Früher vier – heute eine Maschine

Dazu ein Beispiel. Einer der ersten STUDER-A-Achsen-Anwender ist ein Hersteller von Schneidwerkzeugen. Die wurden bis anhin im Rahmen eines aufwendigen Fertigungsprozesses auf vier Schleifmaschinen gefertigt. Heute werden die gleichen Prozesse auf einer STUDER-Maschine S41 mit schwenkbarem Schleifspindelstock mit integrierter A-Achse, also eine Kombination aus Rund- und Gewindeschleifen, extrem schnell innerhalb der vorgegeben Toleranzgrenzen bearbeitet. Das erhöht nicht nur die Genauigkeit und die Produktivität, sondern reduziert in einem hohen Masse die Durchlaufzeit der Werkzeuge in der Produktion. Weitere positive Effekte sind der reduzierte Maschinenpark und der geringere Platzbedarf.

Zwei A-Achsen für die S41

Produktivität ist das Stichwort, wenn es um Wirtschaftlichkeit geht. Hier punktet die S41 doppelt: Sie kann sogar mit zwei A-Achsen ausgestattet werden. Ein enormer Vorteil bei hochproduktiven Anwendungen: eine Schleifscheibe kann für das Schruppen (aus dem Vollen) und die Zweite für das Schlichten genutzt werden.

Ab sofort können auf der STUDER S22 und S41 Gewinde geschliffen werden

Innengewinde inklusive

Universal würde nicht universal bedeuten, wenn die A-Achse nicht auch für das Innengewindeschleifen konzipiert worden wäre. Innengewinde sind insbesondere dann anspruchsvoll, wenn die Bohrungen lang sind. Deshalb ist es bedeutend, dass zusätzlich die intelligente Software StuderThread in der Lage ist, Teilwinkel zu kompensieren, die aus Kollisionsgründen zwischen Schleifdorn und Bohrung nicht voll geneigt werden können.

Fazit

Die neue A-Achsen-Funktionalität spricht insbesondere Kunden an, die Bauteile mit komplexen Gewinde-Geometrien mit grossen Steigungen bisher extern, bei einem Gewindeschleif-Spezialisten, fertigen lassen mussten. Mit der neuen A-Achse auf der S22 und S41 können solche Aufträge heute problemlos ‚Inhouse‘ in einer Aufspannung geschliffen werden. Den Kunden bringt die neue A-Achse mehr Flexibilität und Know-how, eine höhere Wertschöpfung, eine höhere Produktivität und nicht zuletzt einen geringeren logistischen Aufwand. Alle Faktoren zusammen genommen führen schlussendlich zu einer besseren Wirtschaftlichkeit.


Zum typischen Anwendungsspektrum der A-Achse gehören Schnecken, mehrgängige Gewinde, Gewindelehren (Aussen/ Innen), Extruderwellen, Kugelgewindetrieb Lenkgetriebe, Kugelumlaufspindeln, Gewindeformer, Gewinderollen, Stufenbohrer, Zentrierbohrer, allg. Nuten mit grosser Steigung und
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Kontakt:

www.studer.com