Ein Kraftzwerg aus Thun

Mit der neuen S11 stellt Studer eine Produktions-Rundschleifmaschine für Kleinstteile vor.

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Die jüngste S11 ist die kleinste Maschine im Portfolio des Thuner Unternehmens und für Werkstücke bis 200mm Länge wie maßgeschneidert. Die Verantwortlichen sind von ihrer jüngsten Entwicklung STUDER S11 sehr überzeugt, wie die Stellungnahme von Martin Habegger (Projektleiter S11) zeigt: «Wir haben im Vorfeld eine Marktanalyse gemacht. Uns ist nicht bekannt, dass eine vergleichbare Maschine mit diesen Funktionalitäten wie die STUDER S11 derzeit am Markt existiert. Die S11 verkörpert kleinste Bauweise gepaart mit hoher Produktivität und Schweizer Präzision. Energieeffizienz inklusive, die wir mit dem Bluecompetence-Label zum Ausdruck bringen.»

Doppelte Ausbringung auf gleicher Fläche

STUDER S11
500 mm Durchmesser große Schleifscheibe

Was die Neue kann zeigt folgender Vergleich. Wer heute noch eine STUDER S36 nutzt und bis maximal 200 mm Länge fertigt, der kann ab sofort auf der gleichen Produktions-Fläche, die eine S36 benötigt, mit zwei neuen STUDER S11 produzieren. Wobei eine S11 alleine bereits eine um 15% höhere Produktivität verfügt als die STUDER S36. Konkret heisst das: auf dem Platz einer STUDER S36 kann mit zwei STUDER  S11 eine 230 Prozent höhere Ausbringung garantiert werden.

Kompakte Bauweise – hohe Präzision

Dieser Vergleich zeigt eindrücklich auf, wohin die Reise im Rundschleifen geht: mehr Produktivität bei kompaktester Bauweise. Doch wenn der Begriff kompakt im Werkzeugmaschinenbau fällt, werden zwangsläufig folgende Fragen gestellt:

  1.    Ist die STUDER S11 genügend stabil und präzise?
  2.    Ist die STUDER S11 trotz ihrer Kompaktheit gut zugänglich?

Beide Fragen können mit einem klaren ja beantwortet werden. Wenn es um das Schleifen geht, ist Präzision das A und O. Bezüglich Präzision gibt es bereits erste Erfahrungswerte mit der Fertigung von Einspritzdüsen für Hubkolbenmotoren. Hier werden im Bereich der Rundheit Toleranzen unter 5/10 µm in Serie und eine Geradheit unter 1 µm gefordert. Diese Werte werden von der S11 in der Praxis deutlich unterschritten. Dafür sorgt letztlich – neben STUDER Präzisions-Werkzeugmaschinenbau sowie einem ausgezeichneten Wärme-Managementsystem – auch die Inprozess-Messung und -Steuerung.

500 mm Schleifscheibe rotierend abgerichtet

Bis zu 200 mm lange, 50 mm Durchmesser messende und bis 3 kg schwere Werkstücke können auf der 1,8 m2 kleinen Produktions-Rundschleifmaschine gefertigt werden. Die Höhe liegt bei 125mm. Zudem hat es der Thuner Schleifmaschinenhersteller fertig gebracht eine 500 mm Durchmesser grosse Schleifscheibe, die noch dazu rotierend abgerichtet werden kann, in diese kleine Maschine zu integrieren. Das ist kein Zufall. Denn 500 mm Schleifscheibendurchmesser sind dann entscheidend, wenn es um hohe Produktivität geht. Die wassergekühlte und mit Hochpräzisions-Wälzlagern ausgestattete Motor-Schleifspindel sorgt mit ihren 4.5 kW für ein ordentliches Zeitspanvolumen. Der Schleifkopf kann in 0° oder aber 20° angestellt werden.

Basis der Schweizer Präzisions-Schleifmaschine ist ein Granitan-Maschinenständer. Mit Hochpräzisions-Linearführungen bewegt man sich am Optimum. Die X- und Z-Achsen werden in Kreuzschlitten-Bauweise ausgeführt. Sowohl in X als auch in Z-Richtung verfügt die S11 über einen Hub von 210 mm. Die Geschwindigkeiten liegen bei 0.001 bis 30 000 mm/min und die Achsen verfügen über eine Auflösung von 0.00001 mm. Positioniert wird über Kugelumlaufspindeln.

Einfach umrüstbares Handlingsystem

Ein Handlingsystem darf bei einer Produktionsmaschine keinesfalls fehlen. Diverse Ideen und bestehende Konzepte können zum Zug kommen. Auf  Kundenwunsch kann die Maschine auch per Hand bedient werden. Dank eines speziellen Türkonzepts ist selbst die Handbeladung äusserst effizient. Die S11 verfügt auch über eine definierte Laderschnittstelle, um auch Fremdprodukte anzuschliessen.

Einfache Softwaresteuerung

Mit einem auf den Produktions-Einsatz zugeschnittenen Schleif-Softwarepaket StuderWINfocus können die Schleifprozesse  für das Produktionsschleifen einfach programmiert werden. Touchscreen und grafische Bedienerführung sind integriert.

Thermische Stabilität – keine Hydraulik

Bei der S11 wird komplett auf Hydraulik verzichtet. Die Thuner Ingenieure setzen auf Pneumatik (5.5 bar) und Elektrik. Das senkt nicht nur die Anschaffungskosten, sondern reduziert auch die Betriebskosten. Das Bluecompetence-Siegel kommt dazu.

Gute Zugänglichkeit

Gute Zugänglichkeit

Trotz ihrer kompakten Bauweise ist die Maschine bemerkenswert wartungsfreundlich. Die Front ist mit einer dreistufigen Türe ausgestattet. Stufe eins ist für ein schnelles Handwechseln oder Kurzcheck des Werkstücks vorgesehen, die Tür öffnet sich nur auf ein optimiertes Minimum. Auf Stufe 2 kann die Türöffnung nach oben erweitert werden, so dass sämtliche Tischaufbauen von oben frei zugänglich sind (z.B. Arbeiten mit dem Hallenkran). Stufe 3 ist den Einrichtern vorbehalten und gibt die ganze Front frei, so dass alle Unterhalt- und Einrichtarbeiten ohne Einschränkungen und Verrenkungen durchgeführt werden können. Sollte der Kreuzschlitten oder die Motorspindel ausgetauscht werden, kann er als eine zusammenhängende Einheit in nur einem Tag ausgewechselt werden. KGT- oder Massstabwechsel können vom Unterhalt in 90 Minuten gewechselt werden. Anschliessend kann die Maschine wieder Rundschleifen in gewohnter Präzision.

Präzision dank Swiss Made

Schweizer Präzision kann aber nur dann gewährleistet werden, wenn die Komponenten auch in der Schweiz gefertigt werden. Die Maschine wird grösstenteils komplett in Thun gefertigt und montiert. STUDER bringt es dank effizienter Produktion, Montage und Logistik fertig, am Standort Schweiz konkurrenzfähig zu produzieren. Die S11 kann bei der Fliessmontage innerhalb einer Woche fertig montiert werden.

Neues Design

Die neue STUDER S11 wurde zudem mit einem neuen, modernen Design versehen.

Erste Erfahrungen beim Anwender

Bei neu auf den Markt lancierten Maschinen stellt sich die Frage nach der Produktionstauglichkeit. Da hat STUDER vorgebeugt, weil seit knapp zwei Jahren ein Prototyp im 2- und 3-Schicht-Betrieb bereits einen Härtetest durchläuft.


Kontakt:

www.studer.com