Werkzeughersteller mit stabiler Perspektive für 2013

Werkzeughersteller verzeichnen 2012 mit 8,8 Milliarden Euro einen Umsatzrekord

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Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge

Mit einem Plus von sechs Prozent gegenüber 2011 blicken die deutschen Werkzeughersteller auf ein Rekordjahr zurück. Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) sieht die Gründe für dieses abermalige Wachstum zum einen in der weltweit gestiegenen Automobilproduktion, die 2012 um sieben Prozent zulegen konnte, zum anderen in der positiven Entwicklung im Maschinenbau, der seinen Umsatz um rund vier Prozent steigerte.

Werkzeugbau mit deutlichem Plus

Erstmals wurde die Messtechnik nicht in der Statistik des VDMA berücksichtigt. Für die statistische Auswertung wurden die Ergebnisse aus den Teilbereichen Werkzeugbau, Spannzeuge und Zerspanungstwerkzeuge zugrunde gelegt. Der Werkzeugbau konnte 2012 seine Produktion um 14 Prozent, die Hersteller von Spannzeugen und Zerspanungswerkzeugen jeweils um 4 Prozent steigern. Mit 52 Prozent hält der Werkzeugbau bei der Gesamtproduktion den größten Anteil, gefolgt von den Zerspanungswerkzeugen (35%) und den Spannzeugen (13%).

Export gestiegen – Importe auch

Alle Teilbranchen legten im vergangenen Jahr beim Auslandsabsatz zu und konnten die Exporte von Präzisionswerkzeugen insgesamt um rund 15 Prozent steigern. Mit einem Plus von 24 Prozent stiegen die direkten Exporte in die USA 2012 auf 444 Millionen Euro und stellten 2012 den größten Absatzmarkt dar. Die Exporte nach China konnten um 13 Prozent auf 297 Millionen Euro gesteigert werden. Trotz Eurokrise stiegen auch die Exporte in die EU 27-Staaten um erstaunliche 17 Prozent gegenüber 2011. Interessanterweise belegen die Niederlande, allerdings als Transferland, in der Exportstatistik den zweiten Platz hinter den USA.

Die deutschen Werkzeugimporte legten im Zeitraum von Januar bis Oktober 2012 um 14 Prozent zu. Der größte Werkzeuglieferant war abermals die Schweiz, die rund 18 Prozent mehr Werkzeuge in Deutschland absetzen konnte. China steigerte seine Lieferungen nach Deutschland um bemerkenswerte 44 Prozent und konnte damit den zweiten Rang vor Österreich erreichen.

Umsatzstagnation in 2013

Nach einem starken Frühjahr wurde der Auftragseingang im Verlauf des Jahres 2012 ruhiger und steht zu diesem Zeitpunkt auf dem Niveau von 2011. Verzeichneten die Werkzeughersteller von Januar bis Juni noch eine Steigerung der Auslastung von 85% auf 89%, setzte sich dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte nicht weiter fort. Im Oktober wurde eine rückläufige Auslastung von 82,5% registriert.
Der Verbandsvorsitzende Lothar Horn erwartet nach dem Rekordjahr 2012 für die kommenden elf Monate eine stabile Geschäftslage und sieht bislang keine Anzeichen für große Ausschläge nach oben oder unten. Demnach zeichnet sich für 2013 eine ruhige Konjunkturlage ab. Unsicherheitsfaktoren wie zum Beispiel die europäische Schuldenkrise und deren wirtschaftliche Auswirkung oder die Währungsschwankungen des Euro bleiben jedoch nach wie vor präsent.

FDZT