Zerspanungswerkzeuge ohne CAD-System modellieren

Neue Tool-Designer Suite von ISBE sorgt für effiziente Werkzeug-Neuentwicklung

3435

Der Stuttgarter Software-Hersteller ISBE arbeitet konsequent an der Weiterentwicklung seines Sortiments für die Konstruktion, Simulation und Optimierung von Zerspanungswerkzeugen. Zur AMB stellt das Unternehmen die ISBE Tool-Designer Suite vor. Das abhängig vom Einsatzgebiet individuell konfigurierbare Softwarepaket besteht aus verschiedenen Modulen für die virtuelle Werkzeugentwicklung. Die Anwendungen sind optimal aufeinander abgestimmt, so dass zwischen allen Komponenten der Tool-Designer Suite ein nahtloser Datenaustausch erfolgt. Die Entwicklungszeit für Neuwerkzeuge im Vergleich zur CAD-basierten Konstruktion fällt mit dem Einsatz der ISBE Software deutlich geringer aus.

Bild: 3D-Modell eines fertig konstruierten Fräsers mit der ISBE Tool-Designer Suite

Die „Schaltzentrale“ des Pakets ist der Tool-Designer WinNut. Damit haben Konstrukteure die Möglichkeit, Zerspanungswerkzeuge von Grund auf ohne CAD-System zu modellieren und ein 3D-Flächenmodell zu erzeugen. WinNut beginnt mit der Modellierung des Nutspanraums, wobei der Anwender auswählt, ob dieser  mit einer Profilscheibe oder einer Standardscheibe geschliffen werden soll. Für die Werkzeugkonstruktion können Nut-Spanraumdefinitionen über Parameter oder über eine einfach zu nutzende Modellierung mit Splinekurven vorgenommen werden.  Damit stehen dem Entwickler viele konstruktive Design-Möglichkeiten offen. Im Ergebnis erstellt die Software ein virtuelles 3D-Werkzeug-Modell – einschließlich Verfahrwegen – für 3D-Simulationen und die Fertigung zur Verfügung.

Eine neue Komponente des Software-Pakets ist der Tool-Designer Coolant zur Definition von zentralen, geraden oder spiralisierten, bis hin zu  mehrfach abzweigbaren, seitlichen Kühlkanälen. Mit dem Tool-Designer Coolant werden Kühlkanäle in einer Kombination von 2D- und 3D-Ansichten schnell und ebenfalls ohne CAD-System definiert. Die Überprüfung der Kanäle im Verhältnis zum Nut-Spanraum zeigt schon während der Modellierung „Gefahrstellen“ eines Durchbruchs auf. Liegen Kühlkanäle zu dicht an einer Außenwand, z.B. im Bereich des Nut-Spanraums und besteht die Gefahr eines Aufbrechens im Einsatz, kann dies einfach erkannt und behoben werden. Alle definierten Kühlkanäle können als 3D-Flächenmodell im STEP-File erzeugt, exportiert und für die Herstellung der Kühlkanäle genutzt werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Definition der Werkzeugstirn. Dafür stellt ISBE jetzt den Tool-Designer Point als Teil der Suite zur Verfügung. Neben der 3D-Modellierung von Stirngeometrien werden auch für diesen Anwendungsfall die Verfahrwege für die komplette Stirnbearbeitung, Stirnhinterschliffe sowie verschiedene Ausspitzungen berechnet und ein schleifbares, virtuelles 3D-Modell der Stirn erzeugt.  

Für die Konstruktion komplexer Werkzeuge steht das neu entwickelte PSContourGrinding Modul zur Verfügung. Damit hat der Anwender die Möglichkeit, Freiwinkel am Umfang bzw. Hinterschliffe für komplexe Werkzeugkonturen zu definieren, die 3D-Flächen hierfür zu erzeugen und die zugehörigen Verfahrwege zu berechnen. Im Ergebnis erhält der Anwender ein schleifbares, virtuelles 3D-Modell des Werkzeugs, das alle in den verschiedenen Anwendungen der Tool-Designer Suite definierten Parameter berücksichtigt.

Mit der Tool-Designer Suite für die Werkzeugkonstruktion bietet die ISBE GmbH ein umfangreiches Software-Paket an, das für eine effiziente Entwicklung neuer, schleifbarer Werkzeuggeometrien sorgt. Im Zusammenspiel mit der von der ISBE GmbH vertriebenen Zerspansimulation AdvantEdgeFEM werden Werkzeuge somit künftig verstärkt auf dem PC konstruiert und simulativ auf ihren Einsatzfall hin optimiert, z.B. im 2D bezüglich der Schneidkantenpräparation oder im 3D zur Spanformbetrachtung.

Kontakt:

www.isbe.de