HELLER auf Wachstumskurs

Der Werkzeugmaschinenbauer lässt die Krise hinter sich – Gewichte verschieben sich nach Übersee

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Die Weltwirtschaft scheint die Talsohle durchschritten zu haben. Im deutschen spanenden Werkzeugmaschinenbau haben die Auftragseingänge im Jahr 2010 gegenüber Vorjahr 93 % zugelegt. Und dies nach dem beispiellosen Einbruch um 60% in 2009.

Auch HELLER konnte mit 392 Mio. EUR eine erfreuliche Steigerung beim Auftragseingang um 70 % (2009: – 56%) realisieren. Kennzeichnend für 2010 war der uneinheitliche Verlauf des Auftragseinganges. „Nach anfangs noch verhaltener Entwicklung, bedingt durch das krisenbedingte, zögerliche Investitionsverhalten unserer Kunden im In- und Ausland, zogen die Auftragseingänge ab der Jahresmitte spürbar an“, erläutert Klaus Winkler, Vorsitzender der Geschäftsführung(Bild). Mit einem Volumen von 144 Mio. EUR konnten rund 37% aller Auftragseingänge allein im vierten Quartal akquiriert werden.

Die geografische Verteilung der Auftragseingänge hat sich 2010 erneut deutlich nach Übersee verschoben. Deutschland und das restliche Europa stehen für rund 50%, Asien, insbesondere China, aber auch Indien sowie Nord- und Südamerika für jeweils 25% der Auftragseingänge.
„In Asien und Nordamerika hat vor allem das Projektgeschäft – hierbei insbesondere bei Erweiterungsinvestitionen – für uns eine wichtige Rolle gespielt.“, so Winkler. Neue Emissions- und verbrauchsarme Motoren und Getriebe würden von vielen Kunden aufgelegt. Und in Europa und Südamerika habe sich sowohl das Projekt-, als auch auf das Einzelmaschinengeschäft, im zweiten Halbjahr in einzelnen Teilmärkten ebenfalls erkennbar erholt.

Nach dem Fahrzeuggeschäft ist der Maschinenbau traditionell die zweitwichtigste Kundengruppe bei HELLER. Gezielt wurden 2010 weitere Kundensegmente mit der Luftfahrtindustrie und dem Werkzeug- und Formenbau erschlossen. Schließlich haben die jüngsten Entwicklungen innerhalb unserer Produktpalette, verbunden mit innovativen und effizienten Technologien wie zum Beispiel das Verzahnungsfräsen und die simultane 5-Achsbearbeitung, für viele Segmente und Branchen der spanenden Industrie interessante technische Fertigungslösungen ermöglicht.

Der Umsatz 2010 lag mit 339 Mio. EUR um rund 10% unter dem Vorjahreswert. Das Neumaschinengeschäft stand für 75%, After-Sales-Geschäfte für 25% der Erlöse.
Die Umsatzentwicklung 2010 war noch stark geprägt durch die auslaufende Krise mit einem sehr schwachen Jahresanfang aufgrund des Auftragseinbruchs in 2009. Geringe Auslastung und hohe Kurzarbeit waren die Folge. Mit 235 Mio. EUR wurden knapp 70% des Jahresumsatzes im zweiten Halbjahr realisiert. Gleichzeitig wuchs die Produktionsleistung im Jahresvergleich bereits wieder um 15%. Trotz erheblicher Restrukturierungskosten kehrte HELLER bereits 2010 wieder in die Gewinnzone zurück.

„Geprägt war das Jahr 2010 außerdem vom weiteren Ausbau unserer ausländischen Standorte.“, so Winkler. Nachdem HELLER bereits Mitte Juni 2009 ein TechnologieCenter in Indien/Pune eröffnet hatte, wurde 2010 die Tochter HELLER Indien gegründet. Auch in Russland zeigt HELLER seit Herbst letzten Jahres in Jekaterinenburg Präsenz. Und Winkler ergänzt: „In Skandinavien betreuen wir bereits seit einigen Jahren unsere Kunden umfassend über eine Vertretung. Mit der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens wollen wir diese Partnerschaft festigen und das europäische Service-Netzwerk weiter ausbauen.“

HELLER konzentriert sich weiterhin auf die Erfolgsfaktoren

Nach Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise und einem ersten stürmischen Aufholprozess wird in den kommenden Monaten ein weiteres Wachstum der Auftragseingänge erwartet. Inlands- und Auslandsnachfrage tragen inzwischen gleichermaßen dazu bei. Das Geschäft in Übersee wird erneut mindestens 50% beisteuern. Dies führt nicht nur zu einer höheren, sondern auch zu einer wieder gleichmäßigeren Auslastung der installierten Kapazitäten. Für 2011 werden Umsatzerlöse von mind. 400 Mio. EUR erwartet. Dieses Volumen muß mit einer um 14% reduzierten Mannschaft mit weltweit ca. 2.150 Mitarbeitern bewältigt werden. Dies erfordert eine zunehmend hohe Flexibilität bei der Gestaltung der weltweiten Unternehmenstruktur und der Arbeitsabläufe. Denn der Maschinenbau wird auch zukünftig grundsätzlich zyklischen Entwicklungen unterworfen sein.

Das erste Quartal 2011 schließt mit einem Auftragseingang von 150 Mio. EUR nahtlos an die positive Entwicklung des zweiten Halbjahres an. Der Umsatz hängt mit ca. 75 Mio. EUR noch deutlich zurück.

Winkler resümiert: „Wir verfügen über alle Voraussetzungen, die Aufgaben der nächsten Jahre erfolgreich zu meistern und begegnen diesen Entwicklungen konsequent und zielgerichtet. Am Ende der Krise verfügen wir über ein vollständig erneuertes Produktprogramm. Und wir werden weiterhin Neu- und Weiterentwicklungen im Hinblick auf die sich ständig ändernden Anforderungen unserer Kunden im Automotive- und Non-Automotive-Geschäft weiter intensiv vorantreiben. Dabei kombiniert HELLER technisch führende Maschinen mit hoher Lösungskompetenz. Diese erstreckt sich von der intensiven technischen Beratung bis zum schlüsselfertigen Produktionssystem und bietet Kunden Komplettlösungen. Den wachsenden Märkten in Osteuropa und in Übersee begegnen wir mit Investionen zur Steigerung der Kundennähe. Dabei setzen wir unter anderem auf Russland und auf China, wo wir in 2011 mit dem Bau eines Montagewerkes im Großraum Shanghai ein klares Signal im asiatischen Markt setzen wollen.“

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www.heller.de