Neue Variante des Lang-/Kurzdrehautomaten TNL18 von Traub

Die TRAUB TNL18 Baureihe ist jetzt durch eine, auf einem separaten Kreuzschlitten aufgebaute Gegenspindel, noch flexibler.

4347

Der neu vorgestellte Lang-/Kurzdrehautomat TRAUB TNL18 ist um eine Variante erweitert worden. Bei dieser Ausführung ist die Gegenspindel auf einem separaten Kreuzschlitten mit X- und Y-Achse aufgebaut. Die Bearbeitungsaufgaben für die Werkstückrückseite übernimmt einer der beiden X/Y/Z-Revolver. Beide Werkzeugträger sind sowohl an der Hauptspindel als auch an der Gegenspindel einsetzbar. Mit dieser Weiterentwicklung wird das Bearbeitungsspektrum auf Werkstücke über 200 mm Länge erweitert, welche dann durch die Gegenspindel abgeführt und auf ein Transportband abgelegt werden können. Mechanisch wie auch steuerungstechnisch ist diese Maschinenvariante weitgehend identisch mit der bekannten TNL18. Sie ermöglicht ebenso die einfache und schnelle Umrüstbarkeit zwischen Lang- und Kurzdrehbetrieb sowie den Einsatz von Mehrfachwerkzeugen, die für äußerst kurze Span-zu-Span-Zeiten sorgen und den Werkzeugvorrat in der Maschine erhöhen.

Durch das senkrechte Maschinenbett ist nicht nur der Spänefall günstig, sondern sind auch die Aufstellmaße der TNL äußerst kompakt. Dazu trägt auch der im oberen Bereich der Maschine integrierte Schaltschrank bei. In vorhandene Maschinengruppen lässt sich der Drehautomat also platzsparend einbinden. Der Arbeitsraum ist durch seine ausgesprochen hohe und breite Schiebetür für den Bediener leicht zugänglich und eröffnet viel Raum für Einrichte- oder Umrüstarbeiten. Über ein groß dimensioniertes Sichtfenster lässt sich der Zerspanungsprozess gut im Blick behalten.

Das erweiterte Maschinenkonzept der TNL18 Baureihe sieht nun eine autonome Gegenspindel für umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten bis zu einem Stangendurchlass von 20 mm vor. Auf einem Kreuzschlitten ist eine von den Leistungsdaten zur Hauptspindel identische Gegenspindel montiert, die einen Z-Verfahrweg von 260 mm aufweist. Neu ist, dass längere Teile jetzt durch die Gegenspindel abgeführt werden können.

Einer der großen Sprechpunkte der TNL-Baureihe bleibt natürlich nach wir vor aktuell: Der in wenigen Minuten einfach auszuführende Umrüstvorgang zwischen einem Lang- und einem Kurzdreher. Geübte Maschinenbediener erledigen dies in einer Zeit von 15 Minuten. Der große Z-Verfahrweg des Spindelstockes gewährleistet dabei die richtige Positionierung der Hauptspindel, entweder für das Langdrehen oder für das Kurzdrehen. Sowohl die Haupt- als auch die Gegenspindel sind serienmäßig mit einer C-Achse ausgestattet und mit einem kraftvollen Antrieb versehen. Diese liefern hohe Drehmomente, um damit große Spanvolumina erzielen zu können.

Die Werkzeugträger gehören zu den Highlights der gesamten TNL18-Baureihe. Deren Drehbewegung wird als NC-Rundachse ohne mechanische Verriegelung ausgeführt und erlaubt dadurch die freie Winkelpositionierung der Revolver. Beeindruckend auch die Abwicklung der Werkzeugflugkreise, welche beachtlichen 1225 mm Y-Weg eines Linearwerkzeugträgers entsprechen. Alle acht Revolverstationen sind mit festen oder angetriebenen Werkzeughaltern ausrüstbar. Der Werkzeugvorrat in der Maschine lässt sich durch Doppel- und Mehrfachhalter im Idealfall auf bis zu 48 Werkzeugplätze erhöhen. Klarer Vorteil: Der Bediener muss weniger umrüsten und erzielt höhere Produktivzeiten. Sehr kurze Span-zu-Span-Zeiten von 0,3 Sekunden werden durch die hochgenaue und schnelle Revolverschaltung ermöglicht – sie sind somit vergleichbar mit den Zeiten eines Linearwerkzeugträgers.

Die Simultanbearbeitung mit zwei schnellen X/Y/Z-Werkzeugrevolvern gewährleistet eine hohe Produktivität. Zwei Werkzeuge sind dabei unabhängig voneinander an der Haupt- oder Gegenspindelseite im Einsatz. Damit lassen sich komplexe Fräskonturen, außermittiges, achsparalleles Bohren oder auch der Einsatz von größeren Gewinderollköpfen an der Werkstückrückseite problemlos realisieren, um nur einige Beispiele zu nennen.

Für alle TNL-Modelle kommt das neue TRAUB-Kompaktschaftsystem zum Einsatz: Ein verbessertes System zur hochgenauen Aufnahme von Werkzeughaltern im Revolver. Die Werkzeughalter sitzen tief im Revolver, was zu geringeren Hebelwirkungen und damit zu höherer Steifigkeit führt. Bei angetriebenen Werkzeughaltern ermöglicht der große Schaftdurchmesser den Einbau von Wälzlagern mit großen Durchmessern. Mittels Schnellwechselsystem können Werkzeuge ohne Ausbau des Werkzeughalters hochgenau und zügig ausgetauscht werden. Das Kompaktschaftsystem erhöht nachweislich die Werkzeugstandzeiten und hat auch Einfluss auf eine verbesserte Oberflächengüte.

TRAUB erweitert mit der Gegenspindel-Variante die Baureihe TNL18 konsequent. Dadurch wird zum einen das typische Lang- und Kurz-Drehteilespektrum sicher abgedeckt, und zum anderen werden Anwender angesprochen, die längere Werkstücke (beispielsweise auch zwischen den Spitzen) fertigen möchten.

Bild 1: TRAUB TNL18 Lang-/Kurzdrehmaschine mit großem Sichtfenster und gut zugänglichem Arbeitsraum.

Bild 2: Hauptspindel, oberer Revolver, (neue) Gegenspindel und unterer Revolver bilden den Arbeitsraum der neuen TNL18 nun mit 9 Achsen. Simultanes Gewinderollen an Haupt- und Gegenspindel durch Einsatz von Gewinderollköpfen

Bild 3: Der Maschinenaufbau mit X- und Z-Achse an der Gegenspindel.

Kontakt:

Web: www.index-werke.de