Spannendes Jahr bei der Hermle AG

Der Gosheimer Maschinenbauer nutzt die Krisenzeiten nicht nur für neue und innovative Produkte.

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Dem Vorstandssprecher der Hermle AG, Dietmar Hermle, hat das vergangene Jahr auch Spaß gemacht. „Wir haben die Zeit genutzt und alle unsere Mitarbeiter geschult, unsere Strukturen verbessert und in unsere Produkte investiert“, so Dietmar Hermle. Das Ziel der Hermle AG, die Arbeitsplätze auch in Krisenzeiten zu erhalten, wurde erreicht. Mehr noch. Das Unternehmen hat sogar zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen, da für Hermle die Qualifikation der Mitarbeiter eine Grundvoraussetzung ist, um innovative Technik am Standort Deutschland herstellen zu können. Und der Maschinenbauer wird auch weiterhin ausschließlich in Gosheim produzieren.
Im vergangenen Jahr konnte die Hermle AG eine Umsatzrendite von 7 % erwirtschaften. Diese stellte neben der soliden Finanzlage auch die Basis, um unter Inanspruchnahme der Kurzarbeitsregelung die Arbeitsplätze zu erhalten.


Mit neuen Produkten am Start

Gleich drei neue Produkte stellte Hermle im ersten Quartal des Jahres bereits vor. Das neue 5-Achs-CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum C 42 U dynamic positioniert sich im Produktportfolio von Hermle zwischen der C40 und der C50. Auf Basis der bewährten, modifizierten Gantry-Bauweise verfügt das BAZ über Verfahrwege von 800 x 800 x 550 mm in der X, Y und Z-Achse. Die C 42 U bietet deutlich höhere Kapazitäten in der 5-Seiten und 5-Achsen-Bearbeitung. Das BAZ verfügt über einen neu entwickelten Spindelantrieb mit bis zu 25.000 1/min. Der Schwenkwinkel der A-Achse wurde von +/- 115° (C 40) auf +/- 130 im Vergleich zur C 40 erweitert. Ein starrer Aufspanntisch sowie drei NC-Schwenkrundtische in verschiedenen Dimensionen bieten flexible Anwendungsmöglichkeiten. Dem Anwender stehen außerdem zwei Steuerungen, die Heidenhain iTNC 530 oder die Siemens 840 D sl, zur Auswahl. Durch die sehr stabile, schwingungsarme und präzise Bauweise findet die C 42 U dort ihre Anwendung, wo höchste Genauigkeit, kleinste Toleranzen und beste Oberflächengüten gefordert werden. (Mehr zur Hermle C 42 U)

Mit der C 60 U bewegt sich Hermle in neuen Dimensionen und präsentierte die größte Maschine der Unternehmensgeschichte. „Unser Ziel war es, mit der C 60 U neue Marktsegmente zu erobern“, beschreibt der Hermle-Vorstand Franz Xaver Bernhard die Beweggründe und ergänzt: „Der Wettbewerbsdruck bei größeren Maschinen ist ein wenig kleiner als bei den kleineren Maschinen“.
Auch bei der C 60 U bleibt Hermle dem Gantry-Prinzip treu. Eine Zielsetzung der Hermle-Entwickler war es auch, eine Hakenmaschine zu schaffen, die kein Fundament benötigt. Der Kunde erhält die Maschine am Stück und diese kann sofort in der Produktion installiert werden. Mit Verfahrwegen von 1.200 x 1.300 x 900 mm in der X, Y und Z-Achse plus A- und C-Achse im NC-Schwenkrundtisch, erlaubt die C 60 U die Komplettbearbeitung von Werkstücken mit einem Störkreisdurchmesser von 1.400 mm bei einer Höhe von 900 mm. Werkstücke mit einem Gewicht bis zu 2.500 kg können auf der Maschine problemlos bearbeitet werden.
Das 5-Achs-Bearbeitungszentrum ist wahlweise mit den Steuerungen Heidenhain iTNC 530 oder Siemens 840 D sl erhältlich. Die 31 Tonnen schwere Maschine ist 3,5m breit, 5,6m tief und 4,87 m hoch. Späneförderer, Werkzeugmagazin sowie das automatische Dachteil gehören u. a. zur Grundausstattung der Maschine. (Mehr zur Hermle C 60 U)

Als Spezialist für das Fräsen ist Hermle eine weltweit anerkannte Adresse. Neu bei Bearbeitungszentren von Hermle ist die Integration der Drehfunktionalität. Mit der C 60 U MT dynamic, der C 50 U MT dynamic und der C 42 U MT dynamic stößt Hermle auch hier in neue Dimensionen vor. Das Kürzel MT steht für Mill/Turn und beschreibt die Möglichkeit der kombinierten Fräs-Dreh-Bearbeitung. (Mehr zur Hermle C 42/50 U MT)

Nach drei neuen Maschinen kündigt der Gosheimer Hersteller von Bearbeitungszentren eine weitere Neuentwicklung an, die noch im Juli 2010 vorgestellt werden soll.

Hausausstellung bestätigt positiven Trend

Alle Neuheiten sowie die aktuellen Maschinen der Hermle AG konnten im April rund 2.000 Besucher auf der traditionellen Hausausstellung „Live unter Span“ in Augenschein nehmen. Die Spezialisten von Hermle standen den Fachbesuchern wie gewohnt Rede und Antwort. Das große Interesse der Besucher bestätigt einen deutlichen Aufwärtstrend in der Branche.

Auch im Auftragseingang meldet die Hermle AG einen deutlichen Aufwärtstrend im ersten Quartal des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen in diesem Zeitraum einen Anstieg von rund 62 % auf 32,0 Mio. Euro (VJ. 19,7 Mio.).
Der Konzernumsatz beläuft sich im ersten Quartal des Jahres auf 25 Mio. Euro. Im Vorjahr konnte das Unternehmen noch einen Umsatz von 39,7 Mio. Euro erzielen. Der geringe Auftragsbestand aus dem Vorjahr machte sich hier mehr als deutlich bemerkbar.

Insgesamt rechnet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr 2010 mit einer Konsolidierung auf niedrigerem Niveau. Mit der Erweiterung des Produktportfolios und den strukturellen, internen Verbesserungen, präsentieren sich die Gosheimer aber gut gerüstet für die Zukunft. Für Dietmar Hermle ist Qualität und Service wichtiger als die bedingungslose Steigerung des Umsatzes. „Eine Umsatzsteigerung wird nur dann durchgeführt, wenn Qualität und Service nicht gefährdet werden“, so der Sprecher des Hermle-Vorstands.

Bild 1: Vorstand Franz-Xaver Bernhard und Vorstandssprecher Dietmar Hermle der Hermle AG.

Bild 2: Rund 2.000 Besucher auf der traditionellen Hermle-Hausausstellung in Gosheim.

Kontakt:

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Industriestraße 8-12
D-78559 Gosheim
Telefon (0 74 26) 95-0
Telefax (0 74 26) 95-13 09
e-mail: info@hermle.de

www.hermle.de

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren. Hermle-Werkzeugmaschinen kommen aufgrund ihrer hohen Qualität und Präzision in anspruchsvollen Branchen wie Medizintechnik, optische Industrie, Luftfahrt-, Automobil-, Rennsportindustrie und bei deren Zulieferern zum Einsatz. Hermle-Aktien werden im Regulierten Markt der Börsen Stuttgart und Frankfurt am Main