Walter fliegt auf Luft- und Raumfahrt

2. Luft- und Raumfahrtforum bei der Walter AG in Tübingen

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Teilnehmer aus aller Welt folgten Mitte April der Einladung der Walter AG nach Tübingen, um sich auf dem zweiten Luft- und Raumfahrtforum des Herstellers von Präzisionswerkzeugen über Trends und Neuentwicklungen in der Branche zu informieren. In Fachvorträgen gaben hochkarätige Referenten von Herstellern, Zulieferern und aus der Wissenschaft interessante Einblicke in die besonderen Herausforderungen der Branche. Dr. Ulf Merbold, einer der ersten deutschen Astronauten, beschrieb in einem Gastvortrag anschaulich, wie unter den besonderen Bedingungen der Schwerelosigkeit im All geforscht wird, und warum auch in Zukunft Forschung im Weltall betrieben werden muss.

Die Luft- und Raumfahrt ist einem permanenten Veränderungsprozess unterworfen. Die doppelte Anzahl großer Passagiermaschinen, kürzere Produktionszyklen, äußerst komplexe Bauteile und neue Werkstoffe, die schwierig zu bearbeiten sind, stellen sowohl Hersteller als auch Zulieferer vor große Herausforderungen. Hochkarätige Experten aus Industrie und Wissenschaft beschrieben auf dem zweiten Luft- und Raumfahrtforum der Walter AG den Teilnehmern aus 12 verschiedenen Ländern, welche Anforderungen die Hersteller und Zulieferer in der Zukunft zu erfüllen haben. Zu den Referenten gehörten unter anderem Vertreter von Airbus, Deckel Maho Pronten, der Otto Fuchs KG, Premium Aerotec und der Technischen Universität Hannover.
„Auf dem Luft- und Raumfahrtforum wollen wir mit der Branche in Dialog treten“, so Andreas Evertz, Vorstandsvorsitzender der Walter AG, in seiner Begrüßung der Teilnehmer. „Als Partner und Zulieferer dieser Industrie ist es für uns von großer Bedeutung die komplexen Anforderungen zu kennen. Wir müssen verstehen, was unsere Kunden brauchen, um gemeinsam an entsprechenden Lösungen arbeiten zu können.“

Bild 1: Astronaut Dr. Ulf Merbold veranschaulichte in seinem Vortrag die besonderen Herausforderungen in der Weltraumforschung.


In den Vorträgen wurden verschiedene Fachthemen behandelt wie beispielsweise Diamantbeschichtungen für Composite-Materialien oder die Anforderungen an Maschinen zur Bearbeitung von Titan, Aluminium und Verbundwerkstoffen. Die Entwicklung neuer Materialien und die daraus resultierenden Folgen für die Bearbeitung war eines der zentralen Themen der Veranstaltung. Lange Zeit war Aluminium der Standardwerkstoff; das hat sich inzwischen geändert. Der Aluminiumanteil der jüngsten Flugzeuggeneration (zum Beispiel Boeing Dreamliner oder Airbus A350 XWB) liegt nur noch bei rund 20 Prozent. Moderne Jets bestehen zur Hälfte aus Verbundwerkstoffen, so genannten Composite-Materialien. Daneben nimmt die Bedeutung von Titanwerkstoffen zu. Eine weitere Werkstoffgruppe sind die Hochtemperatur-Materialien, die hauptsächlich im Triebwerksbereich zum Einsatz kommen: hochlegierte Stähle, Kobalt- und Nickelbasislegierungen. Tendenziell werden diese Werkstoffe immer schwieriger zu bearbeiten, da ständig neue, noch festere Legierungen entwickelt werden.

Bei einer Demonstration der speziell entwickelten Walter-Werkzeuge für die Luft- und Raumfahrtindustrie im Technology Center des Unternehmens konnten sich die Teilnehmer von der Leistungsfähigkeit der Werkzeuge und der Kompetenz von Walter in der Branche überzeugen. An einer Turbinenscheibe wurde beispielsweise gezeigt, wie die Walter Tiger•tec®-Werkzeuge dank scharfer Schneidkanten, extremer Zähigkeit und Temperaturstabilität sogar bei schwierigen Bedingungen eine besonders wirtschaftliche Fertigung ermöglichen.

Bild 2: Bei der Live-Demonstration konnten sich die Teilnehmer aus aller Welt selbst ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Walter-Werkzeuge und der umfassenden Kompetenz für die Luft- und Raumfahrtindustrie machen.

In einem spannenden Vortrag gewährte Dr. Ulf Merbold, der an insgesamt drei Raumflügen teilnahm, interessante Einblicke, wie und unter welch schweren Bedingungen im Weltraum Forschung betrieben wird. Dr. Merbold, heute an der European Space Agency in Stuttgart beschäftigt, war unter anderem an den Weltraummissionen STS-9 des amerikanischen Space Shuttles Columbia, STS-42 der US-Raumfähre Discovery und einem Flug zur russischen Raumstation MIR beteiligt. Er plädierte für eine Fortführung der Weltraumforschung: „Die Menschheit muss sich entscheiden, ob sie weiterführen möchte, was die früheren Entdecker Kolumbus, Marco Polo, Vasco da Gama und andere begonnen haben, die der Gesellschaft von jeder Expedition immer neue Erkenntnisse mitgebracht haben.“ Als Nutzen, den die Weltraumforschung der Gesellschaft bringt, führte Dr. Merbold neben ganz pragmatischen Errungenschaften wie etwa dem GPS-System vor allem den Erkenntnisgewinn über die Natur und ihre Zusammenhänge an. „Im All habe ich eine andere Perspektive auf unseren wunderschönen Heimatplaneten bekommen, die mir klar gemacht hat, dass wir eine ethische Verpflichtung haben, die Erde so zu bewahren, dass sie auch noch unseren Enkelkindern und deren Nachkommen gute Lebensbedingungen bietet.“
„Durch die unterschiedlichen Teilnehmer und Themenkomplexe gibt die Veranstaltung einen sehr guten Überblick über die Herausforderungen der Branche“, zieht Jörg Ihne, Leiter Design und Engineering der Otto Fuchs KG ein positives Fazit des Luft- und Raumfahrtforums. „In individuellen Gesprächen konnte man die Themen noch weiter vertiefen.“

Bild 3: Networking: Luft- und Raumfahrtexperten konnten sich über die neuesten Trends der Branche informieren und austauschen.

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Anmerkungen:
Walter, Walter Titex, Walter Prototyp und Walter Valenite – vier Kompetenzmarken unter einem Dach

Als weltweit tätige Firmengruppe entwickelt, produziert und vertreibt die Walter AG Präzisionswerkzeuge für die Metallbearbeitung. Unter dem Dach von Walter sind die vier Kompetenzmarken Walter, Walter Titex, Walter Prototyp und Walter Valenite vereint. Der Stammsitz der Walter AG ist in Tübingen/Deutschland. Weltweit sind insgesamt ca. 2.700 Mitarbeiter beschäftigt. Mit rund 50 Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern wird eine weltweite Präsenz auf allen Kontinenten gewährleistet.
Die 1919 gegründete Walter AG gehört zu den führenden Anbietern von extrem produktiven HM- und PKD-Wendeplatten-Werkzeugsystemen zum Drehen, Bohren und Fräsen. Walter Titex ist ein weltweit bekannter Markenname für Hochleistungs-Bohrwerkzeuge aus HSS (E) und Vollhartmetall. Walter Prototyp ist eine führende Marke für innovative Gewinde- und Fräswerkzeuge aus HSS (E) und Vollhartmetall mit High-Tech-Beschichtungen. Mit der Kompetenzmarke Walter Valenite wird das Wendeschneidplatten-Sortiment der Walter AG abgerundet und das Produktprogramm durch zusätzliche Sonderwerkzeuge, wie komplexe Aussteuerwerkzeuge, ergänzt.