Präzisionswerkzeuge: Rohstoffkosten weiter auf Rekordniveau

Die Kostensituation bei den Rohstoffen für Präzisionswerkzeuge belastet Hersteller und Kunden weiterhin. Der Preis für den Hartmetallrohstoff APT beträgt aktuell das Fünffache des langjährigen Mittelpreises. Eine signifikante Entspannung scheint nicht in Sicht.

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„Die Rohstoffkostenkrise ist immer noch nicht ausgestanden“, sagte Dr. Wolfgang Sengebusch, Geschäftsführer des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau e.V. (VDMA), am Dienstag in Frankfurt.

„Hersteller und Anwender von Präzisionswerkzeugen leiden unter einer erdrückenden Kostenlast“, erklärte Sengebusch. Am stärksten hat sich in den ersten fünf Monaten des Jahres der Zerspanwerkzeug-Rohstoff Ammoniumparawolframat (APT) verteuert. Der Preis für eine Tonne APT beträgt heute 270 US$. Sengebusch: „Dies liegt zwar um 20 US$ unter den Höchststand von Ende Mai, ist aber immer noch rund das Fünffache des langjährigen Mittelpreises.“ Derzeit lässt sich eine Normalisierung der Rohstoffpreise nicht absehen.

Sengebusch äußerte sich erleichtert, dass die meisten Anwender mittlerweile ein gewisses Verständnis für die Nöte der Präzisionswerkzeugproduzenten zeigen und sich an den Mehrkosten beteiligen: „Schließlich ist es gerade die langjährige gute Partnerschaft zwischen den deutschen Herstellern und ihren Kunden, die beiden Seiten den notwendigen Produktivitätsvorsprung auf dem Weltmarkt sichert.“

APT ist ein unersetzlicher Rohstoff für die Produktion von Zerspanwerkzeugen aus Hartmetall. Die Hälfte der weltweiten APT-Vorkommen liegt in China. Dort wird derzeit rund 80 Prozent des Weltbedarfs gefördert.