Wandlungsfähigkeit ist eine Herausforderung für alle Ebenen der Veränderung

- von den Prozessen bis zu den Produktionsnetzwerken. Die Universität Stuttgart mit Ihrem Sonderforschungsbereich " Wandlungsfähige Unternehmensstrukturen für die variantenreiche Serienproduktion" stellt anlässlich der AMB 2004, Ausstellung für Metallbearbeitung,

4588

die vom 14. bis 18. September in Stuttgart veranstaltet wird, ihre entwickelten Methoden & Instrumente zur Verbesserung der Wandlungsfähigkeit vor.

Der heutige Markt erfordert mehr denn je vor allem eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit auf jegliche Veränderungen, ob diese vorhersehbar und damit die Reaktionen planbar sind oder nicht. Nicht selten können durch unvorhersehbare Ereignisse die Planungsunsicherheiten in Bezug auf die kurzfristig zu bewältigenden Aufgaben in einem Unternehmen 20 bis 30 Prozent und mehr des Aufgabenumfangs betragen. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1997 geförderten Forschungsprogramms haben sich Stuttgarter Wissenschaftler in einem groß angelegten Gemeinschaftsprojekt (SFB 467) unter dem Titel „Wandlungsfähige Unternehmensstrukturen für die variantenreiche Serienproduktion“ dieser Problematik angenommen.

Dynamische Produktionssysteme als Antwort auf die erhöhten Anforderungen sind Systeme, die eine kontinuierliche, marktadäquate Anpassung, einen optimalen Austausch bestehender Elemente, sowie eine optimale Integration neuer Elemente in bestehende Prozesse und Strukturen ohne Produktivitätseinbußen zulassen. Diese Systeme werden somit zu intelligenten, lernfähigen Systemen, zu denen die Elektronik, Signalverarbeitung und die Modellierung der Prozesse aktiv beitragen.

Ein weiterer Teilaspekt in diesem gemeinsamen Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie mit den vorhandenen Fertigungsmaschinen und -einrichtungen in einem produzierenden Betrieb auf nicht planbare, unvorhersehbare Änderungen des Produktprogramms, der Inhalte und der Aufgabenumfänge markt- und kundengerecht reagiert werden kann. Diese Fragestellung sind auch Gegenstand sowohl europäischer als auch US-amerikanischer Forschungsprogramme, letztere mit einem Budget von 5 bis 6 Millionen Dollar pro Jahr. Anknüpfend an die Erfahrungen mit automatisierten, flexiblen Fertigungssystemen (FFS), wie sie seit den 70er Jahren in der Praxis erfolgreich eingesetzt werden, arbeitet eine Gruppe von Ingenieuren im Institut für Werkzeugmaschinen (IfW) der Universität Stuttgart an der Entwicklung wandelbarer Maschinensysteme für eine rekonfigurierbare Fertigung (Reconfigurable Manufacturing System – RMS). Auf der diesjährigen AMB in Stuttgart zeigt das IfW im Rahmen einer Präsentation der Universität Stuttgart in der Halle 6 eine neuartige, wandlungsfähige Werkzeugmaschine. Diese Maschine ist mit schnell wechselbaren Bearbeitungsmodulen ausgestattet und in einer kompakten Bauweise so ausgeführt, dass sie mit weiteren Bearbeitungseinheiten zu einer automatischen Linie verkettet werden kann.

Allen, die am Einsatz neuer Methoden für wandlungsfähige Unternehmensstrukturen & Produktionssysteme interessiert sind oder bereits daran arbeiten, wird der Besuch der praxisorientierten Ausstellung Ideen und Anregungen für eine zukunftsfähige Produktion geben.

Die Ausstellung der Universität Stuttgart im Rahmen der AMB wird von einem ganztägigen Symposium am 16. September 2004 begleitet, das weitere Lösungen zur Wandlungsfähigkeit vorstellt. Dieses Symposium wird von Prof. Dr. Engelbert Westkämper, Dekan der Fakultät Maschinenbau der Universität Stuttgart und den Mitgliedern des Sonderforschungsbereiches durchgeführt.

Das aktuelle Programm des Symposiums finden Sie unter: www.amb-messe.de