Inconel & Co werden weich!

Neue Keramikschneidstoffe der Walter AG für die Bearbeitung von Superlegierungen

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Der Bedarf an Superlegierungen nimmt permanent zu. Das hat zur Folge, dass immer mehr Bauteile mit langen Laufzeiten auf die Maschinen gelangen. Um dennoch äußerst produktiv fertigen zu können, hat die Walter AG neue Keramikschneidstofflösungen im Programm, mit denen die fünf- bis zehnfache Schnittgeschwindigkeit erreicht wird.

Keramik kommt in der Regel für die Schruppbearbeitung von Superlegierungen in Frage, also wenn große Spanmengen abzutragen sind. Die anschließenden Semischlicht- und Schlichtbearbeitungen mit höheren Genauigkeitsanforderungen übernehmen häufig spezielle Hartmetallschneidstoffe. Diese Arbeitsteilung birgt nach dem heutigen Stand der Technik das größte Produktivitätspotenzial bei der Bearbeitung von Inconel, Waspalloy, Stellite usw. Aufgrund der extremen Härte und Verschleißfestigkeit erlaubt Keramik fünf- bis zehnmal höhere Schnittgeschwindigkeiten als Hartmetall, stabile Bearbeitungsbedingungen und Maschinen vorausgesetzt. Die typischen Anwendungen finden sich in der Luft- und Raumfahrtindustrie, in der Energieindustrie, in der petrochemischen Industrie und in der Medizintechnik, also überall dort, wo hochtemperaturfeste oder hochkorrosionsbeständige Bauteile benötigt werden.

Um ein möglichst breites Einsatzfeld abzudecken, bringt Walter zwei sich ergänzende Sorten auf den Markt: die Sorte WIS10, auf Siliziumnitrid basierend (Sialon-Keramik), und die Sorte WWS20 mit Whisker Silizium-Karbiden (Whisker-Keramik). WIS10 eignet sich für alle Superlegierungen, sie bietet aufgrund ihrer hohen chemischen Stabilität eine ausgezeichnete Kerbverschleißfestigkeit. WWS20 hat ein höheres Zähigkeitsverhalten und ist vor allem für nickelbasierte Legierungen bei schwierigen Bedingungen geeignet, etwa für Schmiedeteile mit wechselnden Schnitttiefen, aber auch zur Hartbearbeitung von Stahlwerkstoffen. Ihre hohe Zähigkeit erhält die WWS20-Sorte durch „Whiskerfasern“, welche die Rissbildung verhindern. Zusammen mit den Tiger•tec® Hartmetallsorten mit PVD-Aluminiumoxidbeschichtung für ISO-S Werkstoffe bietet der Tübinger Hersteller von Präzisionswerkzeugen damit ein starkes und vielseitiges Lösungspaket für Superlegierungen aus einer Hand.

Walter liefert die Keramikwendeplatten in den Formen CN, DN, DN, RC, RP und RN mit unterschiedlichen Schneidkantenausführungen für das Drehen und Fräsen. Für das Drehen stehen außerdem neu ins Programm aufgenommene Halter mit Hartmetallschuh und Pratzenspannung zur Verfügung. Der Anwender erhält damit optimierte Haltersysteme für das Drehen mit den neuen Keramikwendeplatten mit Schnittgeschwindigkeiten bis 350 m/min. Beim Fräsen sind sogar Schnittgeschwindigkeiten bis 1000 m/min üblich. Die wechselnden Schnitte erfordern so hohe Werte, um das schwer zu zerspanende Material in der Scherzone überhaupt plastisch zu verformen.

Kontakt:

www.walter-tools.com