Zum automatisierten, höchst produktiven und effizienten Fertigbearbeiten kleiner gehärteter Drehteile stellt der Drehmaschinenhersteller Carl Benzinger GmbH, Pforzheim, seine jüngst verwirklichte Variante Bfast der bewährten Drehzentren DOLittle vor. Diese sehr kompakten Drehzentren sind darauf optimiert, bei minimalen Rüst- und Taktzeiten bereits vorgedrehte und gehärtete Werkstücke, beispielsweise Zahnräder, kurze Wellen und Hülsen, in mittleren Serien und großen Serien äußerst wirtschaftlich auf Fertigmaß und hohe Oberflächengüte zu bearbeiten. Das erstmals verwirklichte, innovative Automationskonzept arbeitet mit weniger bewegten Maschinenkomponenten als bisherige Be- und Entladesysteme. Es vereinfacht erheblich das Rüsten und verkürzt deutlich die Rüstzeiten. Zudem minimiert es aufgrund weniger bewegter Massen den Energieverbrauch und gewährleistet höchste Verfügbarkeit.
Be- und Entladen integriert
Dazu verfügen die Drehzentren als Standard über einen integrierten Linearlader. Mit schnellen Linearbewegungen bringt er mit seinem Doppelgreifer Rohlinge von einer Ladestation außerhalb des Arbeitsraums direkt in den Arbeitsraum und von dort fertig bearbeitete Werkstücke zurück zur Ladestation. Das verkürzt deutlich die Nebenzeiten zum Be- und Entladen verglichen mit üblichen Wechselsystemen, da die Rohlinge direkt in die Arbeitsspindel beladen werden. Mit Positionierbewegungen in X- und Y-Achse nimmt die Hauptspindel (Spindeldurchlass bis 26 mm, bis 15000 min-1 Drehzahl) die Werkstücke auf. Anschließend positioniert sie diese vor dem Werkzeugblock.
Letzterer führt die Bewegungen in Z-Richtung zum Bearbeiten aus. In ihm befinden sich bis zu 19 Werkzeuge in Hydrodehnspannhülsen. Sie werden außerhalb der Maschine justiert und gespannt. Das minimiert die Stillstandszeiten beim Umrüsten der Drehzentren. Wahlweise lassen sich im Werkzeugblock auch kleine Hochfrequenzspindeln für angetriebene Werkzeuge einsetzen. Zusätzlich können auf der oberen Fläche des Werkzeugblocks vier Werkzeuge mit Quadratschaft aufgebaut werden. Zur Anordnung der Achsen sagt Dieter Wentz, Vertriebsleiter bei Carl Benzinger: „Erstmals haben wir die von vertikalen Drehmaschinen bekannte Achsanordnung ‚flach gelegt‘, also in eine horizontale Drehmaschine übertragen. Damit verwirklichen wir minimale Rüst- und Taktzeiten und somit eine hoch produktive Fertigung. Zudem haben wir die Anzahl bewegter Komponenten minimiert. Letzteres trägt wesentlich zu einer hohen Verfügbarkeit bei.“
Für minimalen Platzbedarf konzipiert
Zum Konzept der Drehzentren erläutert Steffen Krämer, verantwortlich für Marketing bei Carl Benzinger in Pforzheim: „Die Variante Bfast unserer Drehzentren DOLittle ist rundum auf höchste Effizient optimiert. Dank höchster Integration sind die Maschinen sehr kompakt. Automatisierung und Schaltschrank befinden sich innerhalb der nur etwa 2,5 m² messenden Stellfläche.“
Zum kompakten Aufbau trägt auch die Hauptspindel mit innen liegendem hydraulischem Spannsystem bei. Das erübrigt eine weit auskragende pneumatische Spanneinheit. Bearbeiten lassen sich bis 70 mm lange Werkstücke bis etwa 50 mm Durchmesser. Wahlweise kann trocken bearbeitet, mit Luft, Kühlemulsionen oder mit Öl gekühlt beziehungsweise geschmiert werden. Die Variante Bfast ist aus bewährten Komponenten der Baureihe DOLittle modular aufgebaut.
Deshalb verfügt sie über die gleiche Stabilität, Dämpfung und Temperatursteifigkeit und verwirklicht eine ebenso hohe Genauigkeit wie die übrigen Ausführungen der Baureihe DOLittle.
Optionen dank modularem Aufbau
Als Option steht eine Absaugeinrichtung zur Verfügung, die oben auf der Maschine aufgebaut wird. Somit erfordert sie keine zusätzliche Stellfläche. Varianten für Kühlmittelölnebel und für Staub, beispielsweise beim Bearbeiten von Bauteilen aus Keramik, CFK und GFK stehen zur Verfügung.
Zum Automatisieren kann optional an die Drehzentren DOLittle Bfast eine kompakte Roboterzelle seitlich angebaut werden. Sie ersetzt den als Standard integrierten Linearlader. Von einem Palettenregal be- und entlädt der Roboter Werkstücke durch die bereits vorgegebene Öffnung oberhalb des Werkzeugblocks direkt in den Arbeitsraum. Somit bleibt der Arbeitsraum von vorn für den Bediener zum Rüsten und zum Überwachen der Bearbeitung vollständig zugänglich.
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