EMO 2023: Ein Fenster zu nachhaltiger Produktion

Die Elektromobilität voranbringen, den Energieverbrauch von Fabriken deutlich senken, Produktion generell neu denken: Die Industrie steht vor vielen Aufgaben, will sie die nachhaltige Transformation bewerkstelligen. Je früher Unternehmer sich mit diesen Themen beschäftigen, desto besser. Auf der EMO Hannover finden Besucherinnen und Besucher vom 18. bis 23. September reichlich Anregungen und Hilfestellungen zum Thema Nachhaltigkeit.

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Das Thema Nachhaltigkeit auf der EMO 2023 (Bildnachweis: VDW)

Der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) als Interessenvertreter der Branche und Organisator der EMO Hannover siedelt entsprechend der Brisanz und den politischen Entwicklungen das Thema Nachhaltigkeit als eines von drei Hauptthemen der Weltleitmesse ganz weit oben an. Das spiegelt sich unter anderem wider in der Future of Sustainability in Production Area.

Future of Sustainability in Production Area auf der EMO

Martin Beck, ETA-Solutions GmbH (Bildnachweis: ETA-Solutions GmbH)

„Der Sonderstand soll eine ganzheitliche Perspektive auf das Thema Nachhaltigkeit in der industriellen Produktion bieten“, berichtet Martin Beck, Geschäftsführender Gesellschafter der ETA-Solutions GmbH, einem Ingenieur- und Beratungsunternehmen für effiziente Energiesysteme in der Industrie aus Bensheim bei Darmstadt. „Er bündelt innovative Technologielösungen aus den Bereichen Werkzeugmaschinen, Bearbeitungszentren oder auch Werkzeuge. Außerdem werden angrenzende Peripheriegeräte sowie Innovationen aus dem Bereich Industrie 4.0 wie Edge- und Cloud-Lösungen gezeigt. Und nicht zuletzt werden Best-Practice-Beispiele beleuchtet.“ Beck und Kollegen haben das Konzept des Sonderstandes entwickelt. An seinem eigenen Stand präsentiert das Spin-off der TU Darmstadt Ansätze für die industrielle Energiesystemplanung und lädt Interessierte zu einer individuellen Ersteinschätzung ein, auch vorab mit einer Kontaktanfrage über die Homepage.

Thomas Bader, Vice President Marketing, Siemens AG (Bildnachweis: Siemens AG)

Beim EMO-Sonderstand sind große Konzerne mit an Bord: „Wir sind bei der Sustainability in Production Area mit dabei, weil wir wissen, dass sich die Industrie dringend mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen muss. Hier steht jedes Unternehmen in der Verantwortung“, unterstreicht Thomas Bader, Head of Marketing Motion Control der Siemens AG, Erlangen. „Es gibt zudem schon zahlreiche Lösungen, die uns die Transformation möglich machen, wie zum Beispiel der digitale Zwilling von Werkzeugmaschinen auf Basis unserer Steuerung Sinumerik One. Das wollen wir unseren Kunden aus der ganzen Welt auf der EMO Hannover zeigen.“

Neueste Forschungsergebnisse der WPG

Über bestehende Lösungen hinaus wird auf dem Sonderstand ein Fenster zur Zukunft der Produktion geöffnet. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) stellt in diesem Kontext ihre neuesten Forschungsergebnisse und ihre Effizienzinitiative vor. Der Zusammenschluss von 72 führenden Professorinnen und Professoren der Branche arbeitet bereits seit Jahrzehnten an nachhaltigen Methoden für die Produktion.

Alexander Puchta, Gruppenleiter Intelligente Maschinen und Komponenten, Maschinen, Anlagen und Prozessautomatisierung (Bildnachweis: KIT)

Im Frühsommer 2022 haben sie anlässlich der Energiekrise die WGP-Effizienzinitiative gestartet, um Unternehmen mit ihren zahlreichen und teilweise leicht umsetzbaren Maßnahmen unbürokratisch beim Einsparen von Energie zu unterstützen. „Wir zeigen bei der EMO Hannover unseren neuartigen Ansatz zur automatisierten Demontage von E-Motoren für die Rückgewinnung kritischer Materialien und Komponenten“, erzählt Alexander Puchta, Gruppenleiter am Institut für Produktionstechnik (wbk) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „Die Sektoren Industrie und Verkehr stehen mit an erster Stelle bei den CO2-Emissionen. Deswegen bin ich sehr froh, dass die EMO Hannover diese nicht mehr rückgängig zu machende Entwicklung hin zu nachhaltiger Produktion mit der Sustainability in Production Area aufgreift.“

Zum Gemeinschaftsstand gehört auch ein Forum, auf dem Aussteller ihre Best Practices erläutern, Experten ihre Arbeitsergebnisse vorstellen und Politiker mit Wissenschaftlern und Praktikern diskutieren. Das Format des Heißen Stuhls am Dienstag zum Beispiel verspricht eine kontroverse Diskussion um die Berichtspflichten zu den Scope-3-Emissionen, also denjenigen Emissionen, die die Lieferkette von Unternehmen betreffen. Für das Thema E-Mobilität ist der Donnerstag vorgesehen, ebenso wie ein Block mit spannenden Einblicken in zirkuläre Geschäftsmodelle. Ein Gang zur Future of Sustainability in Production Area lohnt sich also allemal.

Kontakt

www.vdw.de