UCIMU geht positiv in 2021

Barbara Colombo, Präsidentin von UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, blickt optimistisch ins Jahr 2021. Ein Grund dafür sei, dass die italienische Herstellerindustrie von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen eine Wiederaufnahme der Aktivitäten erfahren werde.

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Bildnachweis: UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE

Die knapp vor einem Jahr ausgebrochene Pandemie hat zutiefst die Ergebnisse der italienischen Industrie der Branche beeinträchtigt, die 2020 zweistellige Rückläufe für alle Wirtschaftsindikatoren verzeichnete. Das Jahr 2021 kündigt sich mit ganz anderen Vorzeichen an und, wenn auch das in diesen 12 Monaten verlorene Terrain nicht vollständig aufgeholt wird, sind die Prognosen absolut positiv.

Das ist kurz gefasst was Barbara Colombo, Präsidentin von UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE (Verband der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen) im Laufe der üblichen Pressekonferenz zum Jahresende umrissen hat.

Wie aus den vom Centro Studi & Cultura di Impresa di UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE erarbeiteten Vorabschlussdaten hervorgeht, ist die Produktion im Jahr 2020 auf 4.970 Millionen Euro gesunken und verzeichnete somit einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 23,7%.

Das Ergebnis wurde sowohl durch die Rückläufigkeit von Lieferungen der italienischen Hersteller auf dem Inlandsmarkt, um 28,2% auf 2.090 Millionen Euro gesunken, als auch durch den negativen Verlauf des Exportes, um 20% auf 2.880 Millionen Euro gesunken, bestimmt.

Laut der von UCIMU erarbeiteten ISTAT-Daten bezüglich der ersten neun Monate des Jahres (letzte verfügbare Erhebung) war schon der alleinige Exportrückgang von Werkzeugmaschinen gravierend und verallgemeinert.  Der Verkauf in die Vereinigten Staaten, erster Absatzmarkt des Made in in Italy des Sektors ist auf 229 Millionen Euro (-21,4%) gesunken. Es folgen: Deutschland, 185 Millionen Euro (-31,2%); China, 162 Millionen Euro (-28,2%); Frankreich 115 Millionen Euro (-34,3%); Polen 92 Millionen Euro -30,8%).

Der gesundheitliche Notstand hat sich am stärksten auf den Inlandsmarkt ausgewirkt. Im Jahr 2020 ging der Verbrauch an Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen in Italien um 30,3% auf 3.385 Millionen Euro zurück, unter Benachteiligung sowohl der Lieferungen der italienischen Hersteller als auch der Einfuhren, die um 33,4% auf 1.295 Millionen gesunken sind.

Der starke Rückgang des Inlandsverbrauches an Werkzeugmaschinen hat zu einem Anstieg des Exportverhältnisses auf die Produktion von 55,3% im Jahr 2019 auf 57,9% im Jahr 2020 geführt.

Ganz anders die Prognosen für 2021, ein Jahr indem die italienische Herstellerindustrie von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen eine Wiederaufnahme der Aktivitäten erfahren wird.

Laut der vom Centro Studi & Cultura di Impresa di UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE erarbeiteten Daten wird die Produktion auf 5.795 Millionen (+16,6% im Vergleich zu 2020) steigen, gezogen sowohl vom Wiederanstieg des Exportes der sich bei 3.220 Millionen Euro (+11,8%) einpendeln wird als auch vom Zuwachs der Lieferungen der italienischen Hersteller auf dem Inlandsmarkt, die auf 2.575 Millionen Euro (+23,2%) ansteigen werden.

Der Verbrauch wird an Dynamik gewinnen, mit einem Zuwachs von 23,3% auf 4.175 Millionen Euro. Auch die Einfuhren werden wieder zunehmen und sich bei 1.600 Millionen Euro, d.h. 23,6% mehr gegenüber dem Vorjahr, einpendeln. Das Exportverhältnis auf die Produktion wird erneut bei 55,6% liegen infolge der Bilanzierung der Aktivitäten der italienischen Hersteller zwischen Inlands- und Auslandsmarkt.

Barbara Colombo, Präsidentin von UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE, kommentierte diesbezüglich „die Ereignisse im Jahr 2020 haben die Erwartungen der italienischen Industrie des Sektors zutiefst erschüttert, die besonders schwierige Momente in Frühjahr durchlebte, um dann ab Juli zaghafte Zeichen eines Auflebens des Marktes zu finden mit Bestätigung auch in den Herbstmonaten.“

„Wir sind natürlich noch weit davon entfernt auf das Aktivitätsniveau vor der Krise zurückzukehren, aber die Prognosen für 2021 sind positiv und wecken Hoffnung für die nicht allzu ferne Zukunft. Die Verfügbarkeit und die graduelle Verbreitung der Impfstoffe werden in entscheidendem Masse zum Wiederaufschwung auch grenzüberschreitend beitragen und somit die Rückkehr zur Normalität in der Bewegungsfreiheit erleichtern, die unentbehrlich für das Business der seit jeher auf den ausländischen Märkten tätigen Unternehmen ist.

„Die absolute Sperrung des Waren- und Personenverkehrs, sowie der fast komplette Ausfall aller Messeveranstaltungen hat unsere Arbeit auf eine harte Probe gestellt. Aber – fügte Barbara Colombo hinzu – 2021 wir das Jahr der EMO MILANO 2021 sein, die nach 6 Jahren und dem Erfolg von 2015 wieder auf dem Messegelände von Fieramilano vom 4. bis 9. Oktober 2021 zu Gast sein wird und in der Tat die erste internationale Veranstaltung nach etwa anderthalb Jahren ist. Auch aus diesem Grunde glauben wir dass EMO MILANO, die seit jeher viele Nachfragen nach Werkzeugmaschinen verzeichnet, eine noch durchschlagendere Wirkung auf die Investitionen in Produktionssysteme und Technologien 4.0 haben wird.“

„Intern gesehen“ – fuhr die Präsidentin von UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE fort – „wird die Industrie des Sektors erneut zügig arbeiten, auch dank der Förderungsmaßnahmen des Piano Transizione 4.0 der in das Bilanzgesetz 2021 eingefügt ist.“

„Mit der Bestätigung des Piano Transizione 4.0 haben die Regierungsbehörden bewiesen den Wert dieses Programms verstanden zu haben, auch weil eine Verstärkung der im Plan enthaltenen Maßnahmen vorgesehen ist und somit die Steuersätze, Ausgabenhöchstgrenzen erhöht werden und die Dauer der Wirksamkeit bis Ende 2022 festgelegt ist. Abgesehen davon ist der Plan sicherlich noch verbesserungsfähig.“

„Insbesondere glauben wir – obwohl wir die Verlängerung der Geltungsdauer der Normen bis 2022 begrüßen – dass zwei Jahre noch zu wenig sind, um eine vollständige Wirksamkeit zu gewährleisten. Wie schon des öfteren signalisiert müsste man den Steuererstattungsanspruch für die Investitionen in traditionelle oder 4.0 verknüpfte Maschinen, in strukturelle Maßnahmen umwandeln oder zumindest die Dauer auf fünf Jahre verlängern, um somit den Unternehmen eine korrekte zeitliche Planung der Investitionen zu ermöglichen.“

„Mit Bezug auf die Wahl der den Unternehmen zur Verfügung stehenden Maßnahmen“ – fuhr Barbara Colombo fort – „glauben wir dass der Steuererstattungsanspruch die geeignetste Maßnahme ist, sehr einfach anwendbar auch bei den Unternehmen, die keine Gewinne abwerfen. Wir hätten jedoch einen Plan mit zwei möglichen Lösung bevorzugt, d.h. neben dem Steuererstattungsanspruch hätten auch die bekannten Maßnahmen der Super- und Hyperabschreibung in Erscheinung treten müssen (die eine Steuererleichterung ähnlich dem Steuererstattungsanspruch gewährleisten) um den Unternehmen die freie Wahl der für sie geeignetsten Maßnahme zu überlassen.“

„Wir sind mit der Entscheidung der Regierungsbehörden den Steuererstattungsanspruch – wie von uns schon seit geraumer Zeit beantragt – nicht nur auf die Kosten des in Ausbildung stehenden Personals für die Stunden der durchgeführten Weiterbildung zu berechnen, sondern auch die Kosten der Ausbilder mit einzubeziehen, denn es ist der kostspieligste Teil besonders für ein klein- und mittelständisches Unternehmen. Diese Maßnahme wird die Unternehmen nicht nur anregen Schulungen durchzuführen sondern auch die qualifiziertesten Dozenten auszuwählen.“

„Abgesehen von diesen Überlegungen einer Anpassung“ – sagte Barbara Colombo abschließend – „weist der Piano Transizione 4.0 eine große Lücke auf, die unseres Erachtens baldmöglichst gefüllt werden muss. Um ein wahrer Plan für die Industriepolitik zu sein, dürfen nicht nur die Aspekte bezüglich Produkt – und Prozessinnovation in Betracht gezogen werden.

Ein anderes Thema von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der verarbeitenden Industrie des Landes und die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit auch gegenüber der ausländischen Konkurrenten ist: das Größenwachstum. In diesem neuen wettbewerbsorientierten internationalen Szenario wird der Ausbau der Unternehmen auch mittels Zusammenschlüssen und/oder Akquisitionen eine unaufschiebbare Notwendigkeit.

Die Schwierigkeit bei der Verwirklichung dieser Aktionen ist nicht nur psychologischer Natur, wie man einst zu sagen pflegte, sondern ist im Gegenteil an den Wert des zu leistenden Betrages gebunden, der für den Mehrwert zu entrichten ist, der zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses entsteht. Um diese Transaktionen zu förder, müssen die Wirtschaftsergebnisse resultierend aus den Zusammenschlüssen und/ oder Akquisitionen neutral gegenüber den Steuern sein.“

Kontakt:

www.ucimu.it