100 Jahre EMUGE-FRANKEN

Im mittelfränkischen Lauf an der Pegnitz legte Richard Glimpel vor 100 Jahren den Grundstein für das Familienunternehmen EMUGE-FRANKEN. Jetzt beschäftigt die Unternehmensgruppe 1900 Mitarbeitern an 52 weltweiten Standorten.

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1950 startete der Vertrieb des Werkstück-Spannsystems Spieth.

Innovation, Präzision und Nähe stehen nicht nur heute als Werte für EMUGE-FRANKEN, sondern prägten auch die Gründungsjahre. Nach verschiedenen Stationen in Unternehmen des deutschen Maschinenbaus und absolvierter Meisterprüfung fasste Richard Glimpel den Entschluss, in einem eigenen Unternehmen seine Ideen zu verwirklichen. Am 20.5.1920 gründete er mit 3 Mitarbeitern die „Präzisions-Werkzeugfabrik Richard Glimpel Lauf a.d. Pegnitz (Bayern)“, die zum 01.Juli 1920 in die „Präzisionswerkzeugfabrik Nürnberg-Lauf Moschkau&Glimpel“ umgewandelt wurde.

Richard Glimpel gründete 1920 seine Präzisions-Werkzeugfabrik, die sich später zum EMUGE-FRANKEN Unternehmensverbund entwickelte.

Im selben Jahr entwickelte Richard Glimpel den Einschnitt-Gewindebohrer mit Schälanschnitt. Dieser revolutionierte die maschinelle Fertigung von Innengewinden, da diese nicht mehr mit einem dreiteiligen Gewindebohrersatz, sondern wesentlich schneller mit nur einem Werkzeug gefertigt werden konnten. Ein Großauftrag einer Eisenbahngesellschaft sicherte bereits kurz nach der Gründung das Unternehmenswachstum ab, erforderte jedoch durch neue Werkzeuganforderungen eine neue Unternehmensausrichtung, eine Aufnahme von Teilhabern und einen geänderten Firmennamen. Daraus entstand der Markenname EMUGE, zusammengesetzt aus der Lautschrift der Anfangsbuchstaben von Moschkau und Glimpel.

Der Weg zum Systemanbieter

Richard Glimpel war bewusst, dass die Abstimmung des Werkzeugsystems entscheidenden Einfluss auf die Produktivität ausübt und ergänzte deshalb das Produktprogramm 1928 mit Werkzeughaltern und 1950 mit dem Spieth-System zur Werkstückspannung. 1953 folgte das Patent für den steilspiralgenuteten Gewindebohrer, bis heute die maßgebende Geometrie für die Innengewindefertigung in Grundlöchern.

In gemieteten Räumen in der Nürnberger Straße in Lauf startete Richard Glimpel zusammen mit drei Mitarbeitern seine Werkzeugproduktion.

Helmut Glimpel, Sohn des Firmengründers und – gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Gerhard Knienieder – heutiger Geschäftsführer, begann 1956 seine Laufbahn im Unternehmen. Durch den Erwerb der Firma FRANKEN 1958 wurde das Produktprogramm mit Fräswerkzeugen ergänzt und der Grundstein für eine Unternehmensgruppe gelegt. Mit der Erweiterung um neue Geschäftsfelder entwickelte sich EMUGE-FRANKEN zum Systemanbieter von Präzisionswerkzeugen in der Gewindeschneid-, Bohr-, Prüf-, Spann- und Frästechnik.

Kundennähe stets vor Augen

„Ein Kunde ist jemand, der uns seine Wünsche bringt. Unsere Aufgabe ist es, diese Wünsche gewinnbringend für ihn und uns zu erfüllen.“ An diesem Credo Richard Glimpels zur Kundennähe orientierte sich sein Sohn Helmut Glimpel nicht nur mit der Ausweitung des Produktprogramms, sondern auch mit der Gründung neuer Vertriebs- und Produktionsstandorte.

Der Einschnitt-Gewindebohrer mit Schälanschnitt, den Richard Glimpel 1920 entwickelte, revolutionierte die maschinelle Gewindefertigung mit nur noch einem Drittel der Fertigungszeit.

Der ersten Auslandniederlassung 1983 in den USA folgten weitere Vertriebsniederlassungen in allen weltweit bedeutenden Industrienationen, von denen einige auch über Produktionsstätten für den lokalen Markt verfügen. Vor Ort stehen neben der Vertriebsmannschaft auch EMUGE- oder FRANKEN-Techniker zur Verfügung, die von Lauf oder Rückersdorf aus an jeden Ort der Welt reisen, um Kunden mit der optimalen Werkzeuglösung zu versorgen. Sollten Standardwerkzeuge dafür nicht ausreichen, werden die Werkzeuge auch kundenindividuell gefertigt.

Mit Innovationen in die Zukunft

Die Unternehmerfamilie heute.

Innovationen prägen das ganze Jahrhundert der Firmengeschichte. Der Erfindergeist spiegelt sich insbesondere in den zahlreichen Patenten wider, die seit Firmengründung regelmäßig erteilt wurden und zu denen auch die neuesten Entwicklungen wie FRANKEN Cut&Form, EMUGE Punch Tap oder EMUGE Taptor zählen. Sogar bei technisch eher ausgereiften Gewindeformern konnten einzigartige Geometrieverbesserungen verwirklicht werden, wie die Patentanmeldung des EMUGE InnoForm Steel-M zeigt. Die Umsetzung solcher Meilensteine verdeutlicht, dass die Unternehmenswerte Innovation-Präzision-Nähe auch gelebt werden.

Der Anspruch von EMUGE-FRANKEN, zusammen mit den Kunden sinnvolle Lösungen zu entwickeln, spiegelt sich in praktizierter Kundennähe und Offenheit für Neues wider. Dafür werden auch produktionsseitig entsprechende Voraussetzungen geschaffen. Ein deutliches Signal ist der gerade beginnende 20000m² Neubau gegenüber der heutigen Firmenzentrale in Lauf, der ab 2023 neue, großzügige Produktionskapazitäten bieten wird. Auch personell sind Kontinuität und langfristige Ausrichtung des Familienunternehmens gewährleistet – die nächste Generation der Unternehmerfamilie steht bereits in den Startlöchern.

Kontakt:

www.emuge-franken.com