Trochoidal produktiver

Horn und DP Technology gehen neue Wege beim Schruppfräsen

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Bei der trochoidalen Bearbeitung im Beispiel wird ein Alublock mit 20 mm Eingriffstiefe zerspant. (Bild: Droysen)

Der enorme Kostendruck zwingt die Hersteller, konventionelle Bearbeitungsstrategien, insbesondere das Schruppen von schwer zerspanbaren Materialien, zu überdenken. Das ProfitMilling, wie die zusammen mit Horn entwickelte trochoidale Bearbeitungsweise des Softwareanbieters DP Technology genannt wird, zeigt dabei neue Wege beim Schruppfräsen.

Begonnen hat die Thematik vor etwa drei Jahren durch Kontakt zwischen Horn und Esprit. Esprit ist die CAM-Software, die DP Technology anbietet. Das trochoidale Fräsen, ursprünglich entwickelt für die Bearbeitung schwer zerspanbarer Materialien, kann aber auch bei anderen Werkstoffen, wie zum Beispiel bei Gehäusedeckeln aus Aluminium, genutzt werden. Diese Strategie erlaubt eine Schruppbearbeitung, die intelligentere und effizientere Werkzeugwege erstellt. Sie entfernt mehr Material in kürzerer Zeit ohne jeglichen Qualitätsverlust. Trochoidales Fräsen erzielt Zeiteinsparungen bis zu 75 Prozent und erhöht die Werkzeugstandzeit erheblich. Die ProfitMilling-Strategie kombiniert Eingriffswinkel, Zerspanungsvolumen, seitlichen Schnittdruck und Maschinenbeschleunigung zu einer fortschrittlichen Technologie für ein optimales Ergebnis.

Vorteile des trochoidalen Fräsen gegenüber traditionellem Taschenfräsen durch:

– reduzieren der Zykluszeit um bis zu 75 Prozent
– erhöhen der Werkzeugstandzeit um bis zu 500 Prozent
– verkürzte Programmierzeit
– weniger Energieverbrauch aufgrund kürzerer Maschinenzykluszeit
– Produktivitätsverbesserung auch für Maschinen mit geringer bis mittlerer Spindelleistung
– verfügbar für 2/2,5/3/4/5-Achsen-Schruppbearbeitungen
– größere Tiefenzustellung bei gleichzeitig erhöhtem Vorschub
– dynamische Vorschubgeschwindigkeit

Das fertige Gehäusebauteil wird zum Großteil trochoidal geschruppt. (Bild: Droysen)

Statt nur einen Bearbeitungsparameter zu kontrollieren, überwacht das Verfahren verschiedene wichtige Schnitt- und Maschineneigenschaften. Der Werkzeugweg errechnet sich aus Zerspanungsvolumen und seitlichem Schnittdruckt, hält aber den Werkzeugeingriffswinkel und den Materialabtrag in einer definierten Bandbreite. Die Vorschubgeschwindigkeit passt sich dynamisch an den Werkzeugweg an und wird entsprechend der Maschinenfähigkeiten optimiert. Dadurch entstehen niedrigere Temperaturen, die vielfach auch Minimalmengenschmierung oder auch Trockenbearbeitung ermöglichen.

ProfitMilling erzeugt gleichmäßige Werkzeugwege. Das beinhaltet ebenso gleichmäßige Übergänge und Zustellungen. Besonderheiten sind ein konstanter Werkzeugeingriffswinkel und eine hohe Prozesssicherheit. Zudem ist die gesamte Werkzeugschneide nutzbar, woraus sich höhere Werkzeugstandzeiten ergeben.

Horn auf der Intec 2017 in Halle 3, Stand G04/H03.

Kontakt:
www.phorn.de