Ressourceneffiziente Technologie Made in Sachsen

Das Forschungsprojekt »blueS« zieht Bilanz

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Am 8. Mai stellte die Initiative Ressourceneffiziente Fertigungssysteme und Technologien »blueS« im Rahmen einer Veranstaltung am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU die Ergebnisse aus fünf Jahren Forschung- und Entwicklungsarbeit vor. In insgesamt fünf Handlungsfeldern entstanden unter Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und gemeinsam mit sächsischen Unternehmen Innovationen zur Energie- und Ressourceneinsparung auf der Straße, Schiene und in der Luft.

In einem Forschungsprojekt entstand ein Leichtbau- und Fertigungskonzept für einen Schnellzug
Rund 125 geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft und Industrie waren zur Ergebnispräsentation an das Fraunhofer IWU nach Chemnitz gekommen

In den Handlungsfeldern »blue energy«, »blue car«, »blue train«, »blue plane« und »blue production-system« entstanden ressourceneffiziente Lösungen, vor allem fürdie Produktion kompletter Antriebe und Strukturbaugruppen im Fahrzeugbau. Insgesamt sind 35 Verbundpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft an blueS beteiligt. In einem Projektverbund des Fraunhofer IWU sowie der a.i.m. GmbH Werkzeugbau in Lengefeld und der Karosseriewerke Dresden GmbH wurden neuartige, thermisch stoffschlüssige Hybridfügetechnologien für blechförmige Karosseriebaukomponenten in Multi-Material-Bauweise (Stahl-Aluminium, Aluminium-Magnesium und Stahl-Magnesium) entwickelt. Damit soll beispielsweise aktuellen Leichtbau-Entwicklungstrends im Automobilbau entsprochen werden, der zunehmend auf die Kombination von Vorteilen verschiedenster Materialien setzt.

In einem weiteren Verbundvorhaben entwickelte die Käppler & Pausch GmbH aus Neukirch gemeinsam mit dem IWU eine neuartige Prozesskette zur Herstellung von großen Bauteilen und Baugruppen aus Stahl- oder Aluminiumblech unter Anwendung inkrementeller Umformverfahren. Damit können besonders komplexe Bauteilgeometrien hergestellt und Werkzeugkosten eingespart werden. Das Verfahren wurde bereits erfolgreich bei der Herstellung von Gehäusekomponenten für Windkraftanlagen eingesetzt.

Das Thema Leichtbau stand in einem weiteren Forschungsprojekt des Fraunhofer IWU, der Voith Engineering Services, der MFPA Leipzig sowie KUKA Systems im Fokus. Gemeinsam wurde ein Leichtbau- und Fertigungskonzept für einen Schnellzug entwickelt. Die Wissenschaftler setzten statt den konventionellen Materialien GFK und Aluminium auf Sandwichstrukturen aus Aluminiumschaum, mit der eine Gewichtseinsparung von 20 Prozent gegenüber der konventionellen Fertigung erzielt werden konnte. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Projekte mit einem Gesamtkostenvolumen von 14,3 Mio Euro im Rahmen seiner EFRETechnologieförderung mit rund 9,2 Mio Euro unterstützt.

»Auf die sinkende Verfügbarkeit von Ressourcen und die damit verbundenen Gefahren für den Wirtschaftsstandort hat Sachsen frühzeitig reagiert«, erklärt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst rief bereits vor fünf Jahren die Initiative Blue Saxony, kurz blueS, ins Leben. Die Ergebnisse legen wichtige Grundlagen, um Ressourcen effizient einzusetzen, Energie zu sparen, Rohstoffe komplett auszunutzen und sogar wieder neu aufzuarbeiten – das werden die Erfolgsfaktoren für die Industrie der Zukunft sein.«

Kontakt:

www.iwu.fraunhofer.de