Reibpräzision gepaart mit Materialeffizienz

Strikt modular konzipierte Feinstbearbeitungsreibahle spart durch einen Voll-Cermet-Kopf  Werkzeug- sowie Wechselkosten und bietet zudem eine bis zu 30% höhere Standzeit

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Bild 1 zeigt die schematische Darstellung des neuen modularen Reibahlensystems mit den drei Hauptkomponenten Schneidwerkzeug (gefügte Einheit aus Stahlkörper und kurzem Voll-Cermet-Kopf), Schutzhülse aus Stahl, Spannhülse aus Stahl mit Dichtring.


Bild 2 zeigt das neue Reibahlensystem mit Cermet-Kopf als komplett und betriebsbereit montierte Wechseleinheit.
Bild 3 zeigt eine modulare Cermet-Feinstbearbeitungsreibahle im Einsatz beim Reiben eines Testwerkstücks im Zerspanungstechniklabor von HAM.
 

Das Problem kennen alle Hersteller von Präzisionswerkzeugen: Die knapper werdenden und sich in den Händen einiger weniger Lieferanten befindenden Ressourcen an Rohmaterialien, stellen für die Beschaffung eine immer größere Herausforderung dar. Weitergedacht, wird damit auch die Lieferfähigkeit, bezüglich Standard- und spezifischer Sonderwerkzeuge, mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Diese Problematik ließ die Entwicklungs-Ingenieure der Firma HAM Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas Maier GmbH, 88477 Schwendi-Hörenhausen, nicht ruhen, weshalb sie über Alternativen nachsannen. Bereits in der Problemanalyse zerlegten sie z. B. Voll-Cermet-Werkzeuge buchstäblich in ihre funktionalen Bestandteile und kamen so auf die Idee, eine modulare Feinstbearbeitungsreibahle zu konstruieren. Während die herkömmliche Reibahlen-Ausführung auf einem nicht demontierbaren Komplettwerkzeug beruht, bei der ein Voll-Cermet-Stab in einen Stahlschaft gefügt ist und im Verschleißfall das Komplettwerkzeug in den Schrott wandert, sieht das bei der neuen modularen Reibahle ganz anders aus.

Diese besteht nämlich aus den drei Hauptelementen Spannhülse, Deckungshülse und Schneidwerkzeug (Reibahle). Das komplette Reibwerkzeug wiederum ist in einem Standard- Dehnspannfutter aufzunehmen und zu spannen. Das modulare Konzept der Reibahlen für die Feinstbearbeitung erlaubt es, zum einen die Reibwerkzeug-Komponenten zusammen zu setzen bzw. bei Bedarf wieder zu demontieren. Zum anderen können im Verschleißfall die benötigten Komponenten einzeln beschafft werden, wodurch die Werkzeugkosten verringert werden. Da das Werkzeugsystem auch eine Zentralkühlung zur direkten Lenkung des Kühlmittelstrahls an die Schneiden integriert, ist eine zielgerichtete Schmierkühlung gegeben. Diese wirkt sich natürlich sehr positiv auf das Verschleißverhalten der Schneiden aus und führt am Ende zu verringerten Werkzeug-Wechselzyklen. Bearbeitungsversuche im industriellen Umfeld brachten Standzeit-Erhöhungen im Bereich von 30%, und das bei gleicher oder sogar besserer Bohrungsqualität!

Die Vorteile der in modularer Bauweise gefertigten Feinstbearbeitungsreibahlen liegen auf der Hand. Einerseits helfen der Stahlschaft und der nur sehr kurze Voll-Cermet-Kopf Material und damit Kosten zu sparen. Andererseits sind die weiteren Basis-Komponenten Spann- und Schutzhülse für den wiederholten Einsatz bestimmt. Drittens lässt sich der Voll-Cermet-Kopf nachschleifen, und viertens kann die Aufspannung in der Maschine mit Hilfe eines standardisierten Dehnspannfutters erfolgen. Die Werkzeugkonstruktion mit dem gefügten Stahl-Grundkörper ist für das Hochgeschwindigkeits-reiben ausgelegt und in verschiedenen Durchmessern (aktuell 10, 12, 16, 20 mm) lieferbar. Das von HAM komplett neu entwickelte modulare Reibahlensystem ist zum EU-Patent angemeldet und auf Anfrage lieferbar.

Kontakt:

www.ham-tools.com