Der Anlagenbau zur Gewinnung fossiler und erneuerbarer Energien ist ein expandierender Zukunftsmarkt – auch für die Röhm GmbH in Sontheim an der Brenz. Denn angesichts des ständig steigenden Energiebedarfs werden sowohl für die petrochemische Industrie als auch für die Herstellung von Windkraftanlagen modernste „Große Spannmittel“ benötigt. Dazu hat Röhm in Dillingen eigens eine neue Fertigungshalle errichtet und stärkt so nicht nur den Standort, sondern ist für kommende globale Marktanforderungen in diesem Segment bestens gerüstet.
Die neue Produktionshalle mit 1650 Quadratmetern Grundfläche im Röhm Werk Dillingen ist optimal ausgelegt auf die Anforderungen einer modernen Fertigung von Großen Spannfuttern. Beeindruckende Superlative sind hier an der Tagesordnung. Die speziell an die Anforderungen von Röhm angepasste neue Portal Dreh- und Fräsmaschine ist ausgelegt zur Bearbeitung von Werkstücken bis zu vier Meter Durchmesser und einem Gewicht von bis zu 25 Tonnen, bei einem Eigengewicht der Maschine von 108 Tonnen. Dafür wurde ein spezielles Fundament aus 180 Tonnen Eisen und Stahl erstellt. Trotz der Dimensionen erreicht die Maschine beispielsweise bei der Bearbeitung von großen Spannfutter-Körpern eine Genauigkeit der Toleranzklasse 6. „Und das bei einer Gewichtsbewegung von rund 25 Tonnen“,
unterstreicht Werksleiter Georg Röhm. „Man muss sich das mal vorstellen: Bei 7 Millimetern Vorschub
produziert die Spezialmaschine Späne wie Flacheisen!“
Moderne innerbetriebliche Logistik
Beim Bau der neuen Halle wurde ein großes Fertigteilelager mit integriert. Georg Röhm setzte hier seine Vorstellungen einer rationellen Produktion der kurzen Wege um. Denn vom zentral gelegenen Hochregallager mit ca. 4.500 Stellplätzen können alle Montagelinien des Werkes wie beispielsweise „Große Futter“, „Schraubstöcke/Greifer“ oder „Kraftspannfutter“ auf kürzestem Weg und in kürzester Zeit mit den notwendigen Komponenten versorgt werden. Das spart Zeit, senkt die Stückkosten und erhöht die Transparenz.
Mächtige Kolosse
Die hohen Investitionen von rund fünf Millionen Euro kommen nicht von ungefähr. Wirtschaftliches Zerspanen auch großer Werkstücke bedingt bedarfsgerechtes Spannen der immer komplizierter werdenden Werkstücke im Rahmen ausgeklügelter Herstellungsprozesse. Georg Röhm: „Dynamik und Herausforderung spiegeln sich dabei in neu entwickelten Röhm-Spannmitteln wider. Was Röhm mit den großen Spannfuttern realisiert, entspricht prinzipiell exakt dem, was zur Bearbeitung für große Werkstücke benötigt wird.“
So ist Röhm indirekt mit dabei, wenn es gilt, z.B. die Visionen von der unerschöpflichen Windenergie in Elektrizität umzusetzen. Nicht nur die beeindruckenden Rotoren sind dafür erforderlich, zum Herz der Anlage gehören – unsichtbar für den Außenstehenden – nebst dem Generator auch große Lager und Getrieberäder. Speziell hierfür liefert Röhm unter anderem kraftbetätigte 12 Backen Ausgleichsfutter mit Durchmessern bis zu 5.500 mm.
Des weiteren liefert Röhm Spannzeuge modernster Technologie für die Bearbeitung der Bohrrohre, Bohrkronen und Muffen die in der Ölindustrie eingesetzt werden.
Georg Röhm: „Die Herstellung solcher kolossalen Spannfutter erfordert von der Idee und dem ersten Strich der Konstruktion an qualifizierte Erfahrung, Können und Fertigungskompetenz. Das sind Eigenschaften, die Röhm bei vielen Projekten in der Welt der Spanntechnik permanent auszeichnen.“
Röhm ist durch seine großen Winkelhebelfutter mit 1.600 mm Außendurchmesser auch im Bereich Rad Schiene Systeme am Erfolg dieser ressourcenschonenden Form der Mobilität beteiligt. Denn die Hersteller benötigen zum sicheren Spannen der großen Räder, Radreifen und Spurkränze ausgereifte und zuverlässige Spanntechnik.
Fazit:
Röhm blickt auf eine nahezu 100-jährige Erfolgsgeschichte zurück und hat seine weltweite Spitzenstellung als Spannmittelhersteller dabei kontinuierlich ausgebaut. Durch die Kapazitätserweiterung im Zweigwerk Dillingen ist das Unternehmen auch für die Zukunft bestens aufgestellt.
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