AMB 2006 erneut mit Rekordbeteiligung

Wichtigste Branchenmesse in Süddeutschland baut Marktposition weiter aus – Neue Messe bietet künftig ideale Rahmenbedingungen

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Ohne die Werkzeugmaschine, die auch gerne als „Mutter aller Maschinen“ bezeichnet wird, gäbe es die meisten Produkte und Maschinen nicht. Insofern sind Werkzeugmaschinen von essentieller Bedeutung für die technologische Weiterentwicklung einer Volkswirtschaft. Baden-Württemberg ist gewissermaßen die deutsche „Hochburg“ der Werkzeugmaschinenindustrie und die Messe Stuttgart das „Schaufenster“ dieser erfolgreichen Industrieregion, befindet sie sich mit ihrem Standort doch mitten im Markt. Die AMB, Ausstellung für Metallbearbeitung, ist seit über 20 Jahren die bedeutendste Fachmesse der Branche in Süddeutschland. Sie ist Branchentreff, Marktplatz und Impulsgeber für die Werkzeugmaschinen- und Präzisionswerkzeugindustrie und wichtige Drehscheibe für den Informationsaustausch zwischen Ausstellern, Fachbesuchern, Forschungsinstituten, Verbänden und Universitäten.

Zur AMB 2006 haben sich bisher mehr als 800 Aussteller fest angemeldet. Bis zum Messestart am 19. September 2006 werden es wieder rund 900 Aussteller und 150 vertretene Firmen sein die in den wie immer völlig ausgebuchten Stuttgarter Messehallen auf 50.000 Quadratmetern Bruttoausstellungsfläche ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen. Jeder fünfte von ihnen kommt aus dem Ausland. Neben Deutschland sind Aussteller aus 19 weiteren Ländern vertreten, vorwiegend aus Europa, aber auch aus Übersee (USA, Brasilien, Republik Korea, Japan, Taiwan). Das größte Auslands-Ausstellerkontingent kommt aus der Schweiz, gefolgt von Italien und Österreich.

Drei Hauptausstellungsbereiche bilden das Rückgrat der AMB: spanende und abtragende Werkzeugmaschinen sowie Präzisionswerkzeuge. Der Bereich Umformtechnik wird nicht abgebildet. Entsprechend zeigen die meisten Aussteller Produkte für die spanende Bearbeitung (36 Prozent), gefolgt von Präzisionswerkzeugen (35 Prozent). Darüber hinaus sind aber auch die Bereiche C-Techniken, flexible Fertigung, Lasertechnik, Messtechnik und Qualitätssicherung, Roboter, Werkstück- und Werkzeughandhabungstechnik, Software, Rechnersysteme und Peripherie, Bauteile, Baugruppen und Zubehör abgedeckt. Die Messe Stuttgart erwartet zur AMB 2006 rund 50.000 Fachbesucher aus insgesamt 60 Ländern. Unterstützt wird die Messe aktuell vom VDMA Fachverband Präzisionswerkzeuge, der ideeller Träger der AMB ist. Ab der AMB 2008 wird sich als weiterer ideeller Träger auch der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW) dazu gesellen. Vertreten sind auf der AMB wie jedes Jahr Marktführer aus aller Welt.

Zur Besucherzielgruppe der AMB zählen Geschäftsführer, leitende Angestellte, Fertigungsplaner, technische Leiter, Meister sowie alle Fertigungsmitarbeiter aus den klassischen Anwenderbereichen der Metallbe- und –verarbeitung, vor allem aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der EBM-Industrie, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Elektroindustrie und dem Formenbau.

Umfangreiches Rahmenprogramm stellt neue Technologien und Dienstleistungen vor

Die AMB ist jedoch mehr als eine reine Fachmesse. Sie ist gleichzeitig auch eine Plattform des Informationsaustausches für die Branche, stellt neueste Entwicklungen vor und unterstützt Aussteller und Besucher auf vielfältige Weise in ihrem Bemühen, auch weiterhin am Markt erfolgreich zu sein. Ein umfangreiches Rahmenprogramm, orientiert an den Bedürfnissen der Anwender und thematisch entsprechend breit gefächert, trägt mit dazu bei.

– Die Universität Stuttgart veranstaltet ihr „Fertigungstechnisches Kolloquium“ im Rahmen der AMB. Bei dieser Veranstaltung berichten Experten aus Forschung und Praxis über die aktuellen Trends im Werkzeugmaschinenbau.

– Das Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen PTW der Technischen Universität Darmstadt organisiert ein „Innovationsforum Hochgeschwindigkeitsbearbeitung / Hochleistungszerspanung“ mit begleitender Sonderschau, denn das Rationalisierungspotenzial von HSC und HPC ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

– Ebenfalls um Einsparpotenziale geht es beim Thema Trockenbearbeitung. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg bietet hierzu einen Beratungstag und geführte Besuchertouren auf der AMB an.

– „Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit“ ist ein Anliegen der Süddeutschen Metallberufsgenossenschaft, präsentiert auf einer Sonderschaufläche und in einer Vortragsreihe.

– „Innovationsforum Werkzeugtechnik“ stellt aktuelle Trends und Anwenderlösungen aus allen Bereichen der Metallbe- und -verarbeitung vor.

– Gebrauchte Werkzeugmaschinen können auf der AMB aufgrund von Platzmangel leider nicht gezeigt werden.

– Bereits zum 3. Mal wird der Wettbewerb „Dreher des Jahres“ veranstaltet, der zum Ziel hat, dem Facharbeitermangel in diesem für die Produktion so wichtigen Berufszweig entgegen zu wirken.

– Der VDMA möchte ebenfalls etwas für qualifizierten Nachwuchs tun und veranstaltet wieder seine „Think.Ing-Nachwuchsinitiative“, die Schülern einen Einblick in die Metallberufe geben und sie zu einem Ingenieursstudium animieren will.

– Die Handwerkskammer Stuttgart veranstaltet zum 2. Mal „B2Fair“, ein Unternehmertreffen mit Kooperationsbörse. Interessierte Aussteller und Besucher können im Vorfeld ihre Unternehmensprofile und Anforderungen in einer Matching-Software im Internet eingeben und während der Messe dann mit den passenden Geschäftspartnern Gespräche aufnehmen.

– Die CAT.PRO, Fachmesse für innovative Produktentwicklung, Daten- und Prozessmanagement, findet schließlich ebenfalls parallel zur AMB statt, im Messe-Congresscentrum B. Beide Messen – AMB und CAT.PRO – können mit einer Eintrittskarte besucht werden.

Leit- und Wachstumsbranchen konzentrieren sich in Baden-Württemberg

Wenn die Werkzeugmaschine die „Mutter aller Maschinen“ ist, dann ist Baden-Württemberg fraglos das „Mutterland“ der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie. 45 Prozent aller deutschen Werkzeugmaschinenhersteller haben ihren Sitz im Land, darunter viele Weltmarktführer. Diese zumeist mittelständisch geprägten Unternehmen exportieren fast doppelt so viele Werkzeugmaschinen wie die USA. Damit gilt Baden-Württemberg als das Kernland der Werkzeugmaschinenbauer. Aber nicht nur das, denn auch die Abnehmer und damit die klassischen Anwenderbranchen wie der Fahrzeugbau, der Maschinen- und Anlagenbau, die Elektronische und Feinmechanische Industrie sowie die Eisen- und Metallverarbeitung sind ebenfalls hier zu hause. Dahinter verbergen sich so klingende Namen wie Daimler-Chrysler, Porsche, Bosch, SAP, Stihl, Fischer, Trumpf und viele mehr.

Die Region Stuttgart ist mit 140.000 hier ansässigen Unternehmen einer der bedeutendsten Wirtschaftsräume Europas. Rund 850.000 Menschen, das sind 17 Prozent aller Beschäftigten, arbeiten allein in den Branchen Maschinen- und Fahrzeugbau, Metallverarbeitung und Elektrotechnik und damit in den Hauptanwenderbranchen der AMB. Diese Branchen zählen laut dem „Zukunftsatlas 2006“des renommierten Institutes für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung Prognos zu den Leit- und Wachstumsbranchen Deutschlands. Gerade in Baden-Württemberg sind diese Zukunftsbranchen im Vergleich zur übrigen Republik überdurchschnittlich stark vertreten, wie die rosa bis roten Flächen im Schaubild eindrucksvoll zeigen. Hier zeigt sich, welches Potenzial an Fachbesuchern in der Region und ihrem direkten Umland vorhanden ist.

Beste Aussichten also für die AMB 2006, die sich mit dieser Wirtschaftskraft, kombiniert mit Marktnähe und Anwenderpräsenz, als Werkzeugmaschinenmesse mitten im europäischen Markt für Metallbearbeitung und Fertigungstechniken empfiehlt. Und zwar für Besucher als auch Aussteller gleichermaßen. Besucher finden im Kernland des Werkzeugmaschinenbaus namhafte Anbieter, die vor allem im aufwändigen Sondermaschinenbau zur Weltspitze zählen. Sie sind allesamt sehr stark exportorientiert und liefern, von China und USA abgesehen, vor allem in den europäischen Wirtschaftsraum. Aber auch Aussteller können profitieren, denn Deutschland konnte seinen Werkzeugmaschinenimport im Jahr 2005 um 11 Prozent steigern, so die neuesten Zahlen des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VWD). Unter den 15 Top-Lieferländern waren alle in der Lage, ihr Geschäft auszuweiten. Und wie schon erwähnt sitzen viele der Käufer dieser Maschinen in Baden-Württemberg.

Der deutsche Werkzeugmaschinenbau konnte seine Produktion im Jahr 2005 steigern und erzielte mit einem Zuwachs von 8 Prozent ein Geschäftsvolumen von 10,3 Mrd. Euro, inklusive dem Ersatzteil- und Dienstleistungsgeschäft. Ebenfalls sehr positiv verlief das Geschäft für die deutsche Präzisionswerkzeugindustrie. Sie konnte 2005 einen Gesamtumsatz von 8,3 Mrd. Euro verbuchen und damit 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen.

Die AMB ist auf dem alten Messegelände am Stuttgarter Killesberg längst an ihre Grenzen gestoßen. Sie braucht dringend mehr Platz und eine zeitgemäße Infrastruktur. Mit dem Bau der Neuen Messe Stuttgart ist dieses neue Schaufenster auf den Weg gebracht. Wo könnte es besser angesiedelt sein als in der Heimat der Hersteller selbst, in Baden-Württemberg? Warum? Weil Innovationen immer in ganz engem Zusammenhang mit dem Umfeld stehen, in dem sie entstanden sind. Da ist es nur allzu verständlich, dass Unternehmen ihre Entwicklungen und Erfindungen am liebsten vor der eigenen Haustüre, im eigenen Land zeigen wollen, weil hier die Wurzeln ihrer Schaffenskraft liegen.

Ab Herbst 2007 steht die Neue Messe Stuttgart offiziell zur Verfügung. Unmittelbar am Flughafen Stuttgart angesiedelt und perfekt angeschlossen an weitere wichtige Verkehrsträger zählt dieser neue Messeplatz dann zu den modernsten Europas. Die Neue Messe Stuttgart wird fast doppelt so groß sein wie die alte und über 100.000 Quadratmeter Hallenfläche verfügen – verteilt auf sieben Standardhallen mit je 10.000 Quadratmetern, eine multifunktionale Hochhalle mit 25.000 Quadratmetern und eine Halle mit 5.000 Quadratmetern. Zur Neuen Messe gehört auch das Internationale Congresscenter Stuttgart (ICS) mit einzigartig variablem Raumkonzept und einer Gesamtkapazität von 9.300 Plätzen. Besonders spektakulär ist das in Form einer ausgestreckten Hand gebaute Messe-Parkhaus über der Autobahn A8. Mit dem neuen, rund 806 Mio. Euro teuren Gelände will der mitten in Europas Exportregion Nr. 1 gelegene Messeplatz Stuttgart auch international in neue Dimensionen vorstoßen.
Schon jetzt zählt die Messe Stuttgart mit bis zu 40 Eigenveranstaltungen und 20 Gastmessen im Jahr zu den Top Ten Messeplätzen in Deutschland. Der Fokus auf nationalen und internationalen Hightech- und Investitionsgüter-Fachmessen mit zum Teil mehr als 50 Prozent Auslandsanteil soll auch künftig beibehalten und gemeinsam mit namhaften Partnern weiter ausgebaut werden.

Quelle: Messe-Stuttgart