Deutsche Werkzeugmaschinenbauer stellen größte Auslandsbeteiligung zur CIMT 2005 in Beijing

China auch künftig Leitmarkt

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160 deutsche Werkzeugmaschinenhersteller haben sich bei der CIMT 2005, der größten Messe für die Fertigungstechnik in China, präsentiert. Im Rahmen einer offiziellen Gemeinschaftsbeteiligung der Bundesrepublik Deutschland belegten sie rd. 3 800 m² Nettoausstellungsfläche und stellten damit mit Abstand die größte ausländische Beteiligung.

Mindesten 140 000 Messebesucher wurden vom 11. bis 17. April bei der CIMT 2005 gezählt. Die deutschen Aussteller erfreuten sich eines riesigen Besucherandrangs. Sie waren sowohl mit der Zahl der Besucher als auch mit der Qualität der Anfragen überaus zufrieden. Das teilt der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Sprecher der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie, in Frankfurt am Main mit.

China stürmt an die Spitze deutscher Exportmärkte für Werkzeugmaschinen

2004 war China erstmals der wichtigste Exportmarkt für die deutschen Werkzeugmaschinen vor den USA. Maschinen im Wert von 770 Mio. Euro gingen in das Land des Drachens. Das entsprach einem Zuwachs von 51 Prozent. Der zweitwichtigste Markt USA nahm demgegenüber für „nur“ 714 Mio. Euro Werkzeugmaschinen ab. Damit war die Volksrepublik einer der wesentlichen Treiber für den deutschen Werkzeugmaschinenexport. Beeindruckend ist das Entwicklungstempo, mit dem sich China diese Position erarbeitet hat. Noch im Jahr 2000 nahm das Land erst 3,5 Prozent der deutschen Ausfuhren auf; 2004 waren es bereits 14 Prozent.

China behält Leitmarktfunktion

Auch für die Zukunft rechnet der VDW damit, dass China seine Leitmarktfunktion für die deutschen Anbieter behalten wird. Die Bestellungen zogen im vergangenen Jahr ausgehend von einem sehr hohen Niveau nochmals um 7 Prozent an. China lag damit auf Platz 2 der wichtigsten Kunden.

2005 dürfte der Höhepunkt der Großaufträge aus der Automobilin-dustrie, die in den vergangenen Jahren enorme Erstinvestitionen vorgenommen haben, jedoch überschritten werden. Die Hoffnungen richten sich daher auf Kapazitätserweiterungen bei den Fahrzeugherstellern und ausgedehnte Verlagerungsprozesse auf qualifizierte Zulieferer. Letzteres wird den Markt verbreitern. Damit wird eine Qualitätsverbesserung auf breiter Front notwendig, die vermehrt Absatzchancen für deutsche Hersteller bietet.

Entsprechend nimmt die Bedeutung liquider chinesischer Privatfirmen mit oft mittelständischem Charakter zu. Sie stellen mittlerweile rund 40 Prozent der Kunden mit steigender Tendenz. Joint-venture-Unternehmen mit ausländischen Partnern machen ca. ein Drittel der Abnehmer aus, Staatsbetriebe nur noch ein Fünftel.

Der chinesische Werkzeugmaschinenverband CMTBA erwartet für die kommenden Jahre eine gebremste Nachfragedynamik. Während der Verbrauch von Werkzeugmaschinen seit 1998 regelmäßig um 15 bis 20 Prozent jährlich gewachsen ist, erscheinen in den nächsten sechs Jahren durchschnittlich 4 bis 6 Prozent realistisch. Die chinesischen Hersteller erwarten für sich 2005 eine 10 bis 15 Prozent höhere Eigenproduktion – nach 30 bis 35 Prozent Steigerung in den Jahren 2003 und 2004.

Nach Einschätzung des VDW wird das Qualitätsniveau der chinesi-schen Werkzeugmaschinenproduktion schneller zunehmen als erwartet.