Neu: Messen mit Lichtgeschwindigkeit

Optische Ebenheitsmessung im Nanobereich

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Das neue optische Ebenheitsmessverfahren des Göttinger Messtechnikspezialisten Mahr löst die zeitintensive Interferenzprüfung mit Planglas oder Tastschnittverfahren ab.
Flächenhafte Lasermessung wird mit dem MarForm OPX 50 jetzt auch in der mechanischen Fertigung zum Standard.
Mit der neuen Entwicklung des MarForm OPX 50 zur optischen Ebenheitsmessung bringt Mahr nicht nur eine bemerkenswerte Produktinnovation. Mahr leistet so auch einen weiteren wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Fertigungsmesskosten ohne Qualitätseinbuße. Der fertigungsnahe Einsatz des Geräts macht es möglich, das µm an Ort und Stelle zu messen.
Flächenhaft eine Million Messpunkte in vier Sekunden, objektiv absolute Einzelwerte und die Messgenauigkeit <0,1 µm sind nur einige der Highlights des MarForm OPX 50. Das Verfahren ist für die Beurteilung ebener, gerichtet reflektierender ("spiegel-glatter") Prüflinge geeignet. Der Arbeitsbereich ist für Werkstückdurchmesser von 2 mm bis 150 mm großzügig dimensioniert. Prüflinge aus Glas, Metall, Keramik und Kunststoff werden problemlos gehandelt. Die speziell für das Gerät konzipierte Software kann einfach und schnell auf die Bedürfnisse des Anwenders abgestimmt werden. Dadurch lassen sich Messvorgänge individuell visualisieren; außerdem werden die Messergebnisse nach aktuellen QM-Kriterien dokumentiert. Das MarForm OPX 50 ist eine weitere Innovation des Göttinger Messtechnologie Pioniers. Mit dieser marktorientierten Produktentwicklung hat Mahr erneut konkrete Anforderungen namhafter Bedarfsträger der Wirtschaft in ein anwendungsreifes Produkt umgesetzt.

Mit diesem Produkt setzt die Mahr Gruppe einen weiteren Meilenstein im weiten Feld der Nanotechnik. Die zahlreichen aktiven Nano-Forschungsvorhaben in Deutschland unterstreichen eindrucksvoll die Bedeutung dieser zukunftweisenden Technologie. Dass es zur aktuellen Situation jedoch von kompetenter Seite der Wirtschaft auch Vorbehalte gibt macht Mahr CEO Thomas Keidel deutlich: „Deutschland ist zwar in der Forschung weltweit Spitze, aber bei Hightech-Produkten mit nur 11% Weltmarktanteil derzeit doch weit abgeschlagen.“ Und – so Keidel weiter: „Wenn wir den Sprung von der wissenschaftlichen Forschung in die Pro-duktionsprozesse nicht schaffen, dann brauchen wir uns über die Folgen nicht zu wundern.“ In diesem Zusammenhang übt er auch Kritik an den erheblichen Investitionen in oft wenig wissenschaftliche Untersuchungen von Regierungsstellen und Institutionen: „Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Flut der teuren Technologiestudien zu Gunsten einer soliden Entwicklungsförderung eindämmt!“

Die Wirtschaft sieht erhebliche Potenziale für Anwendungen der Nanotechnologie in nahezu allen Industriezweigen, selbst bei Lowtech-Produkten. Aufnahmefähige Marktsegmente bietet nicht nur die Automobilindustrie, wo die Entwickler der weltweit agierenden Mahr Gruppe seit Jahren zu Hause sind. Erfolgreich im Einsatz ist dort berührungslos abtastende Messtechnik, die 3D Oberflächenmessungen innerhalb von Sekunden ermöglicht. Vor Mahr nahmen Rauheitsmessungen zur Dokumentation von Verschleißerscheinungen an Motorteilen oder Werkzeugen mehrere Stunden in Anspruch.

Die Nanotechnologie operiert auf einem Milliardstel Meter und folgt damit den Gesetzen der Quantenphysik. Zwei Formen von Nanosystemen sind es, die in Zukunft Bedeutung haben werden – die Fulleren und die Nanoröhren, die bis zu 50.000 mal dünner sind als ein menschliches Haar. Enorme Fortschritte kann Nanotechnologie vor allem im Bereich der Computerchips bewirken. Schon bald werden Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhren die heutigen Silizium-Transistoren in der Leistungsfähigkeit weit hinter sich lassen.

Erst vor wenigen Wochen haben Wissenschaftler den ersten funktionierenden Nanotransistor gebaut, der sich durch einen biologischen Prozess gar selbst montiert. Dabei wurde die Konstruktionsfähigkeit von DNA und die elektronischen Eigenschaften von Kohlenstoffröhren genutzt. Nachdem die Kohlenstoffröhren durch Proteine an DNA-Stränge angebunden wurden konnte der Rest des DNA-Moleküls in leitendes Kabel umgewandelt werden. An der elektrischen Leitfähigkeit wird zwar noch getüftelt – das sei aber lediglich eine Frage der Zeit, so die beteiligten Wissenschaftler.

Im medizinischen Bereich erwarten Experten durch die Nanotechnologie bereits bis 2010 in der Diagnostik erhebliche Fortschritte. Schon im Frühstadium von Krankheiten werden dann Diagnosen möglich sein, die genauere Resultate liefern als alle heutigen Verfahren. Auch die Therapien vieler Krankheiten können dann signifikant verbessert werden. Weil in der Medizin hoch genaue Messergebnisse unverzichtbar sind, ist Mahr Messtechnologie auch hier zum Begriff geworden. Nicht nur wenn es um die Rautiefenstruktur und ebenmäßige Rundheit künstlicher Hüftgelenkkugeln geht. Selbst die Dimensionen künstlicher Herzklappen können seit Jahren mit Hilfe der Mahr Multisensortechnik exakt bestimmt werden.

FDZT