Vier Tage lang INGERSOLL pur

Mitte Juni lud die INGERSOLL WERKZEUGE GMBH zur vierten Auflage der InDays4. Für das Unternehmen war die Hausmesse ein voller Erfolg: 4.529 geladene Fachbesucher kamen zum Firmensitz des Werkzeugherstellers in Haiger.

4139
Eindrücke InDays4 (Bildnachweis: INGERSOLL WERKZEUGE GMBH)

Fünf Jahre sind seit den letzten derartigen Technologietagen vergangen und die InDays4 zeigten eindrucksvoll, wie sehr sich die Anforderungen seither verändert haben. Bezeichnend ist, dass 80% der ausgestellten Maschinen automatisiert betrieben wurden. Die Lösungen variierten von kleineren Maschinen mit einfachen Greifern oder Stangenladern bis hin zu großen Bearbeitungszentren mit vollautomatischem Paletten Wechsler.

Beim ausgewählten Teilespektrum unterschiedlicher Komplexität dürfte für jeden Besucher etwas dabei gewesen sein: Dreh- und Frästeile, Schmiedegesenke, Formschieber, Verzahnungen unterschiedlicher Größe, Aerospace-Bauteile aus Titan und Aluminium, Automotive-Komponenten aus Aluminium, Guss oder Stahl, Instrumente für die Medizinindustrie und anderes mehr. Zerspant wurden im 30-Minuten-Takt reale oder etwas abgewandelte Kundenbauteile. Insgesamt 384 Live-Maschinenvorführungen (96 je Tag) in 4 Tagen!

24/7-Produktion an 365 Tagen

Ein Schwerpunkt dieser InDays4 waren die Prozessketten. Bereits 2018 zeigte INGERSOLL anhand eines Beispiels auf, welche Schritte vom Auftragseingang über Konstruktion, NC-Programmierung und Produktion bis hin zur Qualitätskontrolle sorgfältig geplant werden müssen, damit alles reibungslos funktioniert.

Auf den InDays4 wurden nun gleich fünf Prozessketten demonstriert, womit der Fokus auf Automatisierung und Digitalisierung unterstrichen wurde. Die Prozessketten sind praktikable Beispiele, wie eine Optimierung der Prozesse aufgebaut werden kann. Erklärtes Ziel ist eine 24/7-Produktion für kleinste und mittlere Losgrößen, die an 365 Tagen im Jahr läuft.

Eine entscheidende Bedeutung kommt dabei der Qualität der Daten zu. Wenn sie nicht gut ist, läuft auch die Prozesskette nicht sauber. Eindringlich wurden den Besuchern Details vermittelt, auf die es dabei ankommt, etwa die sorgfältige Dokumentation von Lagerplatz und Zustand eines jeden Werkzeugs und die Rückmeldung aller im Prozess vorgenommenen Änderungen ins System.

Aktuelle Werkzeugtrends

INGERSOLL nutzte die InDays4 auch dafür, den Besuchern aktuelle Werkzeugentwicklungen vorzustellen. Ein Trend geht hin zu kleineren Werkzeugdurchmessern sowohl für Vollhartmetallwerkzeuge als auch Wendeschneidplatten. Kleinere Platten ermöglichen mehr Schneiden auf einem Grundkörper, was die besonderen Eigenschaften modernster, dynamischer Maschinen ausnutzt. Damit werden höhere Drehzahlen und Vorschübe und zugleich eine verbesserte Prozesssicherheit möglich, die in einer automatisierten Fertigung unabdingbar ist.

Ein weiterer Trend sind Werkzeuge aus dem 3D-Drucker. Sie ermöglichen durch spiralförmige Kühlmittelzuführungen einen punktgenauen Kühlmitteleinsatz mit Hochdruck direkt auf die Schneide. Bionische Werkzeuge aus dem 3D-Drucker verblüffen mit enormer Gewichtseinsparung und damit wesentlich leichterem Handling.

Thematisiert wurde bei dieser Veranstaltung auch die Arbeitswelt der Zukunft. Mitarbeiterwünsche nach besserer Work-Life-Balance oder der Vier-Tage-Woche lassen sich nur mit entsprechenden Automationslösungen umsetzen. Produktionsüberwachung per Tablet gibt dem Maschinenbediener Flexibilität. Wie auch immer: Für den klassischen Dreischichtbetrieb in der Produktionshalle scheint die Zeit abzulaufen.

Kontakt:

www.ingersoll-imc.de