Bosch Rexroth erzielt Rekordumsatz in 2022 

Die Bosch Rexroth AG verzeichnet in 2022 ein Umsatzplus von 14,1 Prozent. Besonders die Region Amerika entwickle sich positiv, wohingegen in China ein starker Rückgang zu verzeichnen sei. Man zeige sich zufrieden mit den Zahlen, doch blicke verhalten optimistisch in 2023, da die bisherigen Herausforderungen bestehen bleiben.

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(Bildnachweis: Bosch Rexroth AG)

Bosch Rexroth hat im Geschäftsjahr 2022 mit 7 Milliarden Euro den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielt. Gegenüber dem Vorjahr (6,2 Milliarden Euro) stieg dieser um 14,1 Prozent. Der Auftragseingang ging nur leicht zurück (-2,1 Prozent) auf 7,3 Milliarden Euro – den zweithöchsten Wert bisher.

Unternehmenszukäufe und -partnerschaften stärken das Produktportfolio und tragen zukünftig zum Wachstum und zur regional ausbalancierten Aufstellung bei. Investitionen in bestehende und neue Standorte sowie in Forschung & Entwicklung erreichten einen Höchststand. Ende 2022 beschäftigte Bosch Rexroth weltweit rund 32.100 Menschen, ein Plus von 3 Prozent.

„Wir haben 2022 den starken Wachstumskurs von Bosch Rexroth unter schwierigen Rahmenbedingungen fortgesetzt. Unser Leistungsangebot in der Hydraulik, Elektrifizierung und der Fabrikautomation entwickeln wir weiter und stärken es durch Zukäufe – beides mit Blick auf zukünftiges Wachstum und die sich wandelnden Anforderungen unserer Kunden. Bosch Rexroth ist auch in herausfordernden Zeiten ein zuverlässiger und innovativer Partner“, sagt Dr. Steffen Haack, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG.

Umsatz: Rekordwert trotz starkem Rückgang in China

Die Steigerung des Umsatzes um 14,1 Prozent führte zu einem neuen Höchststand von 7,0 Milliarden Euro. Bereits im Vorjahr hatte Bosch Rexroth mit 6,2 Milliarden Euro wieder Vorkrisenniveau erreicht. Die bisherige Höchstmarke von 2019 hat Bosch Rexroth um 849 Millionen Euro übertroffen.

Die Region Amerika steuerte den größten Umsatzsprung (+34,8 Prozent) auf nun 1,4 Milliarden Euro bei. Europa außerhalb Deutschlands erzielte 2,4 Milliarden Euro (+16,5 Prozent). In Deutschland stieg der Umsatz um 11,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. In Asien/Afrika/Australien fiel das Wachstum bei einem Umsatz von 1,8 Milliarden Euro am geringsten aus.

Die Ursache: China, größter Markt der Region und einer der größten Märkte für Bosch Rexroth insgesamt, verzeichnete durch den Einfluss der Corona-Pandemie einen Umsatzrückgang um mehr als 9 Prozent. Durch Wachstum in anderen Regionen wurde dieser jedoch deutlich überkompensiert. In Russland hat Bosch Rexroth sein Geschäft im Lauf des vergangenen Jahres komplett eingestellt.

Neben dem realen Wachstum wirkten sich auf den Umsatz auch Währungseffekte und Preissteigerungen aus. Die teils stark gestiegenen Material-, Energie-, Logistik- und Lohnkosten konnte Bosch Rexroth teilweise an die Kunden weitergeben. Der Kostendruck bleibt sehr hoch.

Auftragseingang: weiterhin auf hohem Niveau

Bosch Rexroth verzeichnete einen Auftragseingang von rund 7,3 Milliarden Euro (nur 2,1 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres). Negative Einflüsse wie die anhaltende Unsicherheit, strikte Pandemieregelungen in China und der Krieg in der Ukraine wurden kompensiert. Dabei zeigte der Auftragseingang im Jahresverlauf je nach Region beziehungsweise Technologie ein uneinheitliches Bild.

Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den weltweiten Produktionsverbund: Höchstwerte und klarer Fokus auf Kundennutzen

Mit dem klaren Fokus auf Innovationen und eine leistungsfähige Aufstellung für die Kunden hat Bosch Rexroth erneut deutlich mehr in Forschung und Entwicklung sowie seinen weltweiten Produktionsverbund investiert.

In Forschung und Entwicklung investierte Bosch Rexroth 2022 rund 388 Millionen Euro. Das sind rund 5,5 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 344 Millionen Euro; 5,6 Prozent) und der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte. Schwerpunkte lagen auf der Digitalisierung, der Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen mit der Plattform eLION, in der Fabrikautomatisierung auf dem Automatisierungsbaukasten ctrlX AUTOMATION und dem autonomen mobilen Roboter ACTIVE Shuttle sowie in der Industriehydraulik auf der Software-Plattform H4U (Hydraulics for You).

Die Investitionen in den weltweiten Produktionsverbund mit seinen 46 Fertigungsstandorten stiegen um 53,1 Prozent auf 274 Millionen Euro (3,9 Prozent des Umsatzes). Das ist der höchste Wert der letzten zehn Jahre. Die Mittel flossen in die Modernisierung bestehender Standorte in Form von Gebäude-, Maschinen- und Werkzeug-Investitionen sowie in die Errichtung neuer Standorte.

So baut Bosch Rexroth neue Werke in Querétaro (Mexiko) und Charlotte (North Carolina, USA), um dem Bedarf in Nordamerika mit einer starken regionalen Lieferkette gerecht zu werden. In Slowenien werden drei vorhandene Standorte in einem neuen Werk in Brnik zusammengeführt, um Wachstum in Europa zu ermöglichen. In Deutschland flossen mehr als 120 Millionen Euro in Büro- und Logistik-Gebäude, die Fertigung und die umfassende Modernisierung der Lohrer Gießerei. Außerhalb Deutschlands wurden die größten Investitionen in der Türkei und China getätigt.

Diese Maßnahmen verbessern die Verfügbarkeit von Produkten durch einen regional balancierten Fertigungsverbund und die Nachhaltigkeit, beispielsweise durch Optimierungen von Fertigungsprozessen oder dank kürzerer Transportwege.

Zukäufe und Partnerschaften: Stärkung des Portfolios und Potenzial für weiteres Wachstum

Im Jahr 2022 hat Bosch Rexroth mehrere Unternehmen zugekauft, Beteiligungen an Unternehmen erworben und Gemeinschaftsunternehmen gegründet.

Die größte Akquisition wurde im Hydraulikgeschäft im Juli 2022 bekanntgegeben: HydraForce, US-amerikanischer Spezialist für mechanische und elektrische Einschraubventile und Steuerblöcke, stärkt seit Februar 2023 mit seinen rund 2.100 Mitarbeitenden das Kompakthydraulikgeschäft von Bosch Rexroth insbesondere in Nordamerika und ermöglicht weiteres Wachstum auch in Asien.

In der Fabrikautomation gehört Elmo Motion Control mit Sitz in Israel seit November zum Produktbereich Automation and Electrification Solutions. Das Unternehmen entwickelt und produziert elektrische High-End-Servoantriebe und Antriebssteuerungen für die industrielle Automation. Sie ergänzen das Produktportfolio rund um den Automatisierungsbaukasten ctrlX AUTOMATION.

Am dänischen Roboterspezialisten Kassow Robots hat Bosch Rexroth im Mai die Mehrheitsbeteiligung übernommen. Kassow Robots entwickelt und produziert kollaborative Roboter (Cobots) für industrielle Anwendungen.

In China treibt Bosch Rexroth mit zwei Neugründungen das Wachstum mit marktspezifischen Produkten im mittleren Leistungssegment voran: mit Le-AutomatiX im Bereich der Fabrikautomation und mit Weifu Technology Group in der Mobil- und Industriehydraulik.

Mitarbeitende: Team wächst weltweit

Bosch Rexroth beschäftigte Ende 2022 rund 32.100 Mitarbeitende. Das sind 3,2 Prozent beziehungsweise rund 1.000 Mitarbeitende mehr als im Vorjahr. Dabei wuchs das Team in allen Regionen. Wie im Vorjahr verzeichnete Deutschland den höchsten absoluten Zuwachs (+400 Mitarbeitende beziehungsweise 2,8 Prozent). Der Bedarf an Mitarbeitenden liegt vor allem in den Bereichen Fabrikautomation und Digitalisierung.

Ausblick für 2023: verhalten optimistisch in weiterhin herausforderndem Umfeld

„Ich bin beeindruckt, wie unser weltweites Team das intensive Jahr 2022 gemeistert hat – mit großem Einsatz für unsere Kundinnen und Kunden und getragen von unserer starken Unternehmenskultur. Für 2023 sind wir verhalten optimistisch. Leichtes Umsatzwachstum in unserem bisherigen Geschäft wird ergänzt um Umsätze der zugekauften Unternehmen“, sagt Holger von Hebel, Finanzvorstand der Bosch Rexroth AG.

Die Herausforderungen bleiben bestehen: der fortwährende Ukraine-Krieg, Einschränkungen in der Verfügbarkeit von Material und Transportkapazitäten sowie Unwägbarkeiten im internationalen Handelsumfeld. „Deshalb ist es umso wichtiger, unser Unternehmen kontinuierlich zu verbessern. So stärken wir unsere von Agilität und Ergebnisorientierung geprägte Kultur durch zahlreiche Aktivitäten weiter. Darüber hinaus intensivieren wir die Digitalisierung in allen Teilen des Unternehmens und stellen Nachhaltigkeit noch stärker als bisher in den Mittelpunkt unseres Handelns“, so von Hebel.

Kontakt:

www.boschrexroth.com