Zurück in Thailand

Zwölf Jahre nach dem ersten VDW-Symposium in Thailands Hauptstadt Bangkok und nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie hat der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) erstmals wieder ein Symposium als Präsenzveranstaltung durchgeführt.

1408
Der VDW stieß in Bangkok auf reges Interesse. (Bildnachweis: AHK Thailand)

„Wir freuen uns sehr, nach 2010 und 2014 die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie gemeinsam mit acht deutschen Herstellern erneut in Thailand präsentieren zu können“, sagt Klaus-Peter Kuhnmünch, beim VDW verantwortlich für die Auslandssymposien.

Unter dem Motto Innovationen in der Fertigungstechnik – Werkzeugmaschinen aus Deutschland stellten die Firmen Alzmetall Werkzeugmaschinenfabrik, Altenmarkt, Blohm Jung, Hamburg, Deckel Maho, Pfronten, die Grob-Werke, Mindelheim, die Maschinenfabrik Berthold Hermle, Gosheim, die Index-Werke, Esslingen, Open Mind, Wessling, und Trumpf, Ditzingen, am 28. September dieses Jahres ihre technologische Kompetenz vor.

Über 100 Teilnehmer aus Thailands Maschinenbau, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Luftfahrtindustrie sowie der Elektro- und Elektronikindustrie informierten sich im Rahmen des eintägigen Symposiums.

„Thailand ist ein regionaler Produktionshub in den Bereichen Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Nahrungsmittel und -verarbeitung, Elektronik und Elektrotechnik sowie Petrochemie. Beim Ausbau dieser Industrien sind deutsche Maschinenbauunternehmen gesuchte Partner. Wir erwarten von dem Symposium weitere Impulse für den Ausbau der bilateralen Geschäftsbeziehungen“, konstatiert Dr. Roland Wein, Geschäftsführer der AHK Thailand. Die AHK Thailand ist Partner des VDW für die gesamte Organisation der Veranstaltung vor Ort.

VDW Symposium Thailand (Bildnachweis: AHK Thailand)

Thailand ist für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie der wichtigste Markt in Südostasien. Kurioserweise lagen die Exporte im vergangenen Jahr bei rund 20 Mio. Euro, exakt auf gleicher Höhe wie 2010, als der VDW erstmals ein Symposium im Bangkok organisiert hat. „Zeitweise wurden Werkzeugmaschinen im Wert von knapp 40 Mio. Euro nach Thailand verkauft“, berichtet Kuhnmünch.

Die beiden Coronajahre bescherten jedoch rückläufige Ergebnisse. 2022 ist das Geschäft auf der Basis eines niedrigen Ausgangswertes erneut stark angezogen. Im ersten Halbjahr wurden Werkzeugmaschinen im Wert von 12,5 Mio. Euro nach Thailand verkauft. Das entsprach einem Anstieg von 69 Prozent.

Das steigende Interesse bestätigt auch Uwe Wedler, Managing Director Asia Pacific, Grob Machine Tools (Thailand) Co., Ltd: „Wir haben neun Monate in der Coronazeit genutzt, um Personal aufzubauen und dieses auszubilden. Das hat sich jetzt ausgezahlt, denn wir installieren aktuell eine hohe Anzahl von Maschinen.“

Thailand steht auf Rang 10 der wichtigsten Herstellerländer von Fahrzeugen. Rund 2,5 Mio. Fahrzeuge werden jährlich produziert, vor allem von den Japanern. „Damit liegen die Japaner auch bei den Werkzeugmaschinenimporten weit vorne, vor China, der Taiwan-Region, Südkorea und Deutschland“, erläutert Kuhnmünch vom VDW.

Dennoch haben auch deutsche Anbieter gute Chancen, den Markt zu bedienen. „Lösungen von Index verbinden höchste Produktivität und Wirtschaftlichkeit mit Präzision und Bearbeitungsflexibilität. Besonders zu erwähnen ist hierbei der Index CNC Mehrspindeldrehautomat, der auch in Thailand gefragt ist“, berichtet etwa Mert Turan, Leiter Vertrieb Asien, Index-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky, Esslingen.

„Deutsche Werkzeugmaschinen genießen in Thailand einen guten Ruf“, bestätigt Kitti Tangsongtham, Managing Director, Krasstec Company Limited, Bangkok. „Ich arbeite seit über 30 Jahren mit deutschen Firmen zusammen, auch mit Werkzeugmaschinenherstellern aus Deutschland“, so Tangsongtham weiter.

Tatsächlich sind die Bestellungen deutscher Maschinen aus Thailand im ersten Halbjahr 2022 stark angezogen „Ich bin sehr an deutschen Werkzeugmaschinen interessiert, denn diese sind für meine Produkte für die Zulieferer der Luftfahrt hervorragend geeignet. Werkzeugmaschinen aus Deutschland bieten höchste Zuverlässigkeit und Qualität“, berichtet auch Ketan Pole, Chief Executive Officer, C.C.S. Advance Tech Co., Ltd., Bangmuang, Bangyai, Nonthaburi (Thailand).

„Thailand bleibt für deutsche Anbieter ein interessanter Markt, der jede Anstrengung wert ist“, resümiert Klaus-Peter Kuhnmünch. „Es gibt eine gut funktionierende Infrastruktur, ein ausgedehntes Zuliefernetzwerk und ein liberales Wirtschaftssystem. Das dynamische wirtschaftliche Wachstum bietet noch mehr Nachfragepotenzial für unsere Firmen. Auch lassen sich von hier aus andere wichtige Märkte der Region, wie Malaysia, Indonesien oder Vietnam, sehr gut bedienen.“

Kontakt:

www.vdw.de