Zusatzoptionen für die Kern Micro HD

Kern Microtechnik hat für sein Fünfachs-Bearbeitungszentrum Kern Micro HD Zusatzoptionen entwickelt, welche die Produktivität der Maschine weiter steigern sollen. Dazu gehören unter anderem eine neue Generation wellengekühlter Spindeln oder ein neues Software-Feature.

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Neue, optional integrierbare Kühlmitteldüsen stellen sich künftig automatisch auf den Tool Center Point ein. Das schont die Werkzeuge und erhöht deren Standzeiten. (Bildnachweis: Kern Microtechnik GmbH)

Benchmark-Maschinen weiter zu verbessern, ist ebenso schwierig wie wichtig. Dessen bewusst, steckt der Maschinenbauer Kern Microtechnik viel Energie in die zielgerichtete Weiterentwicklung seiner Maschinen – insbesondere der technologischen Speerspitze Kern Micro HD. Zielgerichtet heißt für den technischen Geschäftsführer Sebastian Guggenmos: „Wir sind ständig mit unseren Kunden, Partnern und der Wissenschaft in Kontakt, nehmen Anregungen auf und lassen diese in unsere Entwicklungsprozesse einfließen.“

Die Kühlung der neuen CSC Spindel verkürzt laut Hersteller die ohnehin kurzen Einlaufzeiten der Werkzeugspindel in der Kern Micro HD nochmal um 80 Prozent. (Bildnachweis: Kern Microtechnik GmbH)

So ist es Kern unter anderem gelungen, eine neue Generation wellengekühlter Spindeln zu integrieren, die speziell in Kombination mit der Mikrospalttechnologie der Kern Micro HD ihre Stärken voll ausspielen kann. Als CSC-Spindel (Compact Shaft Cooled) bezeichnet und mit HSK 40 ausgestattet, reduziert sie laut Hersteller das Wellenwachstum, verlängert die Spindelgebrauchsdauer, erhöht die Leistungsfähigkeit der Kern Micro HD und verkürzt die ohnehin kurzen Einlaufzeiten der Werkzeugspindel nochmal um 80 Prozent.

Sebastian Guggenmos ist von den erreichten Verbesserungen begeistert und ergänzt: „Die Spindel ist somit auch bei großen Drehzahlsprüngen nach kürzester Zeit absolut temperaturstabil. Mit dieser Eigenschaft lassen sich sofort höchste Genauigkeitswerte am Werkstück erzielen und für unsere Kunden erhöht dies die kostbare Bearbeitungszeit im Span nochmal deutlich. Darüber hinaus können die oft so wichtigen Tastvorgänge zur Werkstücküberprüfung viel effizienter gestaltet werden.“

Basis für die Verbesserungen in der Spindel ist eine neu gestaltete, integrierte Prozesskühlung. Die lagerlose Drehdurchführung der Wellenkühlung baut dabei extrem kompakt. So bleibt die CSC-Spindel in den Abmaßen gegenüber der Standardspindel nahezu unverändert. „Sie kann also auf Wunsch auch in Bestandsmaschinen eingebaut werden“, sagt der Geschäftsführer und erwähnt als zusätzlichen, eher kleineren Vorteil die erhöhte Drehzahl von 45.000 min-1. Sie liegt etwa 3000 min-1 über dem Standardwert, was beim Bearbeitungsprozess ein zusätzliches, kleines Produktivitätsplus bedeutet.

Bearbeitungsprioritäten intuitiv und schnell setzen

Für viele Anwender ebenso interessant ist die Möglichkeit, mit dem neuen Software-Feature „Advanced Setting“ Bearbeitungsprioritäten intuitiv und schnell zu setzen. Während im Standard die drei Parameter Geschwindigkeit, Genauigkeit und Oberflächenqualität balanciert werden, lassen sich diese nun je nach Bedarf verschieben.

Das Software-Feature „Advanced Setting“ ermöglicht es Anwendern, einfach und schnell die Schwerpunkte zwischen drei Bearbeitungsparametern zu verschieben – Geschwindigkeit, Genauigkeit oder Oberflächenqualität. (Bildnachweis: Kern Microtechnik GmbH)

Will der Benutzer beispielsweise Schruppvorgänge optimieren, hilft die Priorisierung der Bearbeitungsgeschwindigkeit. Laut Kern lassen sich damit Schruppprozesse um bis zu 30 Prozent gegenüber dem Standardbetrieb beschleunigen. Kommt es im Finish auf höchste Formgenauigkeit oder auf Oberflächenwerte im Nano-Bereich an, kann der Anwender den entsprechenden Fokus im Programm setzen.

Die Auswahl lässt sich bereits während der Programmierung treffen. Ein Maus-Klick mit Änderung eines Parameters genügt, und der gewünschte Zyklus ist integriert.

Kühlmitteldüsen automatisch justieren

Als weitere Option bietet Kern künftig Kühlmitteldüsen an, die sich automatisch auf die Werkzeugspitze einstellen. Manuelles Nachjustieren wird dadurch überflüssig. Die Düsen korrespondieren nämlich mit der hinterlegten Werkzeugdatenbank und der dort eingetragenen Werkzeuglänge. So erledigt das Kühlmittel (ob Öl oder Emulsion) immer genau dort seine Aufgabe, wo sie optimal zu erledigen ist – am Tool Center Point. Eine zusätzlich integrierte Ausblasfunktion gewährleistet zudem dauerhaft eine zuverlässige Funktion der Kühlmitteldüsen. Im Ergebnis werden die Werkzeuge geschont und deren Standzeiten erhöht.

Last but not least wird es in künftigen Kern Micro HD möglich sein, das „Koordinatenschleifen“ – eine bereits heute gern genutzte Ergänzungsfunktion – nachzurüsten. Bislang war dies aufgrund mehrerer unterschiedlich aufgebauter Einzelkomponenten nicht möglich.

Kontakt:

www.kern-microtechnik.de