Corona Teil 2: Nachgehakt bei Wolfgang Kalss

    Zu Beginn der Corona Pandemie haben sich verschiedenen Unternehmen der Zerspanungsbranche mit einem Statement zur Situation geäußert. Zu Beginn des neuen Jahres 2021 freuen wir uns auf ein Update von Wolfgang Kalss, Head of ThinFilm Cutting Tools bei der Oerlikon Surface Solutions AG aus Liechtenstein.

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    Wolfgang Kalss, Head of ThinFilm Cutting Tools bei Oerlikon Balzers

    Das Jahr 2020 in Bezug auf Corona:

    Wir haben im Frühjahr sehr schnell auf die Situation reagiert und einen globalen Krisenstab eingerichtet, der bis heute aktiv ist, zusätzlich zu Management-Krisenteams in allen Ländern, in denen wir Tochtergesellschaften haben. Wir haben alle Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in allen unseren Beschichtungszentren weltweit wirksam umgesetzt, die von den jeweiligen Regierungen vorgegeben wurden, zuzüglich eigener Regeln, denn die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden und unserer Kunden haben – nicht nur seit Beginn der Corona-Pandemie – höchste Priorität.

    Unsere Mitarbeitenden handeln sehr eigenverantwortlich und befolgen die von uns aufgestellten Verhaltensregeln mit dem Ergebnis, dass wir bis auf sehr wenige Fälle, bei denen wir häusliche Isolation anordneten, von Infektionen verschont geblieben sind: bei 114 Zentren weltweit mit ca. 5‘500 Mitarbeitenden durchaus ein Beweis, dass wir die richtigen Maßnahmen gesetzt haben!

    Genauso wichtig war es uns, die Lieferfähigkeit für unsere Kunden aufrecht zu erhalten. Krankheitsbedingt musste kein Produktionswerk geschlossen werden, stellenweise aber wegen staatlich verordneter Lockdowns; in vielen Fällen durften wir aber als systemrelevantes Unternehmen wieder öffnen. Die Produktionskapazitäten passten wir nach Bedarf an, so dass wir unsere Kunden bestmöglich mit dem gewohnten Service termingerecht beliefern konnten.

    Dabei halfen uns unter anderem einige neue Lösungen aus unserem Digitalisierungsprojekt, die keines persönlichen Kontakts bedürfen, wie zum Beispiel vSHARE, ein Tool für die Ferndiagnose und Support, oder die Pick-up App zur kontaktlosen Abholung und Lieferung von Waren. Des Weiteren haben wir abgesagte Messen mit professionellen Webinaren kompensiert und neue Beschichtungslösungen für Schlüsselkunden virtuell präsentiert. Das wurde von den Kunden sehr gut aufgenommen.

    Wir pflegen weiterhin eine offene und vertrauensvolle Kommunikation, sowohl mit Kunden als auch mit unseren Mitarbeitenden. Denn Vertrauen und Kommunikation sind uns wichtig, damit wir alle gemeinsam gestärkt aus der Krise kommen.

    Das Jahr 2020 in Bezug auf Märkte und Technologien:

    Da die Pandemie die weltweite Volkswirtschaft und nahezu alle Industrien betrifft, waren massive Umsatzrückgänge die Folge. Seit dem dritten Quartal sehen wir eine Erholung der Märkte, insbesondere die Automobilindustrie gewann an Dynamik, wohingegen der Aerospace Markt noch länger leiden wird. Die Medizintechnik ist weiterhin stabil.

    Was die geografischen Märkte betrifft, haben wir in Europa eine kleine „Delle“ durch die zweite Welle erfahren, während die Geschäfte in Asien nahezu wie in Zeiten vor Corona laufen.

    Im Bereich Zerspanung haben wir zum Beispiel unser Serviceangebot für die Wiederaufbereitung sehr erfolgreich ausbauen können. Auch bezüglich unserer Technologien haben wir uns in diesem Jahr verstärkt – sowohl durch die Akquisition des Diamantspezialisten
    D-Coat, als auch durch eigene Lösungen, die wir auf den Markt gebracht haben.

    Prognose 2021 und darüber hinaus:

    Für das Jahr 2021 sind nach wie vor vorsichtig aber dennoch optimistisch.

    Wir haben uns im Jahr 2020 sehr gut vorbereitet und sind bereit, mit unseren neuen Lösungen ins neue Jahr zu starten, mit denen wir sicher auch langfristig erfolgreich sein werden, wenn sich die Märkte wieder ganz erholt haben.

    Aktuelle und gewünschte Maßnahmen der Politik:

    Als international tätiges Unternehmen bleiben wir sehr vorsichtig mit  diesbezüglichen Äußerungen. Natürlich hoffen wir einerseits, dass Regierungen die Industrie noch mehr und intensiver bei flexiblen Arbeitszeitmodellen unterstützen und würden es begrüßen, wenn gezielt Anreize für die produzierenden Industrien gesetzt würden.

    Kontakt:

    www.oerlikon.com/balzers