Den Nerv vieler Kunden getroffen

Die INDEX Dreh-Fräs-Tagen 2019 waren ausgebucht. Neben Vorträgen zum aktuellen Maschinenprogramm vermittelten Live-Vorführungen ein Gespür für die Abläufe und erzielbaren Ergebnisse beim Dreh-Fräsen.

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Komplettbearbeitung durch Drehen und Fräsen in einer Maschine steht für den Gewinn an Präzision und Zeit.

Fräsbearbeitung in einer Drehmaschine hat bei den INDEX-Werken eine lange Tradition, wie Reiner Hammerl, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, betont: „INDEX war vor über 30 Jahren der erste Drehmaschinenhersteller weltweit, der einen Werkzeugantrieb in den Revolver integrierte und damit den Einsatz von Werkzeugen zum Fräsen und Bohren in Drehmaschinen möglich machte.“ Eine nachhaltige Innovation – denn heutzutage gehören Revolver mit angetriebenen Werkzeugen zum Standard, und in zahlreichen Anwendungen wissen Maschinen mit integrierter, leistungsstarker Frässpindel zu überzeugen.

Die Nachfrage nach solchen Hybrid-Maschinen ist in letzter Zeit nochmals stark angestiegen, betont Hammerl. Denn nach Deutschland und Europa sind es nun auch amerikanische und asiatische Unternehmen, welche die Dreh-Frästechnik nachfragen.

Kein Platz blieb leer bei den INDEX Dreh-Fräs-Tagen 2019.

Schließlich bieten solche Maschinenkonzepte den Schlüssel dazu, den globalen Trends zu höherer Variantenzahl und größerer Leistungsdichte bei gleichzeitig gestiegenen Qualitätsanforderungen wirtschaftlich vertretbar zu begegnen. Dreh-Fräszentren ermöglichen die Komplettbearbeitung in einer Aufspannung, wodurch sich Form-, Lage- und Maßtoleranzen besser einhalten lassen und sich die Gesamt-Durchlaufzeit eines Werkstücks verringert. Wer wünscht sich nicht reduzierte Stückzeiten und -kosten?!

Zwar gibt Jan Hroch, verantwortlich für den Technischen Vertrieb Einspindler bei INDEX, unumwunden zu, dass nicht für jedes Bauteil die Komplettbearbeitung der goldene Weg ist: „Das ist immer abhängig von den Randbedingungen.“ Aber ausgehend von Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik und einigen Maschinenbaubereichen beobachtet auch er einen starken Anstieg der Komplettbearbeitung und eine wachsende Nachfrage nach weiterer Technologieintegration in Dreh-Fräszentren – zum Beispiel hinsichtlich Abwälzfräsen und Wälzschälen.

Hohe Produktivität mit dem INDEX Dreh-Fräszentrum G420 

Kaum ein zweiter Werkzeugmaschinenhersteller setzte in der Vergangenheit „hybride“ Kundenwünsche so konsequent um wie INDEX mit seinen Dreh-Fräs-Zentren der G- und R-Baureihe. Mit dem komplett neukonstruierten, erstmals auf der AMB 2018 vorgestellten Dreh-Fräszentrum INDEX G420 sind die Esslinger Werkzeugmaschinenbauer jetzt wiederum einen Schritt voraus.

Das jüngste INDEX Dreh-Fräszentrum: G420.

Der Entwicklungsabteilung sei es gelungen, mit der  INDEX G420 eine Maschine der Sonderklasse zu schaffen, wie Jan Hroch ausführt: „Das Maschinenkonzept ermöglicht es, zusätzlich zur Motorfrässpindel am oberen Werkzeugträger zwei untere Werkzeugträger zu installieren. Durch die drei Werkzeugträger und die Möglichkeit, drei Schneiden simultan in Eingriff zu bringen, ergibt sich eine bisher nicht gekannte Produktivität.“

Der Leiter des technische Einspindlervertriebs hat Zahlen parat: „Gegenüber einer Maschine mit nur zwei Werkzeugträgern bin ich im Idealfall 25 bis 30 Prozent produktiver. Das ist natürlich stark bauteilabhängig. Aber im Durchschnitt darf man sicherlich mit rund  15 Prozent rechnen.“

Das Konzept des Dreh-Fräszentrums INDEX G420 erlaubt es zudem, die unteren Werkzeugträger flexibel an Haupt- und Gegenspindel einzusetzen – ohne Kollisionsgefahr. Sie behindern sich auch nicht gegenseitig, wenn alle drei Werkzeugträger an Haupt- oder Gegenspindel arbeiten. Darüber hinaus konnten die Entwickler den Freiraum unter der Spindel geschickt für Parkpositionen nutzen.

Reiner Hammerl, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei INDEX: „Wir behaupten mit unserer aktuellen INDEX G420 erneut eine Führungsposition bei den großen Dreh-Fräszentren.“

„In dieser Baugröße ist das momentan einzigartig am Markt. Der Anwender kann seinen Prozess dadurch optimal aufteilen“, argumentiert Jan Hroch. „Wie bei INDEX üblich, kann der Kunde selbst entscheiden, ob er die G420 mit drei oder zwei Werkzeugträgern ausgestattet haben möchte. Doch unter den ersten Bestellungen ist nur eine Maschine, die nicht im Vollausbau mit drei Werkzeugträgern gewünscht wurde.“

Großes Interesse finden auch die Automatisierungsmöglichkeiten der Dreh-Fräszentren. Rund ein Drittel aller georderten INDEX G420 verfügen über eine integrierte Handhabungseinrichtung zur automatischen Bauteilabführung. Die Roboterzelle INDEX iXcenter, die in den Größen S und M bereits für zahlreiche Drehzentren und die kleineren Dreh- Fräszentren INDEX G200 / G220 zur Verfügung steht, wird es demnächst auch für das G420 Dreh-Fräszentrum geben. Dieses iXcenter in XL-Ausführung wird aus einem Baukasten bestehen, der nicht nur die mit einem Roboter automatisierte Bauteilzu- und -abführung ermöglicht, sondern noch weitere nachgelagerte Prozesse einschließen kann.

Leidenschaft für Präzision und Präzisionsmaschinen

Gastredner Hermann Diebold, Gesellschafter der Helmut Diebold GmbH & Co. Goldring-Werkzeugfabrik

Hermann Diebold, Gesellschafter der Helmut Diebold GmbH & Co. Goldring-Werkzeugfabrik, Jungingen, ist als Gastredner zu den Dreh-Fräs-Tagen gekommen. Bereits seit 1978 fertigt sein Unternehmen Hochpräzisionsteile auf INDEX-Drehmaschinen. „Zu unseren Produktlinien gehören Hochfrequenzspindeln für schnelllaufende Fräsmaschinen, Schrumpftechnik und Messtechnik – jeweils technisch anspruchsvollste Lösungen“, erklärt der Firmenchef. „Wir produzieren jeden Tag Präzision im Mikrometerbereich und setzen dafür die besten und leistungsfähigsten Produktionsmittel auf dem Weltmarkt ein. Beim Drehen und Dreh-Fräsen ist INDEX unser langjähriger Partner.“

Wie vertrauensvoll die Zusammenarbeit ist, belegt der Umstand, dass Diebold seine klimatisierte Produktionshalle für die Dreh- und Komplettbearbeitung in „INDEX Vorführraum“ umbenannt hat. Unter anderem stehen dort Dreh-Fräszentren vom Typ INDEX R200, INDEX R300 und eine neue INDEX G200. „Wir haben uns schon vor vielen Jahren für die Komplettfertigung entschieden, denn für die Präzision unserer Teile ist das von großem Vorteil. Ich muss nicht mehrfach umspannen und gewinne dadurch Zeit und Genauigkeit.“

Um sicher zu sein, die besten Produktionsmittel zu kennen, ist Hermann Diebold stets auf Beobachtung, was der Markt an neuen Maschinen und Technologien zu bieten hat. Seine Erfahrung: „Bisher konnte INDEX immer das abdecken, was wir benötigen. Das spricht eindeutig für die Innovationskraft von INDEX.“

Als Kernbotschaft brachte er seine Leidenschaft für Präzision und gute Maschinen mit, die sich seiner Meinung nach immer lohnt: „INDEX steht mit seinem Maschinenbau ganz klar für Präzision und ist aus unserer Sicht und in unserem Umfeld damit sehr erfolgreich. Denn wenn man gezielt einkauft, rechnet sich die Investition in neue High-End-Maschinen wie die Dreh-Fräszentren von INDEX. Letztendlich sind die Stückkosten der entscheidende Faktor.“

Teilnehmerstimmen:

Verfahrensintegration Drehen und Verzahnungsfräsen – ein essentielles Thema

Danijel Balukcic, IMS Gear

Danijel Balukcic leitet bei IMS Gear, einem Unternehmen der Zahnrad- und Getriebetechnik – den Bereich Frontend im Industrial Engineering Metall. Sein Thema: Prozessauslegungen und Herstellbarkeitsbewertungen. Gemeinsam mit anderen Bereichsleitern ist er zu den INDEX Dreh-Fräs-Tagen gekommen, um sich speziell die Drehfräszentren G220/G420 anzusehen:

„Wir erkennen immer mehr die Anforderungen, mehrere Prozesse in den Drehprozess mit zu integrieren, zum Beispiel das Verzahnungsfräsen bzw. Wälzschälen. Das ist ein essentielles Thema für uns. Daher waren sowohl die diesbezüglichen Vorträge hochinteressant, als auch die Live-Vorführungen an den Maschinen. So konnten wir uns von der Verzahnungsqualität überzeugen, bevor wir eine Investition in die Wege leiten.“

Automatisierung im Blick

Andreas Lex, Rohde & Schwarz Werk Teisnach

Andreas Lex, Gruppenleiter fürs CNC-Präzisionsdrehen im Rohde & Schwarz-Werk in Teisnach, ist mit einigen Kollegen nach Esslingen zu den Dreh-Fräs-Tagen gekommen: „Wir haben schon seit langem die INDEX Drehfräszentren G160 und G200 in unserer Fertigung. Seit 2016 verfügen wir außerdem über mehrere INDEX G220. Zu den Dreh-Fräs-Tagen sind wir gekommen, weil wir neugierig waren, was es Neues gibt. Schließlich darf man in unserem Geschäft auf keinen Fall den Anschluss verlieren. Besonders interessant für uns ist die Automatisierung mit der Roboterzelle iXcenter. Denn Automatisierung wird bei uns auch in der Fertigung großgeschrieben.“

Rohde & Schwarz ist ein Lösungsanbieter in den Geschäftsfeldern Messtechnik, Broadcast- und Medientechnik, Aerospace, Verteidigung, Sicherheit sowie Netzwerke und Cybersicherheit. Das Werk Teisnach versteht sich als Systemlieferant und Zentrum für mechanische und elektronische Fertigung im Werksverbund von Rohde & Schwarz. Hier entstehen u.a. Körperscanner, Gehäuse, Leiterplatten, TV- und Hörfunksender, kundenspezifische Funkkommunikationssysteme, mikromechanische Präzisionsteile sowie elektromechanische Sonderanfertigungen jeder Art.

Kontakt:

www.index-werke.de