„Beweglichkeit ist extrem wichtig für den Sport, aber auch für Unternehmen“, sagte zum Abschluss des 2. SCHUNK Kompetenztages kein geringerer als der Weltklassetorhüter und SCHUNK Markenbotschafter Jens Lehmann und brachte damit die Botschaft des Tages auf den Punkt. Die industrielle Produktion befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Wer im globalen Wettbewerb bestehen möchte, muss sich kontinuierlich anpassen und weiterentwickeln – erst recht an einem Standort wie Deutschland.
Komplexität reduzieren
Schnell war klar, dass es bei dem Fachforum weniger um schillernde Visionen als vielmehr um konkret Greifbares ging. Viele Besucher hatten das wohl bereits im Vorfeld geahnt, denn innerhalb weniger Tage waren die fast 100 Plätze, die SCHUNK exklusiv für Geschäftsführer, Fertigungsleiter, Konstrukteure und Meister zur Verfügung gestellt hatte, ausgebucht. Markus Kleiner, Geschäftsführer am SCHUNK Standort Mengen, schilderte anschaulich, wie es in der eigenen Fertigung gelingt, selbst kleine Losgrößen automatisiert zu produzieren. Hauptziel müsse es sein, so Kleiner, die Komplexität zu reduzieren, denn nur so sei eine hohe Varianz zu beherrschen. Strenge Werkzeugkonventionen seien hierfür ebenso erforderlich wie klare Übereinkünfte bei Werkzeug- und Werkstückspannmitteln. „Es gilt stets, das Gesamtsystem aus Maschine, Spannmittel, Werkzeugen, Greiftechnik und anderen Beladekomponenten zu betrachten und sämtliche Prozesse zu standardisieren“, hob Kleiner hervor. Von den Ergebnissen konnten sich die Besucher des Kompetenztages am Nachmittag über zwei Stunden lang bei Live-Präsentationen unmittelbar in der Fertigung von SCHUNK überzeugen.
Noch einen deutlichen Schritt weiter ging Keynote Speaker Dr. Henning Löser, Koordinator „Smart Factory“ bei der Audi AG in Ingolstadt. Für die intelligente Fabrik der Zukunft will Audi künftig alle am Wertschöpfungsprozess beteiligten Instanzen vernetzen, sprich sämtliche Gewerke vom Presswerk über den Karosseriebau, die Lackiererei bis zur Montage, aber auch alle Fabriken und Geschäftsbereiche. Im Kern gehe es darum, mit heutigen Technologien Dinge neu und anders zu machen, erläuterte Löser. Erste Projekte, wie eine intelligente Steuerung des LKW-Verkehrs rund um die eigenen Werke per Smartphone-App, fahrerlose Systeme zum Transport der fertigen Fahrzeuge auf dem Werksgelände oder die Kooperation von Mensch und Roboter in der Montage ließen ahnen wohin die Reise geht. Ziel sei es, frühzeitig Informationen zu gewinnen, die die Stabilität des Gesamtprozesses und die Qualität der Ergebnisse erhöhen, so Löser. „Für uns ist die Smart Factory der Weg, um von einer Einzeleffizienz über die Systemeffizienz zu einer Makroeffizienz zu kommen.“ Damit dies gelingt, müssten sowohl die einzelnen Anwender als auch die IT frühzeitig in den Prozess einbezogen werden.
SCHUNK Kompetenz-Award
Einen konkreten Einblick in Trends und aktuelle Entwicklungen gaben Holger Merkt von der SHL Automatisierungstechnik AG, Dr. Sascha Jaumann von der Krause & Mauser Präzoplan GmbH sowie Dr. Sven Donisi von der Rosswag GmbH. Dabei reichte das Spektrum von der robotergestützten Entgratung von Gussteilen über die Ultrapräzisionszerspanung bis hin zur effizienten Fertigung anspruchsvoller Schmiedeteile. Als Anerkennung für ihre innovativen Lösungen wurden alle drei vom geschäftsführenden Gesellschafter Henrik A. Schunk mit dem neu geschaffenen SCHUNK Kompetenz-Award 2015 ausgezeichnet. Die Auszeichnung, die künftig einmal pro Jahr passend zum Leitthema des jeweiligen SCHUNK Kompetenztages vergeben werden soll, würdigt Applikationen, bei denen mithilfe von SCHUNK-Komponenten deutliche Produktivitätssteigerungen oder Kosteneinsparungen realisiert wurden. Der Award wurde von einem Bildhauer geschaffen und zeigt die erste Pionierleistung von SCHUNK: eine Lampenschirmlochmaschine, die der Unternehmensgründer Friedrich Schunk erfunden hatte.
Zweifellos ein weiterer Höhepunkt des SCHUNK Kompetenztages war der von Sky Champions League Chefreporterin Jessica Kastrop moderierte Technik-Torwart-Talk, in dem Jens Lehmann von seiner Karriere, vom legendären Spickzettel im WM Viertelfinale gegen Argentinien und von seinen Erfahrungen als SCHUNK Markenbotschafter berichtete. Immer wieder gelang ihm dabei ein Brückenschlag in die Welt der modernen Produktion. Sein Fazit: Weder als Sportler noch als Unternehmen darf man sich auf seinem Erfolg ausruhen. Oder wie es Henrik A. Schunk ausgedrückte: „Selbst wer meint, schon gut zu sein, muss erkennen, dass mit gezielten Maßnahmen häufig noch einmal 30 Prozent mehr möglich sind.“
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