Jahresendspurt bei Okuma

Ende November kamen rund 250 Besucher zur EMO-Nachlese in der Krefelder Europazentrale von Okuma

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Rund 250 Besucher aus Bulgarien, Frankreich, Dänemark, Finnland, Niederlande, Norwegen, Ungarn, Spanien, Österreich, Schweden, Russland und Deutschland nutzten Ende November die EMO-Nachlese bei Okuma Europe in Krefeld.
Zur EMO in Hannover zeigte Okuma 18 CNC-Maschinen. Von den 13 Neuentwicklungen wurden sieben als Neuheiten präsentiert. Einige dieser Exponate standen auch bei der EMO-Nachlese im Fokus der Besucher.

MULTUS U3000

Bei der MULTUS U3000 ermöglicht der orthogonale Aufbau nach dem Fahrständerprinzip für die Y-Achsen lange Verfahrwege von bis zu 250 mm, wobei die X-Achse 125 mm über  Mitte gefahren werden kann für einen Y-Arbeitsbereich innerhalb eines Durchmessers von  250 mm.  Wahlweise wird ein unterer Werkzeugrevolver mit 12 Stationen geliefert. Der 7,1 kW-starke Antrieb erzeugt 40,4 Nm und dreht bis 6.000 U/min.  Der untere Revolver ermöglicht auch die Aufnahme einer Lünette. Je nach Lünettengröße bleiben für die 4-Achsen-Bearbeitung Stationen für Werkzeuge frei. Der standardmäßige NC-Reitstock ist auf der W-Achse mit Voreinstellmöglichkeit für 10 Positionen frei programmierbar. Optional zum Reitstock ist auch eine Gegenspindel als Okuma-Motorspindel lieferbar. Für komplexe Anwendungen z.B. im Formenbau und bei der Simultan-Bearbeitung von Freiformflächen mit 5-Achsen (X/Z/Y/B/C) sind die MULTUS U-Modelle auch mit Vorschubsteuerung der B-Achse, absolute Okuma-Linearmaßstäbe, Hochgenauigkeits-C-Achse und Hochgeschwindigkeitsfunktionen wie SuperNurbs mit Glättungsfunktion und Schwenken um das Werkzeugzentrum mit Werkzeuglängenkompensation (RTCP) lieferbar.

OKUMA VTM-2000YB Innenraum

Die Okuma-Servomotoren ermöglichen im Zusammenspiel mit dem absoluten Wegemesssystem Abso Scale Eilgänge von 50 m/min in X- und Z-Achse sowie 40 m/min in der Y-Achse. Die Werkzeugspindel mit HSK-A63 (optional Capto C6) leistet 22 kW, entwickelt 120 Nm und dreht bis 12.000 U/min. Das Werkzeugmagazin mit 40 (optional 80) Stationen  ist ergonomisch günstig von Vorne bedienbar.

Zum Thema 5-Achsbearbeitung zeigte Okuma in Krefeld die MU-6300V für die Präzisionsbearbeitung von Werkstücken bis  Ø830 mm × 550 mm Höhe. Die Maschine wurde 2012 in Japan mit dem Nikkan Kogyo Shimbun’s  Best 10 New Products Award ausgezeichnet. Markant ist der anstatt parallel nunmehr quer zur X-Achse verfahrende Schwenktisch mit integrierter Planscheibe, was die Automation mit Werkstückwechselsystemen von hinten ermöglicht und den Zugang zum Arbeitsraum von Vorne erhält. Als besonderes Highlight veranschaulichte Okuma auf diesem Exponat das 5-Axis Auto Tuning System. Damit können Anwender in Eigenregie innerhalb weniger Minuten die Maschinengenauigkeit überprüfen und gegebenenfalls automatisch korrigieren.

OKUMA VTM-2000YB
GP/GA-TII
OKUMA OSP 2200L

Das zur EMO-Nachlese gezeigte 5-Achsige Dreh-Fräszentrum VTM-2000YBbearbeitet hochpräzise, prozesssicher und schnell Werkstücke bis 2m Durchmesserund 1,4 m Höhe. Der Tisch trägt bis zu 10.000 kg. Als Sonderausstattung integrierte dasExponat eine 150 bar Kühlmittelzufuhr durch die Frässpindel. Zur umfangreichen Ausstattung gehören eine 30 kW Hauptspindel mit elektrischem Getriebe die bis 200 U/min dreht, ein Drehmoment von maximal 8415 Nm entwickelt sowie als C-Achseauf 0,001° genau positionierbar ist. Die Bearbeitungsspindel schwenkt in der B-Achse NC-gesteuert in  0,001° Schritten von -30 bis 120°. Der 37kW (3 min) starke Spindelantrieb beschleunigt die Fräser, Bohrer und Gewindeschneider (wahlweise mit Schaft

BT50, HSK-A100, Capto

C8) auf bis zu 10.000 U/min. Das maximale Drehmoment von 505 Nm ermöglicht den durchzugstarken Einsatz auch großer Fräser und Bohrer. Beim Drehen wird dieWerkzeugspindel präzise wie rigide lagearretiert. Das gut zugänglich platzierte Werkzeugmagazin bietet Platz für bis zu 60 Tools mit bis zu 290 mm Durchmesser, 600 mm Länge und 40 kg Gewicht. Optional adaptiert Okuma auch Magazine für 36 oder 120 Werkzeuge.

Die auf die Simultanbearbeitung in 4 Achsen ausgelegte CNC-Drehmaschine LU-S1600 wurde als Lösung für die Serienfertigung von Wellenteilen – wie sie zum Beispiel in der Automobilindustrie benötigt werden – entwickelt. Die LU-S1600 bietet eine sehr hohe Bearbeitungsleistung. Basis ist die Gleitführungsbahn und ein stabiles Bett für die 100%ige Ausnutzung der Simultanbearbeitung mit oberem und unteren Revolver, einem großen Arbeitsbereich für Wellenteile bis zu Ø60 mm die Aufspannung von Werkstücken bis zu Ø160 mm sowie einer stabilen hochpräzisen Bearbeitung dank Thermo-Friendly Concept.

Mit der in Krefeld gezeigten Außenrundschleifmaschine der Serie GP/GA-TII offeriert OKUMA auch für die Königsklasse der Zerspanung superrigide und ultrapräzise Lösungen für das Teilefinish mit engsten Toleranzen und feinsten Oberflächen. Maschinenstrukturen, die problemlos den Bearbeitungskräften standhalten und sie direkt dort abfangen, wo sie entstehen – das ist es, was stabile Bearbeitungsgenauigkeit im µ-Bereich und maximale Produktionsleistung garantiert.

Das Exponat  LT3000 EX bearbeitet Stangenmaterial von bis zu 69 mm Durchmesser. Mit der rechten und linken Spindel sowie dem oberen und unteren multitaskingfähigen Revolver können prozessintensive Bearbeitungen und integrierte Operationen realisiert werden. Gleichzeitig lassen die leistungsstarke Fräswerkzeugspindel sowie der obere und untere V16 Revolver die Produktivität in der Großserienfertigung steigen. Mit dem großen Bearbeitungsbereich und dem multitaskingfähigen oberen und unteren Revolver mit 16 Stationen kann auf einer einzelnen Maschine eine erheblich größere Anzahl an Prozessen durchgeführt werden. Hochleistungszerspanung ist dank der Fräswerkzeugspindel mit 7,1 kW Leistung und hoher Eilganggeschwindigkeiten möglich. Die wärmestabile Struktur der Maschine bleibt dank des Thermo-Friendly Concept auch im langen Dauerbetrieb erhalten, während die hochgenaue Linearführung für eine gleichbleibend hohe Bearbeitungspräzision sorgt. Auch der Bediener wird bei dieser durchdachten Maschine entlastet – unter anderem durch Abdeckungen für eine ausgezeichnete Kühlmittel- und Spanabfuhr sowie den V16 Revolver, der Einrichtezeiten durch permanente Werkzeugbestückung verkürzt. Die neu entwickelte Steuerung OSP-P300 erhöht zudem signifikant die Bedienerfreundlichkeit durch einfache intuitive Bedienung. Steigenden Anforderungen in der Großserienfertigung kann durch Hinzufügen eines 3. Revolvers, Anpassung der Y-Achsendaten (oberer und unterer Revolver) sowie verschiedener Automationsfunktionen begegnet werden.

Zur EMO und so auch bei der Messenachlese in Krefeld ernteten die neue Okuma Steuerung OSP-P300 und die ebenfalls Okuma-exklusive Intelligent Technology großes Besucherinteresse.

OKUMA OSP 330D

OKUMA setzt bei den CNC-Steuerungen, den Spindel- und Achsantrieben sowie den absoluten Achspositionsgebern auf eigene Entwicklungen. Aus dieser Gesamtkompetenz ergeben sich für die Feinabstimmung von Maschinenbau, Antriebstechnik, Sensorik und Software Möglichkeiten, die andere Maschinenhersteller in der Form nicht haben. Ein Beispiel für OKUMA-exklusive Innovationen ist das Collision Avoidance System (CAS); es unterstützt Anwender schon beim Einrichten und Programmieren durch  eine dynamische Werkstück-Echtkonturverfolgung sowie komfortable Modellierfunktionen. Ebenso OKUMA-exklusiv ist das Machining Navi zur Schnittdatenoptimierung und Vibrationsvermeidung. Die Funktion ermöglicht bessere Oberflächen und deutlich verlängerte Werkzeugstandzeiten beim Drehen und Fräsen. Mit dem sogenannten Servo Navi offeriert OKUMA eine neue Funktion, die das Beschleunigungs- und Bremsverhalten der Portalmaschinenachsen auf Knopfdruck belastungsorientiert optimiert, was Bearbeitungszeiten um bis zu 20% reduzieren kann. Ein weiteres Novum ist das prämierte Thermo-Friendly Concept zur Kompensation von Wärmeeinflüssen auf das Bearbeitungsergebnis. Nicht zu vergessen, das 5-Axis Auto Tuning System,  mit dem Anwender die Prozessgenauigkeiten von 5-Achs-BAZ erhöhen, in dem die Ist-Genauigkeiten automatisch gemessen und Abweichungen von Ideal kompensiert werden.

Die Intelligent Technology der OSP findet ihre konsequente Fortsetzung und perfekte Ergänzung in OKUMA-eigenen IT-Produkten, von denen hier der 3D-Virtual-Monitor erwähnt sei. Im Gegensatz zu CAM-Systemen von Fremdanbietern nutzt die PC-Software zur Simulation und Kollisionsüberprüfung von NC-Programmen für OKUMA Maschinen die originalen Modelldaten der jeweiligen Maschine. Diese "echte" virtuelle Maschine auf dem PC bildet das Bindeglied zum Kollisionsvermeidungssystem CAS auf der OKUMA Steuerung. Durch den Abgleich der Maschinendaten wie Encoder-Werte, Nullpunkte, Korrekturen und Parameter ist eine exakte Kollisionskontrolle auf dem PC möglich. Das Simulations-System 3D-Virtual-Monitor mit Modellierfunktion wird zum virtuellen Einrichten und Einfahren der Maschine eingesetzt und liefert zudem realistische Stückzeitenberechnungen. Die extern auf Kollision geprüften Programme sind unmittelbar an der Maschine im Automatikbetrieb lauffähig, also ohne weiteren Prüflauf, respektive Programmtest.

Kontakt:

www.okuma.eu