Neue Maschinen und Ideen

Für den internationalen Maschinenbauer MAG war der Auftritt bei der METAV in Düsseldorf einer der wichtigsten im Jahr 2008. Im Jubiläumsjahr von Honsberg (210 Jahre), Cross Hüller (85 Jahre) und Ex-Cell-O (50 Jahre) war der Konzern mit allen 13 Unternehmen am Stand C35, dem größten der gesamten Messe, vertreten. Neben der Vorstellung neuer Konzepte zur Hart- und Hochgeschwindigkeitsbearbeitung standen dabei selbstverständlich auch die jüngsten Entwicklungen der Unternehmensfamilie im Mittelpunkt.

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Mit der NBH 630, (Bild 1) einem Bearbeitungszentrum von MAG Hüller Hille, präsentierte der Maschinenbauer den Nachfolger der schon beinahe legendären NBH 170. Die „Neue“ kann bereits mit dem iF Award 2008 für Design Tech aufwarten. Ausschlaggebend dafür war laut iF die „klare Anordnung der Bedieneinheiten“, eine „hohe Wartungsfreundlichkeit“ sowie die „dynamische Formgebung“. Doch es ist nicht allein das Design, welches die NBH 630 zu einer wegweisenden Entwicklung macht. So gelang es durch die Neukonstruktion, einen Grundaufbau nach dem Lehrenbohrwerkprinzip, neue Potenziale freizusetzen. Durch eine höhere Beschleunigung (7 m/s2) und einen Eilgang mit bis zu 70 m/min an der X-, Y- oder Z-Achse konnten kürzere Nebenzeiten erreicht werden. In diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Der schnelle elektromechanische Werkzeugwechsler mit Flächen- oder Scheibenmagazin, der eine Span-zu-Span-Zeit von 4,5 bzw. 5,4 Sekunden ermöglicht.

Ebenfalls am Stand zu sehen war eine neue Entwicklung von MAG +FMS+. Der Schweizer Drehmaschinenspezialist folgt mit der NDM 450 (4BUS/200) (Bild 2) dem Trend zur Komplettbearbeitung. Das Dreh-Fräszentrum ist die größte Maschine der NDM-Familie und kann Werkstücke bis zu einem Durchmesser von 450 mm bearbeiten. Ihr modulares Konzept erlaubt es, verschiedene Bearbeitungen in ein und derselben Maschine durchzuführen. Selbst komplexe Formen sind durch die speziell konstruierte B-Achse mit eigenem Werkzeugwechsler kein Problem. Eine hochwertige Antriebstechnologie sowie neue Verfahrwege sind die Basis für die außergewöhnliche Produktivität und Genauigkeit der Maschine.

Die XG 242 (Bild 3) ist nicht nur für MAG Powertrain ein richtungweisendes Programm. Das vertikale Maschinenkonzept mit oben liegenden Werkstücken, eine hohe Technologieflexibilität sowie die Mehrspindelbauweise und das innovative Antriebskonzept zeichnen die XG 242 aus. Alle Achsen sind direkt angetrieben, und erstmals werden bei dieser Maschinenserie Linearmotoren in den x-Achsen eingesetzt. Durch die patentierten Dreieck-X-Schlitten ist eine komplett unabhängige oder Parallelbearbeitung auf kleinstem Raum möglich.
Um den Fertigungsprozess optimal auf die Kundenanforderungen anzupassen, kann die Maschine sowohl mit zwei Werkstückspindeln (XG 242) als auch mit einer (XG 241) ausgerüstet werden. Mit Hilfe der eingesetzten Linear- und Torquemotoren ergibt sich bei der XG-Serie eine sehr hohe Gesamtdynamik und somit eine herausragende Schnelligkeit. Die Geschwindigkeitsverstärkung der Achsen (Kv-Faktor) liegt bei dieser Maschinenserie über sechs.

Ganz bewusst war ein großer Teil des Standes der Schwerbearbeitung vorbehalten. MAG Gidding & Lewis ist in diesem Bereich seit Jahren Marktführer und zeigt mit seiner jüngsten Maschinengeneration, welche Produktionsfortschritte im Bereich Aerospace oder bei der Bearbeitung von Windkraftanlagen möglich sind.

Doch nicht alleine die Maschinen standen im Zentrum des Messeauftritts. MAG zeigte auch, wie die Zukunft im Bereich Support und Maintenance aussehen kann. Mit MAG Maintenance Technologies setzt das Unternehmen nun auch in Europa ein bereits in den USA erfolgreiches Programm um, bei dem es neben den üblichen Supportangeboten auch ein ausgeklügeltes Engineering gibt, das den Anwendern bei der weiteren Optimierung ihrer Produktion hilft.

Ein wichtiges Thema der gesamten Messe: die Währungsschwankungen zwischen Dollar und Euro. Während die europäischen Maschinenbauer den hohen Kurs der heimischen Währung beklagen, ist dies für MAG kein Problem: Im Gegenteil. Der deutsch-amerikanische Konzern kann durch seine besondere Struktur den „Wettbewerbsvorteil“ des Dollar in verschiedenen Sparten an seine Kunden weitergeben.

„Für uns ist die METAV eine hervorragende Gelegenheit uns als erfahrener Komplettanbieter im Bereich Maschinenbau zu präsentieren. Wir haben für alle anstehenden Bearbeitungsprobleme passende Konzepte parat, da unsere einzelnen Marken in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind und wir so exakt aufeinander abgestimmte Lösungen anbieten können“, erklärt Rolf Schmidt, CSO bei MAG Europe.

Anmerkungen:
Hintergrund:
Die 2005 gegründete MAG Industrial Automation Systems gehört seit 2006 zu den Großen im Werkzeugmaschinenbau. In drei regionalen Einheiten – MAG Americas, MAG Europe und MAG Asia/Pacific – bietet das Unternehmen weltweit innovative und wirtschaftliche Fertigungslösungen. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die über 4000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden US-Dollar.

Kontakt:

Web: www.mag-ias.com